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0450 - Der Fürst der Finsternis

0450 - Der Fürst der Finsternis

Titel: 0450 - Der Fürst der Finsternis
Autoren: Werner Kurt Giesa
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für angeraten, wieder auf der Bühne zu erscheinen und Riker den Kopf zu waschen. Zunächst wollte er aber seinem Bungalow in Florida einen Besuch abstatten. Das würde dann wie früher seine Operationsbasis sein.
    Mittlerweile mußte er längst in Tendyke's Home eingetroffen sein. Deshalb versuchte Monica Peters ihn dort telefonisch zu erreichen.
    Es dauerte lange, bis die Satelliten-Verbindung zustande kam. Und dann meldete sich eine fremde Stimme.
    »Bitte, wen wollen Sie sprechen? Mister Tendyke? Aber der ist doch tot…«
    ***
    In den Tiefen der Schwefelklüfte fieberte Bewußtsein dem Zeitpunkt der Entscheidung entgegen. Es war ein Wesen, das seinen Körper nach einer Hinrichtung verloren hatte und das jetzt in einem magischen Instrument wohnte.
    Doch es wollte nicht in diesem magischen Instrument bleiben…
    Es nannte sich zu Lebzeiten Magnus Friedensreich Eysenbeiß. Einstmals Großer der ›Sekte der Jenseitsmörder‹. Dann Berater Leonardo deMontagnes. Schließlich als Nachfolger des von ihm vertriebenen Lucifuge Rofocale Satans Ministerpräsident. Doch er hatte einen Fehler begangen, hatte einen heimlichen Pakt mit der DYNASTIE DER EWIGEN abgeschlossen. Das war Verrat an der Hölle. Er war vor ein Tribunal gestellt worden. Der Fürst der Finsternis selbst hatte ihn exekutiert.
    Doch die Seele des Magnus Friedensreich Eysenbeiß war nicht in den Abyssos geschleudert worden. Sie war nicht im Feuer verglüht. Sie war in das Amulett geschlüpft, das Eysenbeiß heimlich besessen hatte. Es war das vierte der sieben gewesen, die Merlin einst schuf.
    Leonardo deMontagne, der Fürst der Finsternis, hatte dieses Amulett an sich genommen als willkommene Beute. Anfangs hatte er nicht geahnt, welche Schlange er damit an seinem Busen nährte. Eysenbeiß kontrollierte das Amulett; er hatte es weit besser im Griff als Leonardo, denn er saß ja selbst in diesem magischen Instrument. Und so konnte er Handlungen, die Leonardo vornahm, entweder unterstützen oder sabotieren, je nachdem, wie es ihm richtig erschien. Er nahm Rache. Er schwächte Leonardo mehr und mehr, und als der Fürst der Finsternis begriff, welche tückische Falle er sich selbst gestellt hatte, war er schon nicht mehr in der Lage, das Amulett, den vierten Stern von Myrrian-ey-Llyrana , fortzuwerfen.
    Seitdem siechte er dahin.
    Und Eysenbeiß kostete seine Rache aus. Rache für die Hinrichtung, Rache für alles, was Leonardo deMontagne ihm zeitlebens angetan hatte.
    Eysenbeiß wollte noch mehr.
    Die Krönung seiner Rache sollte sein, daß sein Bewußtsein das Amulett wieder verließ und Leonardos Körper übernahm! Leonardo hatte Eysenbeiß durch das Todesurteil des Tribunals und die Vollstreckung den Körper genommen. Nun sollte er selbst das gleiche Schicksal erleiden - hinausgeschleudert werden ins Nichts. Eysenbeißens Geist würde Leonardos Körper übernehmen und fortan darin wohnen. Und niemand würde es anfänglich bemerken…
    Damit würde Eysenbeiß wieder an einer der Schaltstellen der Macht sein. Nicht mehr in so hohem Rang wie einst. Lucifuge Rofocale, der nach Eysenbeißens Fall wieder zurückgekehrt war, würde sich kein zweites Mal vertreiben lassen. Doch als Fürst der Finsternis besaß Eysenbeiß ebenfalls eine nicht unerhebliche Machtfülle. Und er würde sie nutzen bis zur letzten Konsequenz. Nicht so wie Leonardo, dieser Emporkömmling, der von den Höllischen nicht so recht akzeptiert wurde und der gegen Intrigen zu kämpfen hatte.
    Eysenbeiß würde mit den Intriganten aufräumen. Er kannte sie; er hatte ja selbst früher gegen Leonardo gearbeitet.
    Alle hielten ihn für tot.
    Nein, er war es noch lange nicht. Er lebte noch, und er würde wieder mächtig werden wie einst.
    Leonardo war jetzt so schwach wie nie zuvor. Die Zeit der Entscheidung war gekommen.
    Eysenbeiß, der Geist im Amulett, holte aus zum entscheidenden Schlag.
    ***
    »Tot?« stieß Monica entsetzt hervor. Der Telefonhörer glitt ihr aus der Hand, krachte auf die Tischplatte. Dann faßte sie zitternd wieder danach. »Tot, sagten Sie? Aber… aber das ist unmöglich! Hören Sie, mit wem spreche ich?«
    Zamorra griff an Monica vorbei und schaltete die Freisprecheinrichtung ein. Der Lautsprecher übertrug das Gespräch jetzt so, daß jeder im Raum mithören und sich notfalls auch in die Unterhaltung einschalten konnte. Zamorra legte Monica die Hand auf die Schulter. »Ganz ruhig«, flüsterte er. Er versuchte, Gelassenheit auszustrahlen und damit gegen Monicas beginnende
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