Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0442 - Die Bestien von Zeut

Titel: 0442 - Die Bestien von Zeut
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Boden geschossen, die sich in kurzer Zeit zu fußhohen Schößlingen entwickelt hatten. Fellmer Lloyd hatte ein paar Pflanzen ausgerissen und kam Rhodan damit entgegen.
    „Sehen Sie sich das an, Sir!" Er wedelte mit seinem kleinen Strauß. „Ein paar davon habe ich sogar zwischen den Felsen gepflückt."
    Rhodan nahm die Pflanzen entgegen, untersuchte sie kurz und gab sie dann an Merceile weiter.
    „Sie sollten die Ebene sehen", sagte Rhodan zu dem Telepathen.
    „Sie hat sich in einen Garten Eden verwandelt."
    „Ist das nicht phantastisch?" fragte Ras Tschubai erregt. „Die Natur auf dieser Welt ist schlagartig erwacht. Von einer Minute zur anderen beginnen die Pflanzen zu wachsen."
    Merceile hatte ein paar Pflanzen zerlegt und hielt Rhodan die Überreste entgegen.
    „Daraus hätten sich später einmal Blumen mit sehr großen Blüten entwickelt", behauptete sie. ,Es tut mir leid, daß Ihr Freund sie ausgerissen hat. Wenn Leben es so schwer hat wie auf dieser Welt, sollte man es schonen."
    Rhodan meinte zurückhaltend: „Je schwerer Leben kämpfen muß, desto widerstandsfähiger ist es. Ich würde mir keine Gedanken wegen einiger Blumen machen."
    Sie blickte ihn an. Auf ihrer Stirn war eine Falte des Unwillens entstanden. Da trat Ovaron hinter sie und legte eine Hand auf ihre Schulter. Es war eine besitzergreifende Geste.
    „Schon gut, Merceile", sagte der Cappin ruhig.
    Merceile schüttelte die Hand ab und machte einen Schritt auf Rhodan zu Ihre Augen blitzten.
    Wie schön sie ist, dachte Rhodan unwillkürlich.
    Merceile streckte ihm die Hand mit den Überresten der Blumen entgegen.
    „Ein paar Blumen sind nichts, was?" Sie warf ihm die Pflanzen vor die Füße, „Die Terraner sind viel zu hart, um sich wegen dieser Blumen Gedanken zu machen. Sie sind hier, um den Sonnensatelliten auszuschalten. Alles andere interessiert sie nicht."
    „Merceile.!" Ovarons Stimme klang wie ein Peitschenhieb.
    „Lassen Sie mich!" rief sie. „Es wird Zeit, daß ich ihm die Meinung sage. Er kann weder rechts noch links blicken. Er sieht nur sein Ziel, und es ist ihm gleichgültig, auf wem er dabei herumtrampelt" Rhodan wandte sich ab und ging auf den Shift zu, der am Ende der Schlucht stand. Er ahnte, daß die Blumen nur einen Vorwand für Merceile gebildet hatten. Das Cappin-Mädchen schien sich in einem seelischen Zwiespalt zu befinden.
    Was geht in ihr vor? fragte sich Rhodan. Er schüttelte den Kopf.
    Es war oft schon schwer, terranische Frauen zu verstehen. Wie sollte er da das Verhalten eines Cappin-Mädchens begreifen?
    Gucky saß im Einstieg des Shifts und lehnte mit dem Rücken gegen ein Ausrüstungspaket. Obwohl er die Augen geschlossen hatte, schlief er nicht.
    „Geh zur Seite, Kleiner!" forderte Rhodan ihn auf. „Ich muß in den Shift. `Gucky öffnete ein Auge und streckte sich.
    „Kann man nicht mal in Ruhe ein Nickerchen machen?" maulte er. „Wenn du deine unförmigen Füße heben würdest, könntest du mühelos über mich hinwegsteigen, ohne mich zu belästigen."
    Rhodan grinste und deutete mit dem Daumen hinter sich.
    „Hast du schon gesehen, was draußen vor sich geht?"
    „Nein. Es interessiert mich auch nicht.
    Rhodan bückte sich und ergriff Gucky blitzschnell am Gürtel. Mit einem Ruck hob er ihn hoch und stellte ihn auf die Beine.
    „Sieh dich um, Kleiner! Vielleicht kannst du irgendwo die Impulse von Tieren feststellen."
    Gucky blinzelte verwirrt. Dann machte er seiner Empörung in einem wilden Fluch Luft. Er watschelte davon. Rhodan blickte ihm nicht nach. Er wußte, daß der Mausbiber den Auftrag ausführen würde.
    Rhodan betrat den Shift.
    Oberst Joak Cascal saß im Kommandosessel und blätterte in einem Buch, das technische Angaben über den flugfähigen Panzer enthielt.
    Als er Rhodan hereinkommen hörte, blickte er auf.
    „Hallo, Chef!" rief er. „Zurück vom Blumenpflücken?"
    „Halten Sie die Luft an", gab Rhodan zurück. „Sie brauchen Ihre Weiterbildung meinetwegen nicht zu unterbrechen.?"
    Cascal warf das Buch auf die Kontrollen und lehnte sich zurück.
    „Ich' kann es schon auswendig. Was tun wir jetzt?"
    Die letzte Frage bezog sich auf das Naturereignis, das vor einer knappen halben Stunde begonnen hatte.
    Rhodan ließ sich neben Cascal nieder und schaltete die Ortungsanlage ein. Der Bildschirm blieb leer. Lediglich der Massetaster schlug aus. Er registrierte den dreihundert Kilometer entfernt im Baugerüst ruhenden Sonnensatelliten.
    „Es sieht so aus, als wollte sich Zeut zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher