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0442 - Der Blick ins Jenseits

0442 - Der Blick ins Jenseits

Titel: 0442 - Der Blick ins Jenseits
Autoren: Jason Dark
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war Suko, der sich am stärksten auf das Gesicht konzentrierte.
    Es waren schmale, fast asketische Züge. Das Kinn wirkte durch den Knebelbart etwas eckig.
    Es gab den Ausschlag für Sukos Behauptung. Plötzlich war er sich sogar sicher. Und seine Feststellung riß die anderen fast von den Beinen.
    »Es ist Hector de Valois, der sich uns da zeigt…«
    ***
    Manchmal hat man das Gefühl, tot zu sein, obwohl man noch lebt und das mitbekommt, was um einen herum geschieht.
    So erging es mir, dem Geisterjäger John Sinclair, den ein Fall nach Belgien und dort in eine alte Komturei geführt hatte, wo ich in die Gefangenschaft geraten war.
    Ja, ich war ein Gefangener des Teufels, saß auf einem steinernen Thron in einem großen Saal und konnte mich nicht bewegen. Die letzten Worte des Teufels brandeten noch immer in meinen Ohren, und sie hatten mich verdammt hart getroffen.
    »Ich hatte dir versprochen, Sinclair, daß es dein letzter Fall sein würde. Und dieses Versprechen halte ich. Das schwöre ich im Namen Luzifers!«
    Den Sprecher selbst hatte ich nicht zu Gesicht bekommen, aber der Teufel brauchte sich nicht unbedingt zu zeigen, wenn er sich irgendwo aufhielt.
    Er war eine Gestalt der tausend Masken, wobei er im Sichtbaren ebenso lauern konnte wie im Unsichtbaren.
    Das alles war mir bekannt, ich hätte auch gern dagegen etwas unternommen, wenn die Magie der anderen Seite nicht zu stark gewesen wäre, und das konnte sie auch, denn meine Gegner hatten es geschafft, mich zu entwaffnen.
    Zu den Gegnern zählte ich nicht nur den Teufel, sondern auch ein junges Mädchen namens Arlette. Ich hatte sie in einer Gaststätte kennengelernt, als ich nach dem Weg zu dieser Komturei fragte. Nun, ich bekam Antwort, aber ich stand bereits unter der Kontrolle des Teufels, denn Asmodis schickte vier gräßliche Hyänen, die uns angriffen, und er kam dann selbst, um Arlette als Geisel zu nehmen.
    Ich hatte ihn daran nicht hindern können, war weitergefahren und traf Arlette in der alten Komturei wieder. Diese Ansammlung von Gebäuden zeigte sich noch in einem relativ guten Zustand. Hier war nicht sehr viel zerstört worden, nur gefiel mir die Rolle der jungen Arlette nicht mehr, denn der Satan hatte es geschafft, sie auf seine Seite zu ziehen. Sie war seine Dienerin, und das hatte sie auch bewiesen.
    Ich dachte an das Unwetter, das sich über der Komturei zusammengebraut hatte. Aus den düsteren Wolken waren die Blitze gejagt, und einer davon hatte mich getroffen.
    Ich war zu Boden geschleudert worden und bewußtlos liegengeblieben.
    In der Zwischenzeit hatte Arlette die Chance genutzt und mich entwaffnet. Wo meine Beretta, der Dolch und auch der Bumerang lagen, war mir nicht bekannt. Das Kreuz allerdings konnte ich sehen.
    Es hing um Arlettes Hals!
    Das wiederum wunderte mich. Wie konnte eine Dienerin des Teufels sich eines Kreuzes bedienen? Etwas lief hier falsch, da stimmte einiges nicht.
    Konnte ich eigentlich, wenn Arlette das Kreuz trug, sie überhaupt als eine Feindin ansehen?
    Im Prinzip nicht, aber ich wußte nicht, wie sie der Teufel manipuliert hatte. Wahrscheinlich nicht durch eine Beschwörung zum Bösen hin, er mußte einfach einen anderen Trick angewendet haben. Wahrscheinlich überzeugende Worte oder auch eine rein geistige Beeinflussung, so daß Arlette sich zu ihm hingezogen fühlte.
    Wir schauten uns an.
    Es war nicht besonders hell in dem Raum, aber es herrschte trotzdem ein Licht vor, das von überall herkommen konnte, aber keine eigentliche Quelle hatte.
    Ich selbst bezeichnete es als ein dunkles. Licht. Schwarzes Licht war zuviel gesagt, eher silbrig, aber mit einer dunklen Rußschicht darüber.
    Die Konturen traten klar und scharf hervor, als wäre alles gezeichnet worden.
    Vielleicht auch Sternenlicht…
    Arlette ließ mich nicht aus den Augen. Um ihre Lippen stahl sich ein kalt wirkendes Lächeln. Die Brauen über den Augen waren fein geschwungene Bögen, und darüber befand sich eine glatte Stirn.
    Sie war eine hübsche Person. Irgendwie wirkte sie wild und ungebändigt, dabei strömte sie einen natürlichen Sex aus, denn die Kleidung ließ ahnen, welch ein geschmeidiger Körper sich unter dem weit geschwungenen Rock und der Bluse verbarg.
    Hinzu kam das dunkle Haar, das mich an eine wilde Mähne erinnerte und zu ihr paßte.
    »Du hast die letzten Worte des Teufels genau verstanden, Sinclair, und ich sage dir, daß er sich nicht irren wird. Das hier ist dein letzter Fall.«
    »Ja, ich hörte es.« Bevor ich die
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