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0442 - Der Blick ins Jenseits

0442 - Der Blick ins Jenseits

Titel: 0442 - Der Blick ins Jenseits
Autoren: Jason Dark
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umzudrehen, damit sie sich gegen uns richten.«
    »Wir gehen diese Risiken ein!« entschied Sir James.
    »Gut.« Suko nickte. Seine Hände näherten sich von zwei Seiten dem Würfel und umfaßten ihn. »Wenn ich jetzt um Ruhe bitten dürfte. Sie wissen ja, die Konzentration muß vorhanden sein.«
    »Sicher.«
    Und der Inspektor konzentrierte sich auf seine ungemein schwere und fast unlösbare Aufgabe…
    ***
    Sir James, Jane und Bill hatten etwas Abstand vom Tisch genommen.
    Sie lehnten mit dem Rücken an der Wand und blickten den Chinesen an, der zu einer Statue erstarrt zu sein schien.
    Doch plötzlich hob er den Kopf. Auf seiner Stirn erschienen Falten, und er zuckte mit den Achseln. »Es ist schwer«, gab er zu. »Und ich habe auch das Gefühl, daß mich etwas stört.«
    »Eine fremde Magie?« fragte Bill.
    »Nein, nein, das ist es nicht. Eher ein Einfluß, der sich hier im Raum befindet.«
    »Sollen wir Sie allein lassen?« erkundigte sich der Superintendent.
    »Sie sind es nicht. Das Problem liegt woanders.« Suko hob den Kopf und schaute gegen die Decke. »Ja, es ist das Licht, das mich stört. Wenn ihr es löschen würdet.«
    »Natürlich.« Bill legte den Schalter um.
    Es wurde stockfinster.
    Von keiner Seite drang auch nur der geringste Lichtstrahl in den Raum.
    Die Anwesenden konnten sich nicht gegenseitig erkennen, die Dunkelheit fraß alles auf.
    Nur Bills Schritte waren zu hören, als er sich vom Lichtschalter wegbewegte.
    So warteten sie. Und Sir James fragte nach einer Weile mit flüsternder Stimme: »Klappt es jetzt besser?«
    »Ich hoffe doch.«
    Dann legte sich wieder das Schweigen über den Raum. Die drei Zuschauer richteten ihre Blicke auf den Würfel. Sie wußten ja ungefähr, wo Suko saß, sahen ihn aber nicht, doch sie vernahmen seine Stimme, die nicht mehr als ein Wispern war.
    »Ich glaube, jetzt schaffe ich es.«
    »Hast du Kontakt?« fragte Jane.
    »Nein, noch nicht, aber der Würfel reagiert. Ich spüre, daß sich in seinem Innern etwas tut. Er vibriert. Ich habe mich voll und ganz auf das Kreuz konzentriert.«
    Die Spannung stieg. Noch hatte sie den Siedepunkt nicht erreicht, aber die Anwesenden störten den Inspektor nicht bei seiner ungemein schweren Arbeit.
    Und es tat sich tatsächlich etwas.
    Plötzlich sahen sie das blasse Leuchten. Und zwar genau dort, wo Suko saß.
    Es war ein Fleck in der Höhe des Tisches, hatte eine rotviolette Farbe angenommen, so daß es nur einen Grund für dieses ungewöhnliche Phänomen gab.
    Der Würfel leuchtete!
    Er gab Licht ab, möglicherweise auch magische Energie, und wollte zeigen, was in ihm steckte.
    »Ihr könnt etwas näher kommen«, sagte Suko. Seine Stimme klang gepreßt. Der Inspektor litt wahrscheinlich unter der ungemein starken Konzentration.
    Das ließen sich die anderen nicht zweimal sagen. Sie gingen so nahe an den Tisch heran, daß sie ihn fast berührten.
    Der Würfel selbst strahlte nur wenig Licht nach außen ab. Das meiste konzentrierte sich in seinem Innern. Aber der Rest reichte aus, um auch Sukos Gesicht zu treffen und es mit einem rötlichen Schein zu überdecken.
    So konnte man die Konzentration auf den Zügen des Inspektors erkennen, den jetzt wie gemeißelt wirkenden Mund, die starren Augen und die glatte Stirn darüber.
    Was sich allerdings in seinem Gehirn abspielte, war nicht festzustellen.
    Da wirbelten die Gedanken, da wurden fremde Eindrücke wie huschende Bilder hineingepreßt, um schnell wieder zu verschwinden. Suko kam sich wie ein Mensch vor, der zwar noch in einer bestimmten Umgebung saß, sie aber nicht mehr richtig wahrnahm, weil etwas anderes, Unerklärliches allmählich Besitz von ihm ergriff.
    Der Würfel leuchtete nicht nur auf, die Schlieren in seinem Innern gerieten auch in Bewegung.
    Zunächst zitterten sie nur, als könnten sie sich noch nicht entscheiden, die eine oder andere Information zu geben, dann aber peitschten sich die ersten regelrecht voran und huschten durch das Gefüge des Würfels.
    »Es tut sich etwas«, sagte Suko. »Das ist ein Gegenstand, mit dem ich Kontakt bekomme.«
    »Welcher denn?« fragte Bill. Er hatte einfach nicht mehr an sich halten können.
    »Das Kreuz…«
    »Es existiert noch?« Hoffnung klang in Bills Stimme.
    »Ja, ja«, hauchte Suko, »es… es ist noch da, aber leider nicht mehr bei John.« Er schüttelte den Kopf. »Ja, ich weiß es jetzt genau. Man hat es ihm genommen.«
    »O Gott!« preßte Jane hervor. »Kannst du erkennen, was mit ihm ist?«
    »Nein,
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