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0442 - Der Blick ins Jenseits

0442 - Der Blick ins Jenseits

Titel: 0442 - Der Blick ins Jenseits
Autoren: Jason Dark
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betraten die kahle, unterirdische Welt mit den grauen Gängen, den Wänden aus Beton und dem kalten Licht der Neonlampen.
    Auch diesmal gelang es Suko kaum, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Auf seinem Körper lag eine Gänsehaut, als er daran dachte, daß er am vergangenen Tage fast den gleichen Weg gegangen war, um die Leiche seines Freundes John Sinclair zur Totenwache abzuholen. Für ihn hatten diese Minuten zu den schlimmsten seines Lebens gehört, noch jetzt fühlte er den dünnen Schweiß auf seinen Handflächen.
    Doch sie bogen in einen anderen Trakt ab, wo die Panzerschränke lagen, es ebenfalls keine Fenster gab und eine Klimaanlage für eine saubere Luft sorgte.
    Überlaut hallten ihre Schritte, und die Echos wanderten an den Wänden entlang.
    Sir James gehörte zu den wenigen Personen, die sich hier unten ohne Begleitung bewegen konnten. Er besaß auch einen Schlüssel zu den Panzerschränken. Als sie den Vorraum betraten, kamen die Erinnerungen.
    Hier war schon ein Mann gestorben, ein Wächter, der auf seinem Stuhl und vor einem Tisch gesessen hatte, als die gefährliche Statue der Diablita plötzlich ihre tödlichen Kräfte ausspie.
    Jeder spürte, daß sie vor einer Entscheidung standen.
    Dementsprechend benahm man sich auch. Es wurde nicht mehr so laut gesprochen, mehr geflüstert, und Sir James war es, der die gewaltige Tür des Panzerschranks aufschloß.
    Sie war elektronisch gesichert, aber diese Computer-Überwachung hatte Sir James abgestellt.
    Der Würfel war wichtig.
    Es gab ihn zweimal. Den einen besaß der Spuk; den zweiten hätte er auch gern gehabt, aber da war das Team um John Sinclair schneller gewesen, obwohl der Spuk seinen Gefolgsmann Akim Samaran eingesetzt hatte.
    Beide Würfel waren gefährlich. Sie konnten, wenn es nötig war, eine Hölle entfachen, aber beide waren auch gleich stark, so daß sich ihre Kräfte gegenseitig neutralisierten, wenn sie eingesetzt wurden.
    Bill und Jane waren am Tisch stehengeblieben, während Sir James den Würfel aus dem Panzerschrank nahm und ihn vorsichtig zwischen die Handflächen nahm.
    Er drehte sich um, blickte Suko starr an und nickte ihm zu. »Nehmen Sie ihn.« Auch die Übergabe geschah sehr behutsam. Suko ging zum Tisch, stellte den Würfel auf die Platte, rückte sich einen Stuhl zurecht und ließ sich nieder.
    Nur das Atmen der Anwesenden war zu hören. Sie schauten sich den Würfel an, der im Prinzip so harmlos aussah und nicht ahnen ließ, welch eine Kraft in ihm steckte.
    Seine Farbe war eine Mischung aus Rot und Violett. Gleichzeitig wirkte das Material milchig, und im Innern des Würfels konnte der Betrachter hellere Schlieren sehen, die wie Fäden wirkten. Wurde der Würfel aktiviert, gerieten diese Fäden in Bewegung.
    Was sie genau darstellten, wußte keiner. Man ging aber davon aus, daß es sich bei ihnen um Informationsträger handelte, die mit einer starken Magie gefüllt waren.
    Eine Magie, die nebenher noch das Wissen einer alten Zeit in sich barg.
    »Wie willst du es machen?« fragte Bill. Er hatte eine Hand auf die Tischplatte gestützt.
    »Ich muß mich zunächst auf den Würfel konzentrieren.«
    »Und dann?«
    »Vielleicht nicht auf John.«
    Darüber erschrak Jane. »Weshalb nicht? Er ist doch die Hauptperson in diesem Fall.«
    »Das weiß ich auch. Nur weiß ich nicht, ob es etwas bringt. Ich sehe da eine andere Möglichkeit. Diesen Gegenstand möchte ich mal als Würfel des Heils bezeichnen. Man kann ihn positiv manipulieren und aktivieren. Ich möchte, daß er nicht nur mit John Kontakt aufnimmt, sondern eine Brücke schlägt…«
    »Zu wem?« fragte Bill. »Bei einer Brücke gibt es immer zwei Ufer. Du weißt, was ich damit sagen will.«
    »Natürlich, Bill. Ich denke auch an das zweite Ufer. Und das soll das Kreuz sein.«
    Die Augen des Reporters wurden groß. Auch Jane Collins war überrascht.
    Nur Sir James nickte. »Das ist gar nicht so dumm, Suko, Kompliment. Wenn Sie das schaffen könnten.«
    Der Inspektor hob die Schultern. »Vielleicht wird es ganz leicht sein, vorausgesetzt, wir werden nicht zu sehr gestört.«
    »Sie meinen durch andere Kräfte.«
    »Ja, der Spuk wird bestimmt merken, daß wir hier etwas vorhaben. Davon bin ich sogar überzeugt. Und wenn es der Spuk gemerkt hat, könnte auch Asmodis seine Klauen dazwischen bekommen oder Baphomet, falls wir auf die Templer-Magie stoßen. Die Risiken sind vorhanden, denn ich rechne zudem damit, daß es jemand schaffen könnte, die Kräfte des Würfels
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