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0436 - Im Reich der Kraken-Schlange

0436 - Im Reich der Kraken-Schlange

Titel: 0436 - Im Reich der Kraken-Schlange
Autoren: Werner Kurt Giesa
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als der das Frühstück weisungsgemäß ins Zimmer brachte. Und weil sie keine Lust hatte, sich anzuziehen, solange es nicht absolut erforderlich war, hatte Zamorra sich opfern müssen, ein paar Zeitungen zu beschaffen, wenn er sich über den Stand der Weltpolitik informieren wollte.
    Allerdings ging es ihm um die Weltpolitik weniger. Ihn interessierten übersinnliche Geschehnisse.
    Daheim in Frankreich hatte er eine ganze Reihe internationaler Tageszeitungen abonniert, die ihn naturgemäß meist mit ein paar Tagen Verspätung erreichten. Aber das störte ihn weniger - wichtig war, daß er überhaupt von bestimmten unerklärlichen Dingen erfuhr, die sich hier und da auf der Welt ereigneten und zuweilen auch von der Presse ausgeschlachtet wurden. Seriöse Zeitungen verzichteten darauf, deshalb interessierten sie Zamorra nur am Rande - die Revolverblätter waren da weitaus informativer, wenn auch weitaus reißerischer und primitiver in der Berichterstattung.
    Seit ein paar Tagen waren sie in El Paso, Texas. Eigentlich nur, um ihrem Freund Carsten Möbius einen Gefallen zu tun. Der Juniorchef des weltweiten Möbius-Mischkonzerns hatte festgestellt, daß ihm von der Konkurenz neuerdings ein eisiger Wind entgegenwehte. Dabei hatten sowohl der Möbius-Konzern als auch Tendyke Industries mit all ihren Subunternehmen sich bisher die Märkte in stillschweigender Übereinkunft geteilt und bei bestimmten Projekten auch schon mal gemeinsam zugelangt. Seit Robert Tendyke für tot galt, räuberte sein Konzern plötzlich in Möbius-Gefilden. Carsten wie auch der Seniorchef vermuteten, daß die DYNASTIE DER EWIGEN dahinter steckte. Und Carsten Möbius hatte Zamorra gebeten, einmal nachzuschauen, weshalb plötzlich ein Top-Manager von Tendyke-Industries ermordet worden war - ausgerechnet einer, der den harten Konkurrenzkampf propagierte und im Verdacht stand, mit der Dynastie zu kooperieren - und der mit einem Laserstrahl ermordet worden war, was auch auf die Dynastie hinwies!
    Inzwischen wußten Zamorra und Nicole, daß es sich um einen Dämon aus den Höllentiefen gehandelt hatte, der mit seinen Augen Laserstrahlen verschießen konnte. Der Dämon war ausgelöscht worden, er stellte keine Gefahr mehr dar. Zamorra hatte Carsten Möbius in Frankfurt angerufen und ihn über die Erkenntnisse und die Tötung des Dämons informiert. Carsten schien das aber gar nicht so sehr zu gefallen. ›Warum bringst du einen Dämon um, der uns in die Hände arbeitet?‹ hatte er gefragt.
    Es war eine der wenigen Situationen, in denen Zamorra sprachlos war. Immerhin hatte er früher zusammen mit Carsten Dämonen bekämpft, bis jener die Firma von seinem Vater übernahm und so gut wie überhaupt nicht mehr hinter seinem Schreibtisch hervor kam. Daß nun ausgerechnet dieser Dämonengegner Zamorra Vorwürfe machte, verstand der Meister des Übersinnlichen nicht. Und auf seine Rückfrage hin sah es gar nicht so aus, als habe Carsten Möbius nur einen Scherz gemacht…
    Zamorra und Nicole waren noch in El Paso geblieben. Zamorra hatte noch einmal versucht, mit Rhet Riker ins Gespräch zu kommen, dem TI-Manager, der die Nachfolge seines ermordeten Vorgängers angetreten, bei der ersten Begegnung Zamorra aber eiskalt hatte abblitzen lassen. Aber Riker ließ Zamorra auch beim zweiten Mal kalt auflaufen.
    Und gestern, nur wenige Stunden nach dem Ausschalten des Laser-Dämons, hatte er ein eigenartiges Erlebnis gehabt…
    »Was fällt dir zum Thema Mexiko ein?« hatte er nun Nicole gefragt. Sie erhob sich aus dem Sessel und trat auf ihn zu, um ihn zu küssen. Schließlich war er gut eine Viertelstunde weg gewesen, da hatte er einen Wiedersehenskuß redlich verdient!
    »Mexiko? - Sonne, Tequila, Fiesta, Sombreros, Caballeros, Indios, Gold, Abenteuer, Revolutionen, Gegenrevolutionen, Wildwestfilme, verlorene Fußballweltmeisterschaft vor ein paar Jahren, Erdbeben, Armut, Wirtschaftsflüchtlinge, soziale Ungerechtigkeit, Slums, Menschen am Existenzminimum, Drogen, Kriminalität, Bestechlichkeit, Kindersterblichkeit, Not und Elend, nur zwei Kilometer südlich von unserem derzeitigen Standort.«
    »Das ist eine ganze Menge«, brummte Zamorra. »Vor allem das ›zwei Kilometer südlich‹ könnte für uns interessant werden. Hier in der Zeitung ist noch etwas, das du nicht erwähnt hast.«
    »Und das wäre?«
    »Außerirdische Ungeheuer bedrohen die Erde - Begegnung der zweiten Art in der Verwaltungsprovinz Chihuahua. UFO setzt mörderisches Ungeheuer in einem See
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