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0434 - Die Rache der Menschengeier

0434 - Die Rache der Menschengeier

Titel: 0434 - Die Rache der Menschengeier
Autoren: Jason Dark
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eigentlich wollte. Mühsam zog ich meine Beine hoch.
    In die Schuhe waren die kleinen Körner hineingerollt und hatten einen Teil meiner Füße wundgescheuert.
    Ich hielt den Kopf gesenkt, hörte mein Keuchen, kämpfte mich weiter und vernahm plötzlich dieses kreischende Lachen, das ich in der ersten Nacht schon einmal vernommen hatte.
    Sofort blieb ich stehen und schaute in den Himmel.
    Blaßblau und wolkenlos lag er über mir. Keine Spur von einem Schatten oder einem Feind. Aber er war da, sonst hätte er mich nicht akustisch verhöhnen können.
    Ich ging weiter.
    Obwohl ich das Ziel relativ nahe vor mir sah, dauerte es eine Weile, bis ich in seine Nähe geriet. Es veränderte sich die Beschaffenheit des Bodens. Die dicke Sandschicht verschwand zwar nicht, sie wurde jedoch wesentlich dünner. Ich spürte unter meinen Füßen bereits die Härte des Felsgesteins.
    Schweratmend blieb ich stehen. Vor mir sah ich das bleiche Gehölz.
    Es wuchs zwischen einer Felsformation hoch und hatte so etwas wie einen toten Wald gebildet. Der Wind hatte den Staub und den Sand gegen die sterbenden Baumreste geweht, sie ausgelaugt und ausgehöhlt. Die bleiche graue Farbe kam nicht von ungefähr, denn sie stemmten sich schon seit Jahren den Witterungsbedingungen entgegen.
    Die Bäume selbst schauten aus den Löchern und Spalten des plattenartig angelegten Gesteins hervor. Die Felsplatten lagen übereinander, manche standen weiter vor, so daß die darunter liegenden nicht zu sehen waren. Platten und Bäume standen in einer Senke, an deren Rand ich meinen schweren Schritt verhielt.
    Ich atmete die heiße Luft, die meine Lungen füllte und sah auch, daß Felsen und Krüppelbäume vor meinen Augen verschwammen und sich bewegten.
    Eine Folge der Erschöpfung, die über mich gekommen war. Kein Wunder, nach dem, was alles hinter mir lag.
    Wenn ich schluckte, bekam ich keinen Speichel mehr in den Mund. Alles war trocken, ausgedörrt. Ich wollte Schatten haben und auch Wasser. In der Flasche befand sich noch etwas. Auch diese Flüssigkeit war lauwarm geworden.
    Ich trank sie trotzdem und hatte für Sekunden die Einbildung einer tollen Erfrischung.
    Auch erholte ich mich. Mein Blick klärte sich, und erst jetzt sah ich die Dinge, die zwischen den Bäumen verteilt am Boden lagen. Es waren bleiche Knochen!
    Von Beinen, von Armen, aus Gelenken, gesplitterte Schädel, Finger und Füße.
    Eben Menschenknochen…
    Der Kloß saß in meinem Magen fest. Ich versuchte, zu überschlagen und kam zu dem Ergebnis, daß hier die Gebeine von mindestens drei Toten lagen. Vorsichtig kletterte ich über die heißen Felsen, um das Zentrum des Gehölzes zu erreichen.
    Zweimal trat ich unabsichtlich auf die Gebeine und hörte sie unter meinen Schuhsohlen knacken. Sie hatten das Gewicht nicht halten können. Ich mußte gebückt gehen, und plötzlich traf ein kühlerer Hauch meine rechte Gesichtshälfte.
    Zunächst dachte ich an eine Einbildung, schaute nach rechts, und mir wurde klar, daß ich mich nicht getäuscht hatte. Zwischen den Felsplatten befand sich eine Öffnung, eine Art von Höhlenspalte, aus der dieser kühle Lufthauch drang.
    War dort auch Wasser?
    Ich wollte es genau wissen, drückte mich zu Boden und kroch auf die Spalte zu.
    Die Kühle nahm zu. Das Rauschen, das ich hörte, war leider in meinen Ohren entstanden, es stammte nicht von einem unterirdischen Fluß. Mit beiden Händen, deren Haut durch die. Trockenheit wie altes Leder aussah, wühlte ich Sand und Erde zur Seite, um den Höhleneingang zu verbreitern. In meinem von der Sonne schon leicht »angesengten«
    Gehirn hatte sich bereits ein Plan festgesetzt. Wenn ich es schaffte, in die Höhle hineinzukriechen, konnte ich dort den Rest des heißen Tages abwarten. Ich glaubte einfach daran, daß dieses Gehölz so etwas wie ein Zentrum bildete, wo sich die Magie manifestiert hatte.
    Ich hatte Pech. Zwar konnte ich den Sand zur Seite schaufeln, aber die Öffnung wurde nicht so groß, als daß ich hätte in die dahinterliegende Höhle hineinkriechen können.
    Die Kraft, Gestein oder Felsplatten zu brechen, fehlte mir cm fach So gab ich mein Vorhaben auf, blieb aber trotzdem und suchte mir einen schattigen Platz zwischen abgestorbenen Bäumen und den ausgebleichten Menschenknochen. Nichts war unmöglich. Zunächst einmal ging es mir besser, denn ich hatte den Kopf zur Seite gelegt, so daß sich das Gesicht im Schatten befand und nicht mehr von den sengenden Strahlen getroffen wurde.
    Trotzdem war es
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