Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0431 - Energie aus dem Jenseits

Titel: 0431 - Energie aus dem Jenseits
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und erhobenem Zeigefinger ändern, sondern nur, indem du ihr gibst, was sie von dir erwartet. Außerdem beweist dir die solare Menschheit täglich, dass die Gattung Homo sapiens kein hoffnungsloser Fall ist."
    Rhodan antwortete nicht darauf. Außerdem brüllten in diesem Moment die mächtigen Triebwerksaggregate des Schiffes auf und degradierten alle anderen Lautäußerungen zu einem wesenlosen Nichts. Gewaltige Energien stießen die INTERSOLAR über die Gegenwartsschwelle ins Kontinuum der Normalzeit hinaus. Von einer Sekunde zur anderen verschwand das weiße Leuchten des Zeittunnels; nicht einmal mit den besten Ortungsgeräten hätte das, was die INTERSOLAR eben verlassen hatte, mehr festgestellt werden können. Hinter dem Schiffsgiganten blieb nur ein mathematisch ermittelbarer Koordinatenschnittpunkt zurück, dessen wandernde Position automatisch von der großen Bordpositronik errechnet wurde. Mit einer Beschleunigung von 720 Kilometer pro Sekundenquadrat jagte Rhodans Flaggschiff durch den Normalraum, in dem es effektiv kein Solsystem mehr gab.
    Nach kurzer Zeit schaltete die Automatik den ersten Waring-Konverter hoch. Über den Schaltbildwänden der Kontrollstände entstand ein hektisches Feuerwerk kalter Lichter. Die seelenlose Stimme eines Robotaggregats kündigte den Übergang in den Zwischenraum an.
    Schlagartig verschwand das vertraute Universum von den Bildschirmen. Die undefinierbaren Schemen und Leuchteffekte der interdimkontinualen Zone wirbelten, huschten, jagten draußen vorbei. Mit einer Geschwindigkeit, die innerhalb des Linearraums unter der des Lichts lag, jedoch relativ zum vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum ein Millionenfaches der spezifischen Lichtgeschwindigkeit erreichte, schoss die INTERSOLAR auf den ersten Orientierungspunkt zu.
    Innerhalb des Schiffsgiganten herrschten die gewohnten Bedingungen des Einstein-Raumes. Die unsichtbare Energieblase, erzeugt vom Waringschen Linearkonverter, umgab das Schilf lückenlos, hielt die Einflüsse des Zwischenraumes von ihm fern und ermöglichte durch seine artverwandte Struktur ein Verweilen in der Halbraumzone.
    Unvermittelt riss Lord Zwiebus seinen Mund auf und gähnte herzhaft, wobei er sein scharfes Gebiss entblößte.
    Der Neandertaler langweilte sich offensichtlich.
    Alaska Saedelaere stand auf und räusperte sich.
    „Ich lege mich jetzt ein wenig hin, Sir", sagte er, zu Rhodan gewandt. Die starre Halbmaske mit der zur Zeit nur schwach leuchtenden Aura verlieh dem Transmittergeschädigten etwas Sphinxhaftes.
    Der Großadministrator nickte.
    „Gehen Sie nur, Alaska. Wir haben noch vierzehn Flugstunden vor uns. Nehmen Sie einmal Ihre Maske ab; sie muss doch sehr unbequem zu tragen sein."
    „Das ist sie - in der Tat", antwortete Saedelaere. „Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis, Sir."
    „Danken Sie mir nicht für etwas Selbstverständliches, Alaska.
    Rügen Sie mich, falls ich es einmal nicht aufbringen sollte. Übrigens, Zwiebus: Du solltest auch ein wenig schlafen, anstatt uns ständig dein Urmenschengebiss zu zeigen ...!"
    Der Neandertaler schrak auf und klappte den Mund zu, den er soeben wieder aufgerissen hatte.
    „O, Verzeihung, Rhodan. Aber diese Linearflüge langweilen mich immer fürchterlich." Er stemmte sich hoch.
    Atlan lachte leise und schüttelte den Kopf, so dass seine langen silberweißen Haare in Bewegung gerieten.
    „Das von einem Vertreter der Gattung Homo neanderthalensis zu hören, hätte ich mir früher nie träumen lassen!"
    Lord Zwiebus grinste breit und wirbelte seine Keule (die nur noch äußerlich eine Keule war) um den Zeigefinger.
    „Sie werden es demnächst früher geträumt haben, sobald wir erneut mit dem Deformator in die Vergangenheit starten - vor Ihrer Geburt sogar, Lordadmiral ..."
    Er kniff ein Auge zu, legte die mächtige Keule über seine Schulter und stapfte davon.
    Der Arkonide sah ihm unter halbgesenkten Lidern nach. Als Saedelaere und Zwiebus die Kommandozentrale verlassen hatten, drehte er sich mit seinem Sessel zu Rhodan um und murmelte: „Welche Überraschungen hält wohl die Geschichte dieses kleinen Planeten Erde noch für uns bereit, Perry? - Ich habe neuerdings die Ahnung, als hätten wir bisher nur einen winzigen Zipfel des Vorhangs angehoben, der über unserer gemeinsamen Vergangenheit liegt, und was ich bisher sehen konnte, scheint mir weitaus phantastischere Abenteuer zu versprechen - oder anzudrohen - als die Eroberung des Raumes."
    Perry Rhodan erschauerte.
    „Das war mir aus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher