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0431 - Energie aus dem Jenseits

Titel: 0431 - Energie aus dem Jenseits
Autoren: Unbekannt
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befreite Neandertaler, durchquert mit seinem typischen wiegenden Gang die Kommandozentrale und gesellte sich zu Perry Rhodan und Atlan, die vor den Kommandeurpulten des Kartentisches saßen und sich flüsternd mit Alaska Saedelaere unterhielten.
    Korom-Khans Brust hob und senkte sich in einem tieferen Atemzug. Der Oberst hatte bei Zwiebus' Anblick unwillkürlich an die kaum vorstellbaren Abenteuer gedacht, die hinter den Männern am Kartentisch lagen. Korom-Khan spürte ein Prickeln unter der Kopfhaut. Sein ganz auf pragmatische Sachlichkeit ausgerichteter Verstand sträubte sich trotz aller Informationsfilme und Berichte noch immer, das Ungeheuerliche als Wahrheit anzuerkennen. Es gehörte mehr als Unvoreingenommenheit und Phantasie dazu, das meiste über Bord zu werfen, was die Menschheit bisher als geschichtliche Tatsachen gekannt hatte. Dabei war Elas Korom-Khan so aufgeschlossen gegenüber neuen Erkenntnissen, wie es ein Terraner des 35. Jahrhunderts nur sein konnte. Aber Schauergestalten der altgriechischen Mythologie, wie Zentauren und Zyklopen, plötzlich als geschichtliche Wirklichkeit anerkennen zu müssen, das entsprach einer geistigen Kehrtwendung um hundertachtzig Grad. Der Oberst war froh, als eine sachliche Stimme aus dem Hyperkommempfänger seine Gedanken abschnitt.
    „Normalraum jenseits der Gegenwartsschwelle frei von verdächtigen Objekten", meldete die Stimme nüchtern.
    „Koordinieren Sie auf Start bei Xminus dreißig Sekunden.
    Achtung: X-Zeit läuft!"
    Korom-Khan senkte seine Rechte auf eine Schaltplatte. Das dumpfe Rumoren im 2500 Meter durchmessenden Kugelleib der INTERSOLAR schwoll zu einem tiefen Dröhnen an. Über dem Schaltpult des Kommandanten begann der Synchronzähler mit seinem harten Ticken; bei Xminus zehn Sekunden hallte ein dumpfer Gongschlag durch das gewaltige scheibenförmige Rund der Zentrale. Die silbrig glänzende SERT Haube (SERT stand für „Simultane Emotio- und Reflex-Transmission") senkte sich über Korom-Khans Schädel; die Kontaktplatten pressten sich gegen die Kopfhaut. Der Kommandant verschmolz mit seinem Schiff zu einer Handlungseinheit.
     
    *
     
    Perry Rhodan unterbrach sich und blickte auf, als ein dumpfer Gongschlag den bevorstehenden Start der INTERSOLAR ankündigte. Er sah, wie sich die SERT-Haube über Korom-Khans Schädel senkte.
    Unwillkürlich schlossen sich seine Hände fester um die gepolsterten Armlehnen seines Schalensessels. Der Sesselcomputer reagierte darauf mit einer Form-Veränderung; Rhodan wurde zu zwei Dritteln sanft von der schützenden Hülle des Sessels umschlossen. Durch das Rumoren der Energieerzeuger vernahm Perry Rhodan das harte Geräusch eiliger Schritte. Eine hochgewachsene Gestalt hastete durch sein Blickfeld: Oberst Hubert S. Maurice, Chef des „Sicherheitskommandos Großadministrator" und in dieser Funktion rast- und ruheloser „Schutzengel" des wichtigsten Mannes der Menschheit.
     
    *
     
    Feine Schweißperlen glänzten auf Maurices Stirn; die bevorstehende Mission der INTERSOLAR stellte den Chef des SGA wieder einmal vor eine nach menschlichem Ermessen unerfüllbare Aufgabe: nämlich den Großadministrator des Solaren Imperiums inmitten von Millionen Menschen und anderen intelligenten Lebewesen zu beschützen.
    Rhodan lächelte. Hubert Selvin Maurice war unbestreitbar der beste Mann für diese Aufgabe; er vergaß nur manchmal, dass es keinen perfekten Schutz gab und niemals geben würde. Erreichbar war lediglich ein Maximum an Sicherheitsvorkehrungen.
    „Es ist ein großes Risiko", sagte Lordadmiral Atlan, als hätte er die Gedanken des Freundes erraten. „In Trade City leben ebensoviel Feinde wie Freunde."
    „Ich weiß", erwiderte Perry gelassen. „Aber die Berichte der SolAb und die Studien unserer Kosmopsychologen beweisen, dass es wieder einmal höchste Zeit ist, den Völkern der Galaxis - und besonders unseren lieben Mitmenschen unter ihnen - einen gewissen Großadministrator vorzuzeigen ..."
    „Aus deinen Worten klingt Bitterkeit, Freund ...", murmelte der Arkonide.
    Perry Rhodan lachte trocken.
    „Soll ich mich vielleicht darüber freuen, dass die außersolare Menschheit immer noch nicht klüger geworden ist, als es die terranischen Völker zur Zeit Alexanders des Großen waren! Noch immer brauchen sie ihren Abgott, einen Fetisch, den sie lieben und hassen, fürchten und verehren können!"
    „Was gut werden soll, braucht seine Zeit, Perry", sagte Atlan wissend. „Du kannst die Masse nicht mit klugen Worten
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