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0427 - Am See der Götter

Titel: 0427 - Am See der Götter
Autoren: Unbekannt
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daran die Schuld trägt, dass Sie in unserer Zeit festgehalten werden?"
    „Ja, das bin ich, Tamaron Dopoulis. Ich muss sie finden."
    „Sie helfen uns, also werden auch wir Ihnen helfen", versprach der alte Mann mit den schulterlangen weißen Haaren und dem klugen, zerfurchten Gesicht. „Glauben Sie, dass unser Luftschiff besser fliegen wird, wenn Sie den Motor eingebaut haben?"
    „Es wird vor allen Dingen länger fliegen können, Tamaron. Ihre Dampfmaschinen in allen Ehren, aber sie sind zu schwer und relativ unrationell. Wir werden die vorhandenen Dampfkessel mit atomaren Schneidbrennern befeuern. Der Energiehaushalt ist fast unerschöpflich, und wir sparen viel Gewicht. Dafür können mehr Menschen und Waffen mitgenommen werden."
    „Und Sie geben uns, wie abgemacht, zwei solcher Motoren?"
    „Einen für das Luftschiff, den anderen für ein Dampfschiff. Damit werden wir die Expedition unternehmen und die Spindel finden."
    Tamaron Dopoulis nickte beifällig und widmete sich den inzwischen aufgetragenen Speisen, die meist pflanzlicher Herkunft waren.
    Inzwischen unterhielt sich Atlan angeregt mit dem Rat für den Flusstransport, Kuila Apharis, einem älteren Mann mit grauen Haaren, der einen ruhigen, fast zurückhaltenden Eindruck machte.
    „Die Entfernungen stimmen?" vergewisserte sich Atlan.
    Der Lemurer nickte.
    „Wir haben sie vermessen, Atlan. Von hier bis zu dem Binnenmeer sind es exakt eintausendeinhundertsechsunddreißig Kilometer. Das Meer selbst haben wir mehrmals überflogen, drangen aber nicht in das geheimnisvolle Land Thoronis ein, das am Ostufer des Meeres beginnt. Der Durchmesser des Meeres beträgt achthundertvierzig Kilometer. Damit beginnt Thoronis etwa zweitausend Kilometer von hier entfernt."
    Atlan nickte anerkennend.
    „Das sind ziemlich exakte Angaben, mit denen sich etwas anfangen lässt. Wir werden Thoronis betreten und die 'Goldene Spindel' finden."
    „Thoronis wurde noch nie von eines Lemurers Fuß betreten, Atlan", warnte Apharis.
    „Dann wird es endlich Zeit", erwiderte Atlan ungerührt.
    Waringer, der neben Salisonos, dem Rat für Stadtverteidigung, saß, musste dessen wissenschaftliche Neugierde befriedigen. Er tat es gern und willig.
    „Wir wollten eigentlich weiter in die Vergangenheit vordringen, aber irgend etwas riss uns aus dem Zeitstrom und ließ uns an seinem Ufer stranden rein bildlich gesprochen. Unsere Position im Raum wechselten wir nicht, wohl aber unsere Position in der Zeit.
    Wir legten erst ein Viertel der geplanten Strecke zurück. Doch das war nicht alles, wie Sie ja wissen. Das geheimnisvolle Gerät, das hier in Ihrer Zeit deponiert zu sein scheint, sorgte außerdem noch dafür, dass alle unsere technischen Gerätschaften, die auf fünfbeziehungsweise sechsdimensionaler Basis arbeiten, restlos ausfielen. Leider gehört dazu natürlich auch die Zeitmaschine. Wir können auch keine Antigravitationsfelder mehr erzeugen, da auch sie fünfdimensional funktionieren. Zum Glück wurden bisher die Fähigkeiten unserer Mutanten nicht beeinträchtigt, aber auch das kann jederzeit geschehen. Jedenfalls müssen wir damit rechnen."
    „Und Sie glauben fest daran, dass die 'Goldene Spindel' schuld daran ist?"
    „Ja, allerdings. Ihre Schilderungen sind ziemlich genau und sehr eindringlich. Sie stimmen mit unseren Vermutungen überein. Auch wir in der relativen Gegenwart kämpfen mit technischen Installationen, die aus der Vergangenheit stammen. So auch Sie, wenn Sie naturgemäß auch noch nicht in der Lage sind, diese technischen Dinge zu begreifen. Aber Sie dürfen mir glauben: Es handelt sich nicht um Götter, mit denen Sie es zu tun haben, sondern um vielleicht automatisch funktionierende Geräte, die einstmals von Besuchern aus dem Weltall hier zurückgelassen wurden."
    „Aber wozu?"
    „Um Sie zu überwachen und gewisse Entwicklungen zu verhindern. Es wäre zu kompliziert, Ihnen das erklären zu wollen, Salisonos. Sie würden es nicht verstehen. Aber glauben Sie mir: Wenn wir die 'Goldene Spindel' gefunden haben, wissen wir mehr.
    Und Sie werden freier sein als bisher."
    Am anderen Kopfende des Tisches ging es weniger ernst zu.
    Gucky, der zwischen seinen Freunden Ras Tschubai und Fellmer Lloyd saß, stocherte misstrauisch in den fremdartigen Speisen herum und meckerte: „Keine Ahnung, was das ist. Gemüse vielleicht?"
    „Bestimmt geräucherte Fischflossen", vermutete Ras grinsend.
    Gucky fuhr erschrocken zurück.
    „Ausgerechnet! Womöglich der große Zeh eines
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