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0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen

0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen

Titel: 0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen
Autoren: Jason Dark
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schwarze Vögel, als wollten sie einen Totengruß bestellen. Der aus den Kaminöffnungen quellende Rauch stieg kaum höher. Er verteilte sich dicht über den Dächern, bevor er zerflatterte.
    Das waren die ersten Anzeichen für einen Wetterumschwung.
    Sehr genau sahen sich die beiden Freunde die Hauswände an und blickten auch in die Einfahrten hinein, wo sie an den Wänden Klingelbretter entdeckten. Nur den Namen Bilder-Franz sahen sie nicht.
    Vor einer grün gestrichenen Tür blieben sie stehen. Die Fassade wuchs vor ihnen hoch, unterbrochen durch die Rechtecke kleiner Fenster mit grau schimmernden Scheiben.
    »Hier müßte er eigentlich wohnen«, sagte Bill.
    Da wurde die Tür geöffnet. Eine dick vermummte junge Frau trat heraus, und Bill ging hastig einen Schritt zurück, denn er hatte gesehen, wie die Frau erschrak.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er, »aber wir suchen einen Bekannten, der hier eigentlich wohnen müßte.«
    Die Frau zog die Stirn in Falten. »Wen meinen Sie denn?«
    »Bilder-Franz.«
    »Der hat sein Geschäft geschlossen.«
    »Das wissen wir, aber wir sind auch nicht hier, um Bilder zu kaufen. Es geht um eine private Sache.«
    Die beiden erhielten nicht sofort eine Antwort. Erst wurden sie von oben bis unten gemustert. »Ja, er wohnt hier. Sie müssen eine Treppe hoch und gehen dann durch den kleinen Seitenflur.«
    »Und wie weit in den Flur hinein?«
    »Bis Sie an eine schmale Tür gelangen. Das ist die Wohnung, die über dem Geschäft liegt.«
    »Ich danke Ihnen.«
    »Nichts für ungut.«
    Die Frau ging weiter. Bill und Suko drückten sich in den Flur. Sie fanden alles so vor, wie sie es ihnen beschrieben hatte. Über die alte Holztreppe stiegen sie nach oben und tauchten anschließend in den Flur ein, der im rechten Winkel abzweigte. Da es hier kein Fenster gab, machte Suko Licht.
    Die Tür war natürlich verschlossen. Auch hier entdeckten sie kein Schild, dafür eine Klingel.
    Sie machten sich keine großen Hoffnungen und wurden angenehm überrascht, als hinter der Tür Schritte aufklangen und plötzlich geöffnet wurde.
    Bilder-Franz stand vor ihnen. Ein relativ kleiner, schon älterer Mann, der eine Halbglatze hatte, eine Cordjacke trug und die Besucher mißtrauisch anstarrte.
    »Wer sind Sie?«
    »Ich hatte mit Ihnen telefoniert, mein Herr«, erklärte Bill. »Ich bin der Amerikaner…«
    »Dem ich erklärte, daß mein Geschäft geschlossen sei.«
    »Das stimmt.«
    »Was wollen Sie dann noch hier?« Die Frage klang aggressiv. Zudem hielt der Mann mit einer Hand die Tür fest. Es sah so aus, als wollte er sie jeden Augenblick zuschmettern.
    Bill lächelte. »Jetzt, wo wir schon einmal hier sind, könnten Sie doch eine Ausnahme machen – oder?«
    »Nein!«
    »Auch wenn ich gut bezahle?« Bill versuchte es auf die andere Tour. »Der Dollar steht zwar nicht mehr so gut, aber…«
    »Sie lügen!« Die Stimme des Mannes klang scharf.
    »Wieso?«
    »Nie sind Sie Amerikaner.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich kenne die Amerikaner. Ich hatte oft genug mit Ihnen zu tun.«
    »Kompliment«, sagte Bill. »Ich bin tatsächlich kein Amerikaner. Ich komme aus London. Mein Freund ebenfalls.«
    Bilder-Franz trat einen halben Schritt zurück und nickte, während er beide Männer lauernd musterte. »Ach, so ist das…«
    »Wie meinen Sie?«
    »Engländer«, murmelte Bilder-Franz.
    »Verkaufen Sie gern Bilder?«
    Bilder-Franz schielte die beiden Besucher an. Plötzlich nickte er.
    »Weshalb auch nicht, Gentlemen? Kommen Sie rein. Ich werde Sie in mein Geschäft führen, wo Sie sich alles ansehen können. Sogar in Ruhe. Bitte sehr.« Seine einladende Handbewegung täuschte nicht darüber hinweg, daß seine Freundlichkeit nur gespielt war. Beiden war klar, daß dieser Typ noch einen Trumpf im Ärmel hatte. »Ich bin Sammler«, erklärte er. »Auf die Einrichtung lege ich keinen allzu großen Wert. Schauen Sie sich nicht zu streng um.« Er sagte die Worte lässig, obwohl die beiden Besucher ihm nicht über den Weg trauten.
    Sie sahen sich in dem Zimmer kaum um, wunderten sich aber darüber, daß es zwei Türen gab. Auf eine ging der Galerist zu.
    »Gehen wir in den Keller?« fragte Suko.
    »Nein, in das Geschäft.«
    »Natürlich.«
    Auf der schmalen Treppe stellte Bill seinen Freund und sich selbst vor. Bilder-Franz nickte.
    Die Treppe führte tatsächlich weiter in den Keller, und Bilder-Franz erklärte ihnen, daß es sein privater Aufgang war.
    Die Tür zum Laden brauchte er nicht aufzuschließen, und so
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