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0425 - Das Mädchen und die Todesperlen

0425 - Das Mädchen und die Todesperlen

Titel: 0425 - Das Mädchen und die Todesperlen
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immerhin vermuten.
    Burke und der Mörder hatten nebeneinander gewohnt und waren dann zur gleichen Stunde ausgezogen. Zwar hatten sie getrennt bezahlt, doch das zeitliche Übereinstimmen war auffällig.
    »Erstaunlich, daß Fench das FBI benachrichtigt«, sagte ich. »Die Hehler müssen doch damit rechnen, daß sie durch Burke beschuldigt werden.«
    »Da steht Aussage gegen Aussage. Fench und Vestry werden beschwören, daß Burke ihnen nicht gesagt hat, daß die Perlen eine heiße Ware sind. Daß Fench uns anruft, hat sicherlich einen sehr realen Grund. Ich wette, daß Vestry inzwischen längst zugetragen worden ist, daß wir Burke suchen und daß Burke in einem Kidnapping mit drin hängt. Vestry weiß genau, daß es auf uns einen guten Eindruck macht, wenn er uns hilft, Burke festzunehmen. Und Vestry weiß auch, daß, er es verdammt nötig hat, einen guten Eindruck zu machen.«
    ***
    Sie kamen die Straße herunter. Sie gingen langsam nebeneinander. Sie hielten sich im Dunkeln. Sie mieden die Lichtfelder der leicht im Sommerwind schwankenden Straßenlaternen.
    Ich kauerte neben Levy hinter einem Strauch, der zwischen Vestrys Bungalow und der großen Garage stand. Ungesehen hatten wir uns im Schutze der Dunkelheit von der Rückseite auf das Grundstück schleichen können. Vestry und Fench wußten, daß wir da waren.
    Ich bog einen Zweig zur Seite und spähte auf die Straße, wo die beiden Gestalten langsam näher kamen. Dann blieb der eine stehen. Der andere ging weiter, hatte jetzt die Gartenpforte erreicht und betrat das Grundstück.
    »Es ist Burke«, flüsterte ich. »Am Gang erkenne ich ihn.«
    Er kam dicht an unserem Strauch vorbei.
    Ich wartete, bis er zwei Schritt Abstand hatte. Dann schnellte ich empor, war mit einem Satz hinter dem Burschen und drückte ihm die Mündung meiner — geliehenen — Dienstpistole zwischen die Schulterblätter.
    »Keine Bewegung, Burke! Sie sind verhaftet. FBI.«
    Er war völlig überrumpelt und ließ sich widerstandslos meine 38er abnehmen. Dann klickten die Handschellen. Das Ganze hatte nur Sekunden gedauert.
    Als ich mich umdrehte und zur Straße blickte, sah ich, wie der andere Mann von fünf oder sechs Kollegen, die scheinbar aus , dem Nichts aufgetaucht waren, umringt wurde. Ich hörte einen scharfen Befehl. Dann klirrte etwas, so, als falle ein Stück Metall auf den Asphalt der Straße.
    Wie ich später erfuhr, hatte der Mörder und Kidnapper seine Waffe gezogen, als er sich gestellt sah. Aber dann war ihm klar geworden, daß es keine Chance für ihn gab, und er hatte seine Parabellum fallen lassen.
    ***
    Noch in der gleichen Nacht flog ich nach New York zurück. Wir hatten Burke und Ned Raffert verhört und alles erfahren. Wir wußten jetzt, daß Veronica Gallet Rafferts Komplicin war, daß sie den Tramp Leo Dardano in den Keller gelockt, dort von hinten niedergeschlagen und den Alten dann im Kofferraum jenes Wagens verstaut hatte, mit dem Raffert kurz darauf vom Hinterhof des Flop House gefahren war. Inzwischen war mir auch klar geworden, warum mich die Frau über Dardanos Perlengeschichte informiert hatte.
    Die Gallet hatte sofort Raffert losgeschickt, um in der Tremont Ave nach den Perlen zu suchen. Aber Kimball und seine Gang, von dem Landstreicher Joffe benachrichtigt, waren schneller gewesen. Raffert war auf die Gang gestoßen, hatte edngesehen, daß er nichts erben konnte, und die Frau benachrichtigt. Die Gallet hatte mich dann aufgesucht, in der Hoffnung, durch die Information wenigstens in den Genuß der ausgesetzten Prämie in Höhe von 40 000 Dollar zu kommen. Als die Frau dann von mir erfuhr, daß die Perlen nicht zu finden seien, hatte sie zusammen mit Raffert noch einen Versuch unternommen. Einen Versuch, sich die Perlen zu verschaffen, der dem Tramp Leo Dardano das Leben kostete und eine junge Mutter in ein Meer von Schmerzen stürzte.
    Eine hübsche Stewardeß kam vorbei und fragte mich nach meinen Wünschen. Ich bestellte einen Whisky. Als ich bezahlen wollte und meine Brieftasche zückte, fiel das Bild von der kleinen Hattie heraus.
    Nachdenklich betrachtete ich das kindliche Gesicht. Es war eine andere Hattie als jene, die ich gefesselt in dem Schrank gefunden hatte.
    Ich beschloß das Foto zu behalten. Ich schob es in die Brieftasche zurück. Dann trank ich meinen Whisky.
    ENDE
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