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042 - In den Klauen der Knochenmänner

042 - In den Klauen der Knochenmänner

Titel: 042 - In den Klauen der Knochenmänner
Autoren: A.F.Morland
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Knochenmänner erkannten, was Woccy vorhatte, blieben sie wie angewurzelt stehen.
    Woccy widersetzte sich Prommons Befehl!
    Er wollte die Hexe aus dem Jenseits nicht nur gefangennehmen, er wollte sie töten. Das durfte er nicht. Aber sie wagten nicht, ihn daran zu hindern, denn Woccy war in seinem Zorn für jeden von ihnen gefährlich.
    Sie blieben stehen, denn damit wollten sie nichts zu tun haben.
    Wenn Woccy einen Befehl von Prommon mißachtete, war das Sache dieser beiden. Sie witterten, daß möglicherweise ein Führungswechsel bevorstand. Woccy war radikaler, und wenn er Roxanes Energie gefressen hatte, würde er Prommon kräftemäßig überlegen sein.
    Ein Machtwechsel schien sich anzubahnen, und die Shlaaks wollten es sich mit Woccy nicht verscherzen, deshalb ließen sie ihn tun, was er wollte.
    Seine Schlangenfinger schossen auf Roxane zu. Die grünen Reptilien rissen ihre Mäuler auf. Deutlich waren die Giftzähne zu sehen.
    Roxane sprang zurück, doch sie bewegte sich so langsam, daß sie die Katastrophe nicht verhindern konnte.
    Blitzschnell bissen die Giftschlangen zu.
    Roxane spürte einen zehnfachen, rasenden Schmerz und stieß einen heiseren Schrei aus. Das Schlangengift sickerte in ihr Blut ein und wurde vom kräftig pumpenden Herz in ihrem ganzen Körper verteilt.
    Das Gift stieg auch in ihren Kopf, machte sie stumpf und apathisch. Der Wunsch, sich zu wehren, war schlagartig nicht mehr da.
    Obwohl sie begriff, daß der Shlaak sie töten wollte, fand sie sich mit dem unvermeidbaren Schicksal ab…
    ***
    Susannah Bonner quälte sich mit entsetzlichen Selbstvorwürfen.
    Warum habe ich nur ständig widersprochen? dachte sie verzweifelt. Warum mußte ich diesen dummen Streit auf die Spitze treiben?
    Es war immer schon so gewesen. Sie konnte einfach nicht den Mund halten, wenn sie mit ihrem Vater nicht einer Meinung war – und das war sehr oft der Fall gewesen, deshalb war sie ja auch von zu Hause weggezogen. Sie hatte geglaubt, daß sich ihre Beziehung zu ihrem Vater dadurch gebessert hätte. In letzter Zeit war sie wirklich gut mit ihm ausgekommen, doch heute…
    Welcher Teufel hat mich geritten? fragte sich Susannah und weinte in ihre Hände.
    »Daddy, o Daddy, ich… ich habe dich mit meinem Starrsinn, mit meiner Streitlust umgebracht … Wie soll ich jemals darüber hinwegkommen? Ich bin die Mörderin meines Vaters! Ich … o Gott, Daddy könnte noch leben, wenn ich nachgegeben hätte …«
    Sie haßte sich. Am liebsten hätte sie sich mit den Fäusten ins Gesicht geschlagen… Die Aufregung der vergangenen Stunde ließen ihre angegriffenen Nerven immer noch vibrieren.
    Polizei war hier gewesen. Man hatte ihr viele Fragen gestellt, und sie hatte mit nichts hinter dem Berg gehalten. Auch den Streit erwähnte sie. Nur den Inhalt der Auseinandersetzung behielt sie für sich.
    »Das ist Privatsache«, sagte sie zu dem Beamten, der sie vernahm.
    »Darüber möchte ich nicht sprechen.«
    »Warum nicht?« wollte der junge Polizist wissen.
    »Weil es für Sie nicht von Bedeutung ist.«
    Der Mann gab sich damit zufrieden, schließlich galt es hier nicht, in einem Mordfall zu ermitteln. Einen prominenten Richter hatte lediglich der Schlag getroffen, das war alles. Schade um den Mann, aber ein Herzanfall war kein Grund, seine Tochter wie eine Verbrecherin zu verhören.
    »Ich habe nicht über dich gesprochen, Clint«, flüsterte Susannah jetzt leise, während sie die Hände langsam sinken ließ. »Es geht die Leute nichts an, was zwischen uns ist… Ich verstehe nicht, warum Vater so gegen dich war …«
    Sie wischte sich die Tränen von den Wangen. Eigentlich begriff sie noch nicht ganz, daß sie ihren Vater nie mehr wiedersehen würde.
    Ganz allein stand sie jetzt im Leben – abgesehen von Clint.
    Irgendwie war ihr Vater für sie stets eine Art Rückversicherung gewesen. Was immer du tust, sagte sie sich manchmal, wenn alle Stricke reißen, kannst du immer noch zu deinem Vater zurückkehren. Er wird dich niemals fortschicken. Von ihm darfst du immer Hilfe erwarten.
    Diese beruhigende Sicherheit gab es auf einmal nicht mehr. Susannah hatte das schreckliche Gefühl, in der Luft zu hängen. Wenn sie fiel, würde keiner sie mehr auffangen, denn der, der jederzeit dazu bereit gewesen wäre, lebte nicht mehr.
    Sie selbst hatte ihn auf dem Gewissen…
    Diese bohrenden, nagenden Selbstvorwürfe nahmen ständig zu.
    Sie waren bereits unerträglich. Worauf wollten sie hinaus? Selbstmordgedanken schlichen sich
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