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0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen
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nachzufragen, wo der richtige Mann geblieben ist. Das würde jetzt auch auffallen, aber ich kriege das schon hin. Nur muss ich wissen, wen ich nun eigentlich suchen soll.«
    »Natürlich, Derry. Es handelt sich um Dan Hames.«
    Der »Spinner« tat, als beeindruckte ihn der Name nicht im geringsten.
    »Seit wann ist der denn tot?«
    »Sonntag starb er. Er wurde im Waschraum erstochen, als mindestens zehn Mann drinnen waren. Keiner weiß, wer’s war. Das ist doch der, der seine Beute…«
    »Die Vorgeschichte kenn ich. Hat ja Wind genug gemacht.«
    Duke niekte. Er musste jetzt mit der Story herausrücken, das ließ sich nicht vermeiden. Er räusperte sich und erläuterte dann die Hintergründe des Leichenraubs.
    Eine halbe Stunde später setzte sich der »Spinner« in sein fünfjähriges Ford Coupe und fuhr nach Bridgeport.
    Vor seinen Augen tanzte ständig eine Zahl. Sie war sechsstellig.
    ***
    Der »Spinner« kam erst spät am Abend zurück.
    Bevor er berichtete, gab er Duke einen Wink mit den Augen. Daraufhin wurden die »Twins« hinausgeschickt.
    »Im Untersuchungsgefängnis sterben selten Leute«, erklärte der »Spinner«. »Sind sie zu krank, werden sie für haftunfähig erklärt. Die ›Twins‹ hatten gestern einfach Pech. Es waren zwei Leichen da, und die beiden schnappten die falsche.«
    »Und was ist mit Hames?«, knurrte der Dicke.
    »Damit habt ihr Glück. Er wurde gestern in Bridgeport beerdigt. Hier ist der Plan des Friedhofs, und da liegt er.« Er zeigte auf eine angekreuzte Stelle.
    »Die ›Twins‹ müssen ihn also ausgraben. Ich würde nicht zu lange damit warten.«
    Duke verengte die ohnehin fettumrandeten Augen noch mehr. »Wenn das nur gut geht! Sie haben sich gestern schon angestellt wie blutige Anfänger.«
    Er überlegte eine Weile. »Willst du nicht als Aufsicht mitgehen, Derry? Das beruhigt sie.«
    Der »Spinner« schüttelte den Kopf.
    »Ich könnte sie auf andere Art beruhigen. Aber warum müssen es die ›Twins‹ sein, Duke? Du hast doch noch mehr Leute.«
    »Ich will in diese Sache nicht den ganzen Verein einweihen. Die ›Twins‹ wissen nun mal Bescheid. Auf welche andere Art könntest du sie beruhigen, Derry?«
    Der »Spinner« zog eine Glasröhre mit Pillen heraus und ließ sie klappern. »Ich könnte ihnen Pillen geben.«
    Duke Wolff hatte davon gehört, war aber nicht ganz im Bilde.
    »Mutpillen, Duke. Ein gefährliches Zeug. Jemanden damit allein zu lassen, der sie bekommen hat, ist glatter Mord.«
    »Quatsch«, brummelte Duke. »Nimm mich nicht auf den Arm, Derry.«
    »Du wirst es nachher selbst sehen. Diese Pillen machen ungeheuer mutig. Du gibst den beiden Buddy mit, der keine Pille bekommt. Er muss aufpassen und sie eventuell bremsen.«
    Buddy war der Leibwächter, Koch und Fahrer von Duke.
    »Gibst du ihnen die Pillen gleich?«
    Der »Spinner« stand auf, holte vier Gläser, füllte sie halb voll Whisky, und in zwei davon ließ er je zwei Pillen fallen, die sich langsam auflösten.
    »Alkohol verstärkt die Wirkung noch etwas. Lass sie herbringen. Wenn sie das geschluckt haben, dauert es noch zehn Minuten. Ich passe schon auf und bringe ihnen bei, was sie zu tun haben, wenn es so weit ist. Buddy muss inzwischen den Wagen holen. Wenn sie in einer Viertelstunde starten, kommen sie genau zurecht. Monduntergang ist um 23.55 Uhr.«
    Zuerst wurde Buddy herangeholt, der den Wagen klar machen sollte und vor allem für zwei Spaten sorgen musste.
    »Und noch eins, Buddy«, erklärte der »Spinner«. »Die beiden stehen dann unter Drogen und spielen vielleicht verrückt. Pass gut auf und bändige sie. Sie sollen auf dem Friedhof still und ruhig arbeiten. Wenn du merkst, dass sie nervös werden, gibst du ihnen diese beiden Pillen und einen Schluck Whisky zum Spülen.«
    Buddy grinste, wickelte die beiden weißen Dinger in ein Stück Papier, fragte noch ein paar Kleinigkeiten und schob dann ab.
    Die »Twins« hatten mit finsteren Ahnungen in der Küche gehockt und kamen nun misstrauisch herein. Immerhin wussten sie ja, welcher Auftrag noch in der Schwebe war. Ihr Boss und der »Spinner« hatten jeder ein Glas in der Hand.
    »Bringt Eis mit, wir haben einen Grund zum Trinken.«
    Das kam häufiger vor, und doch war ihnen diesmal nicht wohl dabei. Aber wider Erwarten wurden sie zu nichts überredet, sondern der »Spinner« erzählte Anekdoten, die mehrfach schallendes Gelächter auslösten. Die Verkrampfung der »Twins« löste sich allmählich, und als der »Spinner« Duke unauffällig
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