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0414 - Der Weltraum-Zirkus

Titel: 0414 - Der Weltraum-Zirkus
Autoren: Unbekannt
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seinen Kopf in Garnishs Richtung. Er hatte in seinem Heimatidiom und daher sehr deutlich gesprochen.
    Garnish hatte ihn nicht verstanden, aber offenbar am Tonfall von Gideons Stimme gehört, dass dieser sich über ihn lustig machte.
    Er lief rot an und kam um das Lager der Nomadenfürstin herum.
    „Bleiben Sie, wo Sie sind, Hall" rief MG. „Ich brauche euch beide und will vermeiden, dass ihr euch gegenseitig umbringt."
    „Zweifellos ich ihn früher toten", bemerkte Gideon. „Er zu schwachkopfig für Geistesriese wie mich."
    MG grinste, wobei sie ein paar gelbe Pferdezähne entblößte. Sie blinzelte den beiden Männern vertraulich zu. Ihrer Pfeife entquollen gewaltige Wolken.
    „Es kommt mir nicht nur darauf an, auf Olymp Geld zu verdienen", sagte sie. „Deshalb brauche ich eure Unterstützung noch mehr als bisher."
    „Was können wir für Sie tun?" fragte Garnish.
    Mathilda nahm eine Pose ein, die sie wahrscheinlich für verführerisch hielt. Mit einem Augenaufschlag, den sie wahrscheinlich in einem alten Film gesehen und dann einstudiert hatte, sagte Mathilda: „Ich will wieder heiraten."
    „Oh!" machten Garnish und Gideon gleichzeitig.
    Der gemeinsame Ausruf der beiden Männer resultierte aus völlig verschiedenen Gefühlen. Garnish hatte insgeheim gehofft, MG ehelichen zu können. Diese Hoffnung erfüllte sich nun nicht.
    Gideon dagegen fürchtete den Tag, da sich MG für mehr als nur für seine Abrechnungen interessieren könnte. So war sein „Oh!"
    Ausdruck höchster Erleichterung.
    „Die Geschäfte lassen mir keine Zeit, auf Olymp nach einem geeigneten Mann zu suchen", fuhr Mathilda fort. „Das werdet ihr beide übernehmen. Es dürfte wohl nicht schwer sein, einen Partner für mich zu finden."
    „Natürlich nicht", versicherte Garnish sofort. „Wenn es bekannt wird, dass Sie wieder heiraten wollen, wird es schwer sein, den Ansturm der Verehrer abzubremsen." Mathilda lächelte geschmeichelt, während Gideon angeekelt wegblickte. Garnish sagte devot: „Sie sollten daran denken, dass es auch an Bord der ARTIST QUEEN genügend Männer gibt, die bereit wären, alles für Sie zu tun, Wahlmeister."
    Er war bei seinen Worten errötet und blickte auf seine Schuhspitzen. Gideon kicherte.
    „Warum lachen Sie, Burlow?" brauste MG auf.
    „Bin sehr liederlich", entgegnete Gideon. „Lache über Dinge viele."
    „Das heißt lustig", berichtigte ihn Mathilda verärgert. „Können Sie sich nicht endlich ein vernünftiges Interkosmo angewöhnen?"
    „Ich rechne in Interkosmo", sagte Gideon gelassen. „Perfekt." Sie begannen nun ein Programm für das Gastspiel auf Olymp aufzustellen. Dabei versuchte Garnish, alle Nummern, die von Gideons Freunden vorgetragen wurden, vom Programm zu streichen. Zu Gideons Erleichterung ließ sich MG auf nichts ein und wählte die besten Artisten aus.
    „Dieser Mannix trinkt zuviel", sagte Garnish, als Westin Mannix von Gideon vorgeschlagen wurde. „Wir müssen damit rechnen, dass er betrunken vom Strahl stürzt. Damit wäre der Skandal perfekt."
    „Wir nehmen Mannix ins Programm auf", sagte Mathilda.
    „Ebenso Hanrahen und Feiffer. Ich werde den Eindruck nicht los, dass Sie aus persönlichen Gründen gegen diese Künstler opponieren, Hal." Garnish knirschte mit den Zähnen und entschuldigte sich. Nachdem das Programm stand, erhielt Garnish den Auftrag, es in ansprechender Form drucken zu lassen.
    Mathilda verlangte, dass auf der Titelseite ein Bild von ihr zu sehen sein sollte. „Frauenbilder ziehen immer", sagte sie als Begründung. „Die Männer werden uns den Zirkus einlaufen, wenn sie das Programm mit meinem Bild auf dem Deckblatt gesehen haben."
    Garnish warf Gideon einen hilfesuchenden Blick zu, aber Gideon dachte nicht daran, dem Organisator die Kastanien aus dem Feuer zu holen. „Schicken Sie mir einen Andruck, bevor Sie die Serie anlaufen lassen", sagte Mathilda. „Das wäre vorläufig alles. Sie können gehen, Hal. Burlow, Sie bleiben noch hier."
    Garnish war unschlüssig. Es gefiel ihm nicht, dass Gideon allein mit MG zurückbleiben würde, aber er wagte auch nicht, dem Wahlmeister zu widersprechen. Also ging er widerstrebend hinaus. „Ich denke daran, Hal eines Tages zu ersetzen", sagte Mathilda lauernd. Gideon witterte die Falle und grinste. „Das Ihre Sache", erwiderte er. „Mir ist Hal lieblicher wie irgendein anderes Mann."
    „Sie sind ein schlauer Fuchs, Burlow", anerkannte sie. „Ich bin froh, dass Sie Erster Kassierer sind." Sie hatte ihn bestimmt
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