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0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit

0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit

Titel: 0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit
Autoren: Jason Dark
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nicht, davon war der Superintendent fest überzeugt. Irgendwas war schief gelaufen, und Sir James dachte sofort an John Sinclair.
    Er war nach Frankreich gefahren, um sich dort um einen geheimnisvollen Fall zu kümmern. Gab es unter Umständen einen Zusammenhang mit seinem Fall und Nadines Auftauchen hier beim Yard?
    Die Antwort würde ihm die Wölfin wohl nur selbst gebenkönnen, aber die war nicht in der Lage, sich menschlich auszudrücken.
    Sir James dachte noch darüber nach, als er das Büro erreicht hatte und den Telefonhörer abnahm. Er kannte die Rufnummer der Conollys auswendig.
    Schon nach dem zweiten Durchläuten wurde abgehoben. Sir James hatte das Gefühl, als hätten die beiden neben dem Apparat gewartet. Auch Bills Stimme klang gehetzt.
    »Hier Powell. Vermissen Sie etwas?«
    Bill stöhnte auf. »Natürlich, Sir. Nadine.«
    »Sie ist bei mir.«
    Der Reporter war sprachlos. »Das gibt es doch nicht!« flüsterte er.
    »Verdammt, das…«
    »Ist möglich«, vollendete der Mann den Satz. »Sie befindet sich tatsächlich in meinem Büro. Von allein hat sie den Weg zum Yard gefunden. Das ist allerdings verwunderlich.«
    »Finde ich auch, Sir.«
    »Kann ich Ihrer Antwort entnehmen, dass Sie auch nicht Bescheid wissen?« fragte Sir James.
    »So ist es.«
    »Nun, ja, dann weiß ich nicht mehr weiter. Wenigstens im Augenblick nicht.«
    »Sir, soll ich zu Ihnen kommen?«
    »Nein, warten Sie erst einmal ab. Sie wollte ja zu uns. Vielleicht finde ich heraus, was sie vorhat. Ich werde jedenfalls Suko zu mir bitten. Dann müssen wir weitersehen.«
    »Aber wenn sich etwas ergibt, Sir, geben Sie mir bitte Bescheid.«
    »Versprochen.« Der Superintendent legte auf.
    Nadine lag dicht neben dem Schreibtisch auf dem weichen Teppichboden. Sie schaute den Mann mit einem bittenden Ausdruck in den Augen an, sodass Sir James den Kopf schüttelte.
    »Wenn ich nur wüsste, was du willst. Geht es um John?«
    Die Wölfin hatte ihn verstanden. Der Ausdruck ihrer Augen änderte sich. So etwas wie Zustimmung war darin zu lesen.
    »Aber der ist in Frankreich. Wir können ihn nicht erreichen.« Sir James war ratlos. Das hatte er noch nie erlebt. Was sollte er tun? Wie verständigte er sich mit dem Tier? Und vor allen Dingen stellte sich die Frage, ob es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Sinclairs Fall und dem Auftauchen der Wölfin beim Yard gab.
    Vielleicht konnte Suko helfen.
    Sir James rief ihn an. Als Shao, die abnahm, hörte, dass Sir James ihren Partner zu sprechen wünschte, reagierte sie leicht sauer und pikiert. »Am Abend möchte ich mal mit meinem Freund allein sein.«
    »Das kann ich durchaus verstehen, aber es gibt Dinge, die wichtiger sind.«
    »Okay, hier ist er.«
    Suko meldete sich, und Sir James ließ ihn gar nicht erst groß zu Wort kommen. Mit drei Sätzen war alles gesagt, und damit hatte er Suko alarmiert.
    »Okay, Sir, ich bin schon auf dem Weg.«
    Der Superintendent war zufrieden. Mehr hatte er nicht tun können. Er zog seinen Mantel aus und hängte ihn in den Schrank.
    Auch der Schirm und der Hut verschwanden. Danach sagte er seinem Chauffeur Bescheid, dass er nicht in den Club fahren würde.
    Stattdessen tat er etwas anderes. Nach kurzer Suche hatte er ein Gefäß gefunden, das er mit Wasser füllte. Aus dem Waschraum hatte er es geholt.
    Nadine hatte Durst, der lange Weg zum Yard war nicht spurlos an der Wölfin vorübergegangen.
    Sie trank wie eine Verdurstende.
    Sir James stand neben ihr und schüttelte mehr als einmal den Kopf, wobei er fragte: »Wenn ich nur wüsste, was ich mit dir machen soll, Nadine.«
    Sie hatte ihn verstanden, hörte auf zu trinken und hob den Kopf.
    In ihren Augen las Sir James die Trauer…
    ***
    Dunkelheit. Zwölf und noch mehr standen gegen mich, das konnte einfach nicht gut gehen. Die Chancen lagen nicht auf meiner Seite, und Manon, die Werwölfin, hatte dies genau erkannt.
    »Zerreißt ihn!«
    In ihren Schrei fiel der Schuss. Ich hatte abgedrückt. Das fahle Leuchten des Mündungsfeuers gab mir für höchstens eine halbe Sekunde ein wenig Licht, sodass ich den Schatten der Bestie erkennen konnte, der dicht vor mir hochwuchs.
    Sie hechtete genau in die Silberkugel.
    Den Einschlag hörte ich nicht, aber ich bekam die Reaktion genau mit. Ein schreckliches Heulen jagte durch den Raum, der schmerzliche Schrei einer gepeinigten Kreatur, die wusste, dass sie es nicht überleben würde. Als ich mich drehte, um den Ausgang zu erreichen, hörte ich hinter mir den Aufschlag.
    Es
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