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0412 - Doppelmörder für drei Stunden

0412 - Doppelmörder für drei Stunden

Titel: 0412 - Doppelmörder für drei Stunden
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erzählt.«
    »Natürlich nicht. Aber ich glaube, dass du dich irrst!«, äffte Frank die Stimme des anderen nach. »Ich habe Beweise. Schließlich bin ich lange Zeit in diesem Drecksnest New York gewesen und habe da auch heute noch meine Freunde.«
    »Du hast Bruce überwachen lassen?«
    »Natürlich. Wir müssen unsere Lieferanten an der kurzen Leine halten, verstehst du? Jeden. Sobald einer mit dem Gedanken spielt, abzuspringen, ist er geliefert, kapierst du?«
    Der Hagere wich zurück.
    »Angst? Ist doch bei dir völlig ungewohnt«, sagte Frank höhnisch.
    »Hast du Bruce einen Killer geschickt?«, fragte der andere leise.
    »Nein, warum so viel Aufregung und so viel Wirbel. Es gibt viel bessere Methoden.«
    »Bessere Methoden? Du hast Bruce selbst umgebracht?«
    »Nein, auch nicht.«
    »Aber du hast ihn ausschalten lassen?«
    »Ja - erraten.«
    »Und auf welchem Wege?«
    »Ganz offiziell - durch die Polizei.«
    »Durch die Cops?«
    »Ja. Bist du begriffsstutzig? Einer meiner Freunde hat ein Telegramm an das FBI aufgegeben. Inzwischen hat sich der Verein um Bruce Kaylor gekümmert. Ich habe Nachricht, dass Bruce abgeführt wurde und nicht zurückgekommen ist. Brauche ich mehr Beweise, dass er für ein paar Jahre jetzt ganz aus dem Geschäft ist?«
    »Du hast allerdings den Verlust zu tragen.«
    »Die hunderttausend werden wir noch verkraften, denn Kaylor hatte bei mir immer ein Guthaben von zweihunderttausend. Er hat für dreihunderttausend Stoff gekriegt, bleiben also noch hunderttausend Verlust. Die holen wir uns bei anderen Leuten schnell wieder. Hat er dir nie verraten, wo er den Stoff aufbewahrte?«
    »Nein. Bruce hütete sich, auch nur einen Ton über das Geschäft zu sprechen.«
    »Und trotzdem war er nicht klug genug. Du bist also noch immer sicher, dass er vor acht Minuten über den Äther gekommen ist?«
    »Nachdem, was du mir jetzt erzählst…« zögerte Berry.
    »… bist du ebenfalls der Meinung, dass die Polizei sich ein wenig um Bruce gekümmert und ihm unseren Code und den Namen aus der Nase gezogen hat, nicht wahr?«
    »Allerdings. War aber verdammt gut gemacht. Die Ähnlichkeit in der Stimme und die Durchgabe der Meldung, das war genau wie bei Bruce.«
    »Ja, aber auch nur genau wie bei Bruce. Wir werden uns für New York um einen Nachfolger bemühen müssen. Hättest du nicht Lust, Berry?«, fragte Frank hämisch.
    »Danke, im Augenblick spüre ich kein Verlangen danach. Aber was ist nun mit diesem Nachwuchsmann?«
    »Dieser Helborn muss von der Polizei geschickt sein. Vielleicht ist er sogar selbst ein Schnüffler.«
    »Er ist im Belmondo in Hollywood abgestiegen. Wir brauchen uns um den Kerl nicht zu kümmern. Er wird von sich aus nicht den Weg nach Beverly Hills finden.«
    »Natürlich werden wir uns um diesen Kerl kümmern, Berry. Du bist ein Schwachkopf. Einen größeren Gefallen konnte mir die Polizei nicht erweisen. Wir werden den Burschen auftreiben und ihn in dem Glauben lassen, dass wir ihn für einen waschechten New Yorker Gangster halten.«
    »Hast du keine Angst, Frank, dass er dich dann überlistet?«
    »Du scheinst heute deinen schwarzen Tag zu haben. Räum die Dachkammer für einen anderen. Kapiert? Du gehst heute nicht mehr ans Gerät.«
    »Ja, ich habe verstanden«, murmelte der Hagere und strich über seine Augen, die tief in den Höhlen lagen.
    »Du machst dich auf den Weg nach Hollywood hinunter und passt vor dem Belmondo auf. Ich gebe dir einige Leute mit. Vielleicht treibt ihr irgendwo den Wagen eines Filmstars áuf.«
    »Du willst also wirklich diesen Cop…«, stotterte der andere.
    »Natürlich, wir werden ihn aufnehmen, ihm Aufträge geben. Solange dieser Schnüffler in unseren Reihen ist, sind wir vor der übrigen Meute einstweilen sicher. Und diese Zeit, Berry, werden wir nutzen. Wenn wir unseren Coup gelandet haben, geht dieser Helborn baden.«
    ***
    Ich besaß Anweisung, in Hollywood grundsätzlich den Namen Helborn zu nennen. Selbst bei der Polizei durfte ich nicht die Karten aufdecken, um unseren Plan nicht zu gefährden.
    O’Hara bot mir Platz an und setzte sich mir gegenüber. Der Lieutenant winkte einem Sergeant, der sich an die Schreibmaschine setzte.
    »Können Sie uns noch mal Ihre Beobachtungen schildern«, begann O’Hara das Verhör.
    Ich wiederholte den Wortlaut der Unterhaltung.
    »Meinen Sie nicht, dass das, was Sie erzählen, ein wenig auswendig gelernt klingt, Mr. Helborn?«, wandte O’Hara ein, »glauben Sie, dass es Menschen gibt, die eine
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