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0411 - Der Steinzeit-Magier

0411 - Der Steinzeit-Magier

Titel: 0411 - Der Steinzeit-Magier
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Steinbronzezeitmensch kam?«
    Möbius zuckte mit den Schultern.
    »Frag das Mädchen«, sagte er. »Im Gegensatz zur Polizei bin ich nicht der Meinung, daß ihre Erinnerung getrübt ist. Ich habe zwar nicht selbst mit ihr gesprochen, aber ich setze es einfach mal voraus. Die Dame und die Herren Archäologen sind in einer Pension in Meersburg abgestiegen. Hotels sind eben zu teuer. Und Meersburg liegt eben nahe genug dran. Ich schreibe dir die Adresse auf, ja? Interviewt das Mädchen. Und dann versucht etwas herauszufinden. Frau Grieshuber wird euch wohl auch mehr über die Örtlichkeit an sich sagen können. Ich selbst konnte mich nur auf den Kurzbericht verlassen, den Karl Fränkle nach Anke Grieshubers Worten abgefertigt hat.«
    »Weißt du, wo der Leichnam des Menschzeitbronzesteinlichen aufbewahrt wird?« wollte Nicole wissen.
    Carsten griff sich an den Kopf. »Sag mal, was für Wortschöpfungen bringst du da zustande? Willst du die deutsche Sprache reformieren, oder was?«
    »Das haben wohl schon Dümmere als ich erfolglos versucht«, gab Nicole zurück. »In welcher Eistruhe finden wir den Frühmenschen?«
    »Da wirst du die Kripo hier in Friedrichshafen fragen müssen«, sagte Carsten. »Die hat auch den Schädel vorerst beschlagnahmt.«
    Nicole streckte den Zeigefinger aus und deutete auf Carstens Brust. »Das ist übrigens eines der Problemchen«, behauptete sie. »Glaubst du im Ernst, daß wir Eilert noch lebend finden werden, wenn er doch seinen eigenen Schädel ausgegraben hat?«
    »Es ist nur eine Vermutung, daß es sein eigener ist. Es gibt viele Leute mit Goldzähnen vorn im Oberkiefer«, sagte Möbius. »Ich hoffe einfach, daß es ein Zufall ist.«
    »Wir schauen uns das alles mal an – wenn man uns läßt«, sagte Zamorra. »Leider sind wir ja Privatpersonen, keine Polizisten, die so einfach Zugang zu Schädel und Leichnam erhalten. Aber… ich glaube, ich habe da eine Idee…«
    ***
    »Professor Zamorra«, sagte der Mann, der sich ihnen einfach als »Bernstein, Anton« vorgestellt hatte, aber wahrscheinlich Inspektor war, weil Zamorra nach dem für diesen Fall verantwortlichen Beamten gefragt hatte. Bernstein reichte Zamorra den Ausweis zurück. »Archäologe also… von welcher Universität?«
    »Ich hatte früher einen Lehrstuhl an der Sorbonne«, sagte Zamorra. »Inzwischen halte ich nur noch Gastvorlesungen und widme mich ansonsten der Forschung.« Bis auf die Tatsache, daß er Parapsychologe war, stimmte das – falls Bernstein in Paris nachfragte, ob ein Professor Zamorra dort bekannt sei, würde man dies zumindest bestätigen. Zamorra hoffte, daß Bernstein in diesem Fall nicht die Fakultät abfragen würde.
    Aber offenbar dachte Bernstein nicht daran. Zamorra hatte den kleinen Trick für sinnvoll gehalten, weil er so am ehesten an den Leichnam und den Schädelfund herankommen würde. Einen Parapsychologen hätte man wohl kaltlächelnd abgewiesen – obgleich die Uni Freiburg mit ihrer weltweit anerkannten parapsychologischen Fakultät unter Professor Bender gar nicht weit entfernt war, waren Parapsychologen häufig noch als Spinner verkannt.
    »Man sagte mir nicht, daß sich auch Frankreich für die Ausgrabungen hier interessiert und daran mitwirkt«, sagte Bernstein mit hochgezogenen Brauen. »Mir ist nur bekannt, daß Stuttgart hier gräbt und daß ein großer Industriekonzern dieses Projekt ein wenig sponsert.«
    »Möbius«, nickte Zamorra. »Vom Konzernchef wurden meine Assistentin und ich auch gebeten, uns an diesem Projekt zu beteiligen. Herr Fränkle und Frau Grieshuber wissen allerdings noch nichts davon.«
    Bernstein sah ihn nachdenklich an. Die Nennung der beiden Namen schien ihn mehr zu überzeugen als alles andere.
    »Ist Doktor Eilert eigentlich wieder aufgetaucht?« erkundigte sich Zamorra. »Als Herr Möbius mich bat, herzukommen, teilte er mir mit, daß der Forschungsleiter verschwunden sei.«
    Bernstein lachte leise.
    »Glauben Sie an dieses Verschwinden? Ich weiß nicht, wieweit man Sie bereits informiert hat und ob Sie die Grabungsstelle bereits gesehen haben – aber es ist einfach unmöglich. Ich nehme eher an, daß Doktor Eilert mit ein paar Fundstücken nach Stuttgart gefahren ist und nur vergessen hat, seine Studenten davon in Kenntnis zu setzen. Bei zerstreuten Wissenschaftlern soll so etwas ja schon einmal vorkommen.«
    »Das ließe sich mit einem Anruf in Stuttgart ja klären«, schlug Zamorra trocken vor.
    »Ich habe Wichtigeres zu tun, als Hirngespinsten
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