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041 - Tribute to the King

041 - Tribute to the King

Titel: 041 - Tribute to the King
Autoren: Timothy Stahl
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in der Nähe von Lynchburg sind!«
    »Eine Lynchburg?«, sagte Aruula beunruhigt und fasste ihr Schwert wieder fester. Sie nahm den Ortsnamen mangels besseren Wissens wörtlich: Lynchburg das müsste ihrem Verständnis nach eine Burg sein, in der gelyncht wurde, aus welchem Grund auch immer!
    Matt zerstreute ihre Bedenken.
    Aruula sah sich um. »Scheint aber nichts mehr übrig zu sein von diesem Lynchburg, wie?«
    Matt hob die Schultern. »Außer ein paar Branntweingeistern vielleicht«, meinte er, als ihm die unheimlichen Geräusche aus dem Nebel wieder bewusst wurden. »Aber auch für diese Stimmen muss es eine logische Erklärung geben. Lass uns einfach mal weitergehen«, schlug er vor, »vielleicht…«
    Abermals kam er nicht weiter.
    Aruula versetzte ihm plötzlich einen Stoß, der ihn zur Seite taumeln ließ!
    Und bevor er noch protestieren oder Aruula fragen konnte, was in sie gefahren sei, sah er auch schon, was sie eine Sekunde vor ihm entdeckt haben müsste: Zu ihren Füßen bewegte sich etwas in der krumigen Erde des Grabhügels.
    Und dieses Etwas kam hervor. Griff heraus. Tastete nach Matts Fuß! Etwas… Helles. Totenbleiches.
    Ein ungelenker Wurm von der Größe eines menschlichen Fingers!
    Oder… doch kein Wurm? Sondern etwas, das nur deshalb an einen menschlichen Finger erinnerte, weil es genau das war?
    Ein weiteres Ding bohrte sich von unten durch die Erde, dann ein drittes und viertes. Tatsächlich wie vier wächserne Finger fuhren sie umher, tastend wie die Hand eines Blinden.
    Ein silbernes Flirren. Ein dumpfer und feuchter Laut. Und dann nichts mehr.
    Aruula befreite die Schwertklinge mit einem Ruck aus dem Boden. Die Schneide hatte die vier »Finger« durchtrennt. Reglos lagen sie auf dem Grabhügel.
    Matt wollte sich vorbeugen, um sich das Phänomen genauer anzusehen, als er aus dem Augenwinkel eine neue Bewegung ausmachte. Auch unter der Erde des nächstgelegenen Grabes rührte sich etwas! Etwas Weißes wie eine Fingerkuppe lugte hervor. Daneben eine weitere.
    Und dasselbe geschah auch auf den anderen Grabhügeln ringsum!
    »Weg hier!«
    Matt nahm Aruulas Hand und lief los, tunlichst darauf achtend, zwischen den Gräbern entlang zu rennen. Kein ganz einfaches Unterfangen, denn die Grabstätten waren nicht einer symmetrischen Ordnung folgend angelegt, sondern völlig willkürlich.
    Wo sie auch hinsahen, überall bewegte sich das aufgeschüttete Erdreich. Hier und da wankte eines der Holzkreuze.
    Sicher, Matt war tolerant geworden, was die Auswüchse dieser Welt betraf; trotzdem gab es immer noch Dinge, die sein Fassungsvermögen überstiegen. Dass sie die Ruhe der Toten auf irgendeine Weise gestört hatten und diese sich jetzt anschickten, aus ihren Gräbern zu steigen, um die Störenfriede zu vertreiben, war ganz sicher einer dieser Fälle aus der Kategorie »Das glaub ich einfach nicht!«.
    Aber - er brauchte sich doch nur umzuschauen! Überall waren sie, diese blind umher tastenden Leichenfinger! Dazu nach wie vor die Stimmen im Nebel, die dieses Horror- Szenario noch verstärkten.
    Matt konnte sich nicht erinnern, schon einmal etwas erlebt zu haben, das die Absurdität dieser Nacht übertroffen hätte.
    Und sie war noch nicht vorbei.
    Im Gegensatz zu ihrer Flucht über diesen unheimlichen Friedhof.
    Aruula sah es zuerst. »Da!«, rief sie und wies mit dem Schwert schräg zur Seite. »Da drüben!«
    Ein Licht im Dunkel und Nebel. Matt erschien es wie das sprichwörtliche Licht am Ende des Tunnels. Sie änderten die Laufrichtung, hielten darauf zu.
    Etwas ragte trutzig in die Nacht auf.
    Ein Gebäude, aus Bruchsteinen gemauert, in der Tat fast an eine Burg oder zumindest an den Teil einer solchen erinnernd.
    Das Licht fiel aus Fenstern zu beinah ebener Erde. Und von dort kamen auch die Stimmen, die jetzt, aus der Nähe weit weniger schaurig klangen. Matt und Aruula hörten Worte, die ihnen bekannt waren, Gelächter. Und Gesang.
    Vor dem Gebäude erstreckte sich ein Hitchrack wie vor einem Westernsaloon. Der gravierende Unterschied bestand in den Tieren, die daran angeleint waren. Matt sah nur ein einziges Pferd, das auch aussah wie ein Pferd. Die anderen Kreaturen, zwar zweifelsohne ebenfalls als Reittiere genutzt, hätten der Fantasie eines SF-Autors entspringen können.
    Fast noch beunruhigender fand Matt allerdings das Motorrad, das zwischen den Tieren abgestellt war und an dem neben anderen Werkzeugen eine Axt befestigt war. Das Fahrzeug erinnerte ihn an das alkoholgetriebene Motorrad
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