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0409 - Raissas Raubtier-Horror

0409 - Raissas Raubtier-Horror

Titel: 0409 - Raissas Raubtier-Horror
Autoren: Jason Dark
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können.
    Das allerdings reichte.
    Von Tobe war nichts zu sehen gewesen. Dafür von der Dunkelhaarigen, die noch auf der Schwelle stand und von zwei monströsen Tieren flankiert wurde.
    Sie sahen aus wie Panther und Tiger!
    Ikes Herz hämmerte plötzlich im Hals. Damit hatte er nicht gerechnet. Er fragte sich, woher die beiden gekommen sein mochten.
    Sie konnten doch nicht da gelauert haben.
    Und er sah auch noch die Geste, als sich die Dunkelhaarige mit einer lässig anmutenden Bewegung ihren Mantel über den fast nackten Körper hängte.
    Ike konnte es nicht fassen. Er war wie vor den Kopf geschlagen.
    Dass er sie etwas fragen wollte, hatte er ebenfalls vergessen. An seine Waffe dachte er auch nicht mehr.
    Mit starrem Blick schaute er auf die Frau und die zwei Raubtiere, die sich so locker und lässig bewegten, als wäre nichts geschehen.
    Sie schritten über das Grundstück, vorbei an den Mauerresten, umweht von leichten Dunstschleiern, die wie dünne Tücher in der Kälte lagen und sich später zu Nebel verdichten würden.
    Sie sah weder nach rechts noch nach links. Stur geradeaus war ihr Blick gerichtet, das Gesicht zeigte angespannte Züge, soweit er das erkennen konnte, und sie ging so zügig, als hätte sie ein bestimmtes Ziel vor Augen.
    Das war in der Tat so.
    Mit ihren beiden unheimlichen Leibwächtern verließ sie das Grundstück und war verschwunden.
    Sie blieb es auch. Ike wischte über sein Gesicht, putzte dort die Feuchtigkeit ab und schüttelte den Kopf. »Das darf doch nicht wahr sein,« drang es flüsternd über seine Lippen. »Das ist verrückt, ich habe geträumt.« Während dieser Worte verließ er die Nische.
    Jeder Schritt war vorsichtig gesetzt worden. Er schaute sich nach allen Seiten um. Überall witterte er eine Gefahr, aber er sah nichts und hörte nur seinen eigenen Herzschlag. Die Schritte der Langhaarigen waren längst verklungen. Sie und die Gestalten der beiden Tiere waren verschwunden wie Schemen im Dunst.
    Er wandte sich nach rechts. Von dort waren sie gekommen. Dort befand sich die kleine Tür, hinter der alles passiert war.
    Aber was?
    Die Schüsse, keine Schreie. Noch immer glaubte Ike, das peitschende Stakkato der Schüsse zu hören, und er hatte seinen Kameraden nicht zurückkommen sehen.
    Erst jetzt wurde ihm dies richtig bewusst. Plötzlich spürte er ein drückendes Band der Angst, dass ihm alles nehmen wollte, auch das Leben.
    Aber er ging weiter. Man hatte ihm im Training eingehämmert, dass er Soldat war. Und als Soldat musste er jetzt handeln. Deshalb durfte er sich nicht gehen lassen. Er musste seine eigene Angst überwinden und nachsehen, was passiert war.
    In einer Hand hielt er das Gewehr. Er hatte den Kolben in die Ellbogenbeuge gepresst und hielt den Finger am Abzug. Ike war bereit, innerhalb einer Sekunde zu reagieren.
    Mit der freien Hand griff er nach der Klinke. Sie war kalt. Ike drückte sie und riss die Tür mit einem Ruck auf, ohne allerdings über die Schwelle zu springen.
    Wie angenagelt blieb er stehen, starrte in den Raum und glaubte, inmitten einer erstarrten Filmszene zu stehen, die so echt war, dass er sogar durch die leeren Fensteröffnungen das Pfeifen des Windes vernahm.
    Das war kein Traum, das war konzentriertes Grauen.
    Ike merkte, dass er gleichzeitig anfing zu weinen und zu zittern.
    Er hatte viel gesehen, gekämpft, getötet, war auch angeschossen worden, aber so viel Blut wie hier…?
    Der junge Mann wankte zurück. Dann drehte er sich um, dabei wurden seine Knie weich.
    »Was hat man mit dir gemacht, Tobe?« Ike schüttelte den Kopf, schleuderte sein Gewehr weg und rannte davon.
    Verfolgt von den grausigen Bildern der Erinnerung.
    Und die Meldung dieses Mannes über den Tod seines Freundes setzte eine Hetzjagd in Gang, die schließlich zu einer Orgie des Schreckens eskalierte und in die auch Unbeteiligte mit hineingezogen wurden.
    ***
    Das waren Suko und ich.
    Noch ahnten wir davon nichts, als wir in meinem Bentley saßen und durch das Land fuhren, das manche Menschen als Paradies ansahen.
    Irland, die grüne Insel.
    Unser letzter Fall, an dem ich innerlich noch immer schwer zu knacken hatte, lag erst einen Tag hinter uns. Wir hatten wieder neue Erkenntnisse gewonnen und eine Gestalt gejagt, die sich Drachenblut-Vampir nannte und aus Aibon, dem geheimnisvollen Reich der Druiden, stammte.
    Besonders ich war sehr stark betroffen gewesen und hatte ein Mädchen namens Ria Rush getroffen. Ihre Mutter, ein Medium und Bewohnerin des Landes Aibon,
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