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0409 - Raissas Raubtier-Horror

0409 - Raissas Raubtier-Horror

Titel: 0409 - Raissas Raubtier-Horror
Autoren: Jason Dark
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Säbelzahntiger hob seine linke Vorderpfote. Augenblicklich visierte Tanner ihn an, und er hörte, wie die Frau einen kurzen, zischenden Befehl gab.
    Aus dem Stand wuchtete der Panther Tobe Tanner entgegen. Es war ein kraftvoller Sprung. Tanner konnte nicht mehr ausweichen, er schoss.
    Schnell hintereinander drückte er ab. Die Geschosse peitschten aus dem Lauf und jagten in den Körper der schwarzfelligen Bestie.
    Das Klatschen hörte er nicht, dafür Raissas Lachen.
    Die wenigen Sekunden, die ihm noch blieben, empfand er als doppelt so lang. Er sah den gewaltigen schwarzen Körper, der immer größer wurde, und das grässliche Maul.
    Wie schnelle Schatten kamen die Pranken.
    Und die erwischten ihn voll.
    Es waren Hammerschläge, die auf ihn einprasselten, seine Kleidung zerrissen und erste Furchen in seiner Haut hinterließen. Tobe Tanner knallte auf den Rücken, sein Hinterkopf schlug gegen den Stein. Er spürte die Schmerzen und dasdumpfe Gefühl im Schädel nicht, etwas anderes war viel schlimmer.
    Heißer Raubtieratem und die langen Krallen erwischten sein Gesicht.
    Die Welt um ihn herum erstickte in einem Film aus Blut. Plötzlich war nichts mehr da, keine Schmerzen, keine Angst, aber auch kein Leben. Tot lag Tobe Tanner auf dem kalten Boden.
    Der Killerpanther drehte sich lässig um und glotzte Raissa an.
    Sie nickte ihm zu. Ein Lächeln hatte sich auf ihre Lippen gelegt.
    »Das hast du gut gemacht, mein Kleiner!« flüsterte sie. »Verdammt gut.« Wieder bückte sie sich und vernahm das zufriedene Knurren des Raubtieres.
    Raissa aber blickte zur Tür.
    Dahinter wartete der zweite.
    Und auch den wollte sie sich nicht entgehen lassen.
    ***
    Schüsse!
    Ike, der vor der Tür warten musste und sich darüber geärgert hatte, schreckte plötzlich hoch. Er hatte sich schon vorgestellt, was er mit der Dunkelhaarigen alles anstellen würde, doch das harte Hämmern des Gewehrs riss ihn brutal aus seinen Träumen. Er drehte sich um, lief auf die Tür zu, wollte sie schon aufreißen, als ihn eine innere Stimme warnte.
    Es war der Instinkt, der ihn verharren ließ. Für einen Moment nur blieb er stehen, sein Gewehr im Anschlag, dann ging er zurück, zögernd, als würde er sich vor etwas fürchten.
    Der Blick des Mannes flackerte. Er wusste nicht, was er unternehmen sollte, denn hinter der Tür war es still geworden. Drei oder vier Schüsse hatte er gezählt, und er kannte Tobe Tanner. Der war kein Killer. Er schoss nur, wenn es nötig war und sein Leben bedroht wurde.
    Aber wer hatte das getan?
    Die Frau?
    Ike konnte es nicht glauben. Nur dachte er wieder an die Warnung seines Unterbewusstseins, und das alles ließ ihn ungemein vorsichtig werden. Deshalb zog er sich zurück.
    Auf dem Grundstück standen zahlreiche Brandmauern. Sie zeigten noch an ihren Seiten die Spuren der Kämpfe. Kugeleinschläge wechselten sich mit tief grauen Brandflecken ab. Der Putz war sowieso nicht mehr vorhanden, sodass nacktes Mauerwerk durchschimmerte.
    Zum Glück fand er noch eine Nische. Früher musste dort eine Toilette gewesen sein. Nicht weit davon entfernt führte eine Treppe in die Höhe. Ein Absatz hing noch als Fragment in die Tiefe. Ike wunderte sich darüber, dass die Reste noch nicht eingestürzt waren.
    Er blieb in der Nische. Sie war gerade breit genug, dass er hineinpasste. Und so blieb er stehen, das Gewehr dabei im Anschlag. Er hatte einen guten Platz gewählt, da sein Blick auf das freie Gelände des Trümmergrundstücks fiel und er das Mädchen sehen musste, wenn es den Raum verließ.
    Dann würde er mit ihr über einiges sprechen.
    Noch hörte er nichts.
    Zudem lag die Straße zu weit entfernt, als dass er hätte etwas wahrnehmen können. Hin und wieder rollte dort ein Wagen entlang. Er sah auch nur das Blitzen der Scheinwerfer, die wegen des in der Luft hängenden Dunstes eingeschaltet werden mussten.
    Ein Geräusch schreckte ihn auf.
    Es war das Quietschen einer Tür. Er hatte es schon zweimal gehört, als das Mädchen dort verschwunden und Tobe ihm gefolgt war.
    Kehrte er jetzt zurück? Ike konnte sich nicht vorstellen, dass Tobe die Kleine erschossen hatte. Die Schüsse waren sicherlich nur als Warnung gedacht gewesen, und so rechnete er damit, beide zu sehen. Tobe würde ihm sagen, dass er kommen konnte.
    Ike war von dieser Theorie so überzeugt, dass er sich nachvorn schob, um die Nische zu verlassen, doch er zuckte blitzschnell wieder zurück.
    Höchstens für die Dauer einer Sekunde hatte er nach rechts blicken
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