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0402 - Die Burg des Unheils

0402 - Die Burg des Unheils

Titel: 0402 - Die Burg des Unheils
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verschwunden…
    Der MÄCHTIGE war geflohen…
    Merlin sah den veränderten Himmel. Auf dem Silbermond hatten neben der Sonne immer wenigstens zwei der sogenannten Wunderwelten am Himmel gehangen, wenigstens ausschnittweise sichtbar. Das ganze System mußte unglaublich kompakt sein, astronomisch betrachtet. Unbegreiflich, daß es bei den interplanetarischen Schwerkraftverhältnissen nicht in sich zusammenbrach…
    Aber wahrscheinlich hieß es nicht umsonst das »System der Wunderwelten«…
    Und nun sah es so aus, als habe es Merlin auf eine dieser Wunderwelten verschlagen. Über sich sah er einen hellen Fleck am Himmel, kaum sichtbar, aber er wußte sofort, daß das nur der Silbermond sein konnte.
    Unerreichbar weit, es sie denn, er konnte ein Raumschiff benutzen. Aber gab es so etwas überhaupt?
    Und der Transmitter, durch den er hierher gerissen worden war…?
    Er fand die hiesige Gegenstation nicht. Was er vom Silbermond her begriffen hatte, war, daß es immer einen Sender und einen Empfänger geben mußte, wobei anscheinend der Sender auch Empfängerfunktion haben konnte und umgekehrt. Denn sonst wäre er von dem Transmitter im Organhaus, den er verlassen hatte, nicht wieder aufgenommen und hierher geschleudert worden.
    Aber hier gab es keinen Empfänger.
    Vielleicht war er auch nur unsichtbar?
    Unwillkürlich erschrak Merlin vor der Kühnheit seines Gedankens. Gab es das überhaupt, etwas Unsichtbares? Aber wenn es andererseits Magie gab, dann warum nicht?
    Er mußte diese Station finden. Vielleicht brachte sie ihn zum Silbermond zurück. Vielleicht transportierte sie ihn aber an einen weiteren Ort. Und dort würde ihn niemand suchen…
    Hier aber suchte ihn vielleicht Zamorra. Möglicherweise folgte er Merlin auf demselben Weg, um ihn zurückzuholen…?
    Möglicherweise wurde er aber auch bei diesem Versuch an einen noch anderen Ort versetzt…
    Alles war offen. Alles war möglich. Merlin suchte dort, wo er aus dem Nichts herausgestolpert war, die Transmitterstation. Aber er griff immer wieder ins Leere. Es gab keine Spuren.
    Verwirrt wich er ein paar Meter zurück.
    Da sah er die Frau auf dem Einhorn.
    ***
    Zorn tobte in dem MÄCHTIGEN.
    Seine Pläne waren schneller fehlgeschlagen, als er in seinen schlimmsten Vermutungen befürchtet hatte. Das Gespinst aus Fallen, das er aufgestellt hatte, um seinen Widersacher Zamorra auszuschalten, hatte nicht funktioniert. Selbst daß er sich die Gestalt von Zamorras Amulett gegeben hatte, wirkte nicht. Vielleicht hätte er Zamorra sogar täuschen können. Wenn der Parapsychologe das Amulett benutzt hätte, hätte sich die Magie des MÄCHTIGEN in ihrer radikalsten und furchtbarsten Form gezeigt und ihn vernichtet.
    Doch dazu war es leider nicht gekommen.
    Ausgerechnet dieser Merlin hatte alles vereitelt.
    Der MÄCHTIGE begriff absolut nicht, wie Merlin hatte erkennen können, daß es sich bei dem Amulett um eine Fälschung handelte. Er hatte es zerbrochen… und der MÄCHTIGE hatte fliehen müssen, wieder einmal!
    Seine Wut, sein Haß, nahmen fast groteske Formen an. Er mußte Zamorra und die anderen vernichten. Sie störten seine Pläne und die der anderen MÄCHTIGEN. Es hatte viel Feinarbeit und eine lange Zeit der heimlichen Beeinflussung gekostet, das System der Wunderwelten zu infiltrieren und größtenteils unter Kontrolle zu bringen. Das alles wurde durch die Machenschaften dieser Eindringlinge gefährdet.
    Doch zunächst mußte er sich von dem Schlag erholen. Er hatte sich schon nach der ersten Flucht einen Fixpunkt auf einer der Wunderwelten geschaffen, weil er mit ähnlichen Reaktionen hatte rechnen müssen. Es war schneller dazu gekommen, als er gedacht hatte. Jetzt aber half ihm dieser Fixpunkt. Das Zufallsprinzip des Fluchtziels wurde damit außer Kraft gesetzt; der MÄCHTIGE kam dort an, wohin er wollte.
    Dort mußte er sich von dem Schock erholen. Dort konnte er neue Gegenschläge planen. Egal wie – die Fremden mußten vernichtet werden.
    Es ging um unglaublich viel.
    Es ging um das Kind zweier Welten.
    Und es ging um CRAAHN…
    ***
    Merlin starrte die Frau an.
    Sie war weit entfernt. Aber nicht weit genug, daß er sie nicht deutlich hätte sehen können. Ohne zu wissen, wie er das machte, stellte er seine Augen auf Fernsicht um. Wie mit einem Zoom-Objektiv einer Kamera holte er das Bild gewissermaßen zu sich heran.
    Die Frau faszinierte ihn!
    Sie saß auf einem Fabelwesen. Ein blaues Einhorn, wunderschön modelliert. Es war ein Genuß, dieses Fabeltier
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