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0398 - Die Töchter von Atlantis

0398 - Die Töchter von Atlantis

Titel: 0398 - Die Töchter von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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ihr Gesicht, und ihre Finger drangen langsam in die weiche Haut…
    ***
    Die drei Mannequins umstanden mich. Sie klammerten sich an mir fest, als wäre ich ein Rettungsanker, und dabei tatensie genau das Falsche. Ich hatte vorgehabt, sie aus der Wolke zu schleudern, das gelang mir nicht mehr, denn die andere Kraft war so stark, dass sie uns in ihren Bann zog, obwohl sich mein Kreuz für einen Moment dagegen aufbäumte und ich den Schmerz an meiner Brust spürte.
    Ein kurzes Brennen, das jedoch keine verkohlte Haut hinterließ.
    Mehr geschah nicht mit dem geweihten Talisman.
    Dafür mit uns.
    Zum letzten Mal erkannte ich die Gesichter meiner Freunde, sah noch die anderen, und dann verschwamm die Umgebung allmählich vor meinen Augen, und wir vier wurden in einen Kreisel gezogen, der mit uns machte, was er wollte.
    Eine magische Reise begann.
    Wie lange sie dauerte, wo sie enden würde, das alles stand in den Sternen. Ich jedenfalls wusste es nicht und musste mich voll und ganz den fremden Gewalten überlassen, zu deren Spielball wir geworden waren, wobei ich hoffte, dass wir überleben konnten.
    Aber auch die Gedanken vergingen. Ich kam nicht mehr dazu, richtig zu überlegen. Alles geriet in einen Taumel, der mich mit sich riss und auch vor den drei Mädchen nicht Halt machte, deren Stimmen ich plötzlich hörte.
    »Wo sind wir?«
    Ich gab keine Antwort. Dafür hörte ich die zweite Stimme. »Das muss ein Strand sein.«
    »Ja, ein Strand« bestätigte die Dritte.
    »Wahnsinn.«
    Ich öffnete die Augen und schloss sie sofort wieder, weil ich Kopfschmerzen bekam. Den ersten Vorgang wiederholte ich wesentlich langsamer, öffnete die Augen, und nun klappte es besser. Ich konnte sehen und erkennen.
    Zunächst einmal schaute ich auf meine drei jungen Begleiterinnen. Sie saßen auf einem weichen Untergrund, schauten sich an und wussten nicht, ob sie lachen oder Weinen sollten. Es war dunkel und trotzdem irgendwie hell, denn am Firmament weit über uns funkelten die Sterne inmajestätischer Pracht. Dazwischen stand ein fast voller Mond, dessen fahles, leicht bläuliches Licht nicht nur uns einhüllte, sondern auch die uns umgebende Strandlandschaft.
    Am Strand saßen wir tatsächlich. Ich wühlte mit der rechten Hand im Sand und ließ die feinen Körner zwischen den Fingern nach unten rieseln. Dabei schauten mich die Mädchen fragend an, und ich musste grinsen, denn trotz der nicht gerade blendenden Lage war mir ein alter Witz durch den Kopf geschossen.
    Ein Mann und drei Mädchen auf einer Insel. Dieser Wunschtraum vieler Männer hatte schon Generationen von Witzeerzählern immer neuen Stoff gegeben.
    Ich sah das nicht so, konnte es nicht so sehen, denn ich war in einen mörderischen und brandgefährlichen Fall hineingeraten, bei dem sich alles um das Parfüm Dark Mystery drehte und um einen Henker, von dem, neben den drei Sensen, nur noch der Kopf vorhanden war. Aus den übrigen Knochen war das Parfüm hergestellt worden. Sie hatten praktisch als Grundsubstanz für den Höllengeruch gedient.
    Die Spur hatte uns zu einer Modenschau geführt, die von der Firma Dark Mystery gesponsert wurde. Und während der Modenschau hatte sich alles entschieden. Aus den sich plötzlich öffnenden Parfümflaschen war der Rauch gewichen und hatte uns als gewaltige Wolke überfallen. Ich dachte mit Schaudern daran, doch nichts hatte uns von dieser weiten magischen Reise befreien können, die nun hier am Strand ihr vorläufiges Ende gefunden hatte. Meine Gedanken glitten wieder zurück. Ich hatte selbst diesem Henker gegenübergestanden und etwas von geheimnisvollen Nixen aus Atlantis erfahren, die ebenfalls in irgendeinem Zusammenhang mit unserem Fall stehen mussten.
    Wie und was da genau war, konnte ich nicht sagen. Für mich war zunächst einmal wichtig, dass die drei Mädchen und ich lebten.
    Jetzt saßen sie vor mir im weichen Sand des Strandes. Hinter ihnen rollten die Wogen an, die weiße, lange Kämme hatten, sich gegenseitig einholten, überschlugen, gegenden Strand wischten und wie lange Finger über den Sand leckten.
    Ein idyllisches, romantisches Bild, das sich uns zeigte. Aber wir waren auch misstrauisch geworden. Diese Insel konnte zu einer Falle werden. Ich dachte daran, und die drei Mädchen mussten ähnlich fühlen. Der Ausdruck ihrer Gesichter war nicht eben positiv.
    Sie trugen noch die Dinge, mit denen sie das Finale der Modenschau eingeläutet hatten. Ihre eingefärbten Pelzjacken und darunter dünne Kleider oder
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