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0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

Titel: 0397 - Ein Duft von Tod und Grauen
Autoren: Jason Dark
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machen. Wir dürfen die Tante jetzt nicht allein lassen. Die lügt wie gedruckt.«
    »Wieso? Was sollen wir sonst machen?«
    Sheila gab Suko recht. Als Bill erneut zu einer Bemerkung ansetzte, faßte sie nach seinem Arm und drehte ihn herum. »Komm schon, mein Lieber. Wir gehen. Entschuldigen Sie, Ellen.«
    »Ja, ja, schon gut, aber beeilen Sie sich.«
    Die drei verließen das Hotelzimmer. Auf dem Gang blieben sie stehen, weil Bill es so wollte. Er drängte Suko sogar mit dem Rücken gegen die Wand. »So, jetzt mach mal den Mund auf. Was ist tatsächlich hier geschehen? Du weißt es doch, du mußt es einfach wissen!«
    »Ich?«
    »Ja – du!«
    Suko hob die Schultern. »Ich ging zu ihr, sprach mit ihr über die Modenschau, dann kamst du und hast geschossen.«
    »Ja, nicht ohne Grund. Du hast nämlich wie tot auf dem Bett gelegen. Oder denkst du daran nicht mehr?«
    »Auch. Es muß mir wohl schwindelig geworden sein.«
    »Und wovon?«
    Suko hob die Schultern.
    »Kann es das Parfüm gewesen sein?« fragte Sheila.
    »Das ist möglich, aber nicht wahrscheinlich. Verdammt, ich hatte einen Blackout und kann mich an nichts mehr erinnern. Tut mir leid, Freunde, es ist so, obwohl…« Suko wurde plötzlich nachdenklich und sprach nicht mehr weiter.
    »Was ist denn?« fragte Bill.
    »Ich weiß es nicht genau. Da war etwas, das habe ich vergessen. Etwas Bestimmtes, Gravierendes.«
    »Sollen wir noch einmal zurückgehen?«
    »Nein, es fällt mir bestimmt später wieder ein. Jedenfalls weiß ich noch immer nicht, weshalb du auf Ellen Winter geschossen hast. Zum Glück hast du ja nur die Flasche getroffen.«
    »Das kann ich dir genau sagen, Alter. Ich habe auf sie geschossen, weil sie nicht mehr Ellen Winter war.«
    »Sondern?«
    »Ein Monstrum. Sie stand im Zimmer und hat sich mit fünf Fingern die Haut vom Gesicht gezogen. Kannst du das begreifen?«
    »Nein.«
    »Sheila, sag du was.«
    »Es ist so, Suko.«
    »Ach, Unsinn. Ihr hattet Halluzinationen, Freunde.« Der Chinese lächelte. »Was ist eigentlich mit John?«
    »Den haben wir noch nicht gefunden.«
    »Dann suchen wir ihn.«
    Sheila hatte noch einen Einwand. »Hast du eigentlich auch mit den anderen Mädchen gesprochen, Suko?«
    »Wozu?«
    »Immerhin haben wir ein Problem…«
    »Sie haben doch mit diesem Parfüm nichts zu tun. Das sind völlig normale Mannequins.«
    Bill schüttelte den Kopf, weil Suko einfach nicht zu überzeugen war. Der Inspektor ging zum Lift. Sheila und Bill schauten ihm nach.
    Sie sahen einen sehr nachdenklichen Chinesen. Vielleicht riß irgendwann bei ihm der Faden, das hofften auch die Conollys.
    »Hier stimmt so vieles nicht«, erklärte Bill. »Dieses Parfüm scheint mehr Kräfte zu besitzen, als wir bisher angenommen haben. Glaube mir das, Sheila.«
    »Das kann sein. Und jetzt?«
    »Werden wir wohl oder übel die verdammte Modenschau abwarten müssen…«
    ***
    Wir hatten uns getroffen und in einer Ecke der Halle unsere Plätze gefunden, von wo aus wir nicht so leicht entdeckt werden konnten.
    Gegenseitig hatten wir uns informiert, und ich hatte auch von der Gefahr gesprochen, die über der Modenschau lasten würde, wenn sie stattfand.
    »Willst du sie denn stoppen?« fragte Bill. »Wenn ja, wie?«
    »Das überlege ich eben.«
    »Ich würde sie nicht stoppen«, sagte Suko.
    Sheila, Bill und ich schauten ihn an. Er kam auch mir verändert vor. Nicht mehr so agil, dafür grübelnd. Als hätte er Probleme.
    »Weshalb nicht?« fragte ich.
    »Es ist doch alles in Ordnung.«
    Ich lächelte. »Für dich vielleicht. Man hat dich eingelullt, Suko. Regelrecht fertiggemacht. Glaub mir.«
    »Unsinn.«
    »Doch, dir fehlen einige Minuten. Glaubst du denn, daß ich umsonst auf diese Ellen Winter geschossen habe«, sagte Bill.
    »Ich verstehe dich ja nicht.«
    Es hatte keinen Sinn, wenn wir so weiterredeten. Irgendwann würde auch Suko wieder normal denken und sich an Dinge erinnern, die momentan noch verschüttet waren.
    Hätten wir die Modenschau jetzt gestoppt, hätten wir auch unsere Motive und Gründe offen auf den Tisch legen müssen. Und die waren mehr als mager. Keiner von uns hatte Beweise für seinen Verdacht. Wir wären ausgelacht worden.
    Deshalb mußten wir in den sauren Apfel beißen und die Modenschau ablaufen lassen. Uns blieb nur die Möglichkeit, wenn es kritisch wurde, einzugreifen.
    So sah ich die Sache, so erklärte ich sie meinen Freunden, und jeder war einverstanden, wenn auch nur widerwillig.
    Sheila fügte noch etwas hinzu. »Komm nur
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