Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0391 - Todliche Ernte

Titel: 0391 - Todliche Ernte
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und marschieren nach zweihundert Metern parallel der Talsenke nach Norden, und zwar schnell. Los!"
    Sie setzten sich in Bewegung. Der Paladin ließ sich auf die Laufarme nieder und verringerte so seine Höhe, obwohl das dichte Buschwerk höchstens gegen direkte Sicht schützen konnte, niemals aber gegen empfindliche Peilstrahlen. Aber infolge des Zwischenfalls beschäftigten sich die Roboter wahrscheinlich ausschließlich mit dem jenseitigen Teil der Talsenke.
    Danton merkte erst jetzt, daß seine Stirn schweißbedeckt war. Ohne Guckys Eingreifen hätten sie ein gefährliches Risiko eingehen müssen.
    Dem Freihändler war in etwa klar wie Gucky vorgegangen war. Er mußte von seinem Bergversteck aus die Gedankengänge der Männer belauscht und die drohende Gefahr erkannt haben. Dann war er in die Talsenke teleportiert und hatte einen Roboter telekinetisch zu Fall gebracht, und zwar den, der sich von der Buschgruppe entfernte. Das Positronengehirn des Roboters besaß offenbar keine Information über parapsychische Fähigkeiten. Er hatte den Sturz seines Körpers lediglich deshalb als verdächtig eingestuft, weil es keine erkennbare Ursache dafür gab. Der Kollege wurde herbeigerufen, um das Problem mitlösen zu helfen.
    Wahrscheinlich würden die beiden Positronengehirne zu dem Schluß kommen, daß nur ein kurzfristiges Versagen des Gleichgewichtsmechanismus für den Sturz verantwortlich sein könne. Falls die Konsequenzen dieses Trugschlusses lediglich dazu führten, daß der betreffende Roboter sich zu einer technischen Überprüfung meldete, war alles gut.
    Roi hoffte, daß dies die ganze Auswirkung von Guckys Aktion bleiben würde. Seine Hoffnung beruhte auf dem Wissen, daß Roboter sich mit der Meldung nackter Tatsachen begnügten. Ihre ursprünglichen Überlegungen würden die Positronengehirne löschen, sobald sie zu einem logisch erscheinenden Schluß gekommen waren.
    Jedenfalls wäre das bei terranischen Robotern so gewesen - und prinzipiell gab es keine Unterschiede zwischen den Robotern beziehungsweise den Positronengehirnen verschiedener Rassen.
    Er sah, daß sie ungefähr zweihundert Meter in östlicher Richtung zurückgelegt hatten.
    „Und jetzt nach Norden!" flüsterte er in das Mikrophon seines Telekomgeräts.
    „Ungefähr zwei Kilometer", schrillte eine piepsige Stimme dazwischen. „Danach dreieinhalb Kilometer genau nach Westen, Leute. Dort liegt unser komfortables Quartier."
    „Hallo, Gucky!" sagte Roi und lächelte. „Ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar wir dir für deine Hilfe sind."
    „Nicht der Rede wert", wehrte der Mausbiber bescheiden ab und setzte etwas weniger bescheiden hinzu: „Für Gucky ist so etwas doch selbstverständlich. Immerhin: Einige Dosen Spargelspitzen könntest du dafür beim Küchenbullen für mich organisieren, Freibeuter."
    „Wird gemacht", antwortete Roi. „Vorausgesetzt, wir sehen die CREST wieder."
    „Haltet euch nur immer an Gucky", lispelte der Mausbiber. „Dann kann euch nichts passieren. Und nun: Bis bald, Freunde."
    Roi Danton wußte, daß der Ilt entmaterialisiert war, obwohl das bei einem Unsichtbaren natürlich nicht beobachtet werden konnte.
    „Wir legen einen Schritt zu", befahl er. „Es dürfte noch einigen Schweiß kosten, bis wir Guckys Höhle erreichen."
    „Verdrehtes Universum!" schimpfte Dr. Armond Bysiphere halblaut. „Mir brennen die Füße jetzt schon, und die Ausrüstung reißt mir fast die Arme aus den Gelenken."
    „Und mir schlägt bei jedem Schritt dieses Strahlungsmeßgerät zwischen die Schulterblätter", erklärte sein Kollege, Dr. Jean Beriot.
    „Hängen Sie es vor die Brust", empfahl der Freihändler. „Etwas Abwechslung kann Ihnen bei dem eintönigen Marsch nur guttun."
    Beriot murmelte eine unverständliche Verwünschung.
    Roi Danton lächelte.
    Er wußte, daß er sich auf seine Gefährten verlassen konnte. Die beiden Hyperphysiker hatten schon so viele gefahrvolle Einsätze mitgemacht, daß sie terranischen Elitesoldaten durchaus gleichwertig waren. Nur über Anstrengungen zu murren, hatten sie noch nicht verlernt. Aber solange sie nicht schwiegen, gab es keinen Grund zur Besorgnis.
    Roi blickte hinüber zu dem schimmernden Halo, der über dem Strand lag. Das monotone Rauschen und Donnern der Brandung drang bis zu ihnen herüber.
    Was für eine herrliche Welt! dachte der Freihändler wehmütig. Wie schön könnte sie sein, wenn es keine Erste Schwingungsmacht gäbe!
    Er seufzte.
    Wie oft mochten andere intelligente
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher