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0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
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Es stank nach Rauch und Brand.
    Phil schnupperte noch etwas aus dem Duftgemisch heraus. »Hat ein gutes Aroma«, meinte er. Jetzt war er hellwach.
    »Was?« Ich stand neben ihm.
    »Riechst du es nicht?«
    »Doch. Tabak. Du hast recht, riecht nicht übel.«
    »Die Ladung des Frachters brennt!«, sagte Phil.
    Aus dem Nebel trotteten drei Gestalten auf uns zu. Inspektor Perrison grüßte. »Hallo! Hat man euch auch munter gemacht? Das sind die Unglücksraben.« Er deutete hinter sich auf die beiden Cops. Sie standen da wie Dackel, mit hängenden Ohren.
    »Was ist mit den beiden los?«, erkundigte sich Phil und schob sich näher an Perrison heran.
    »Ich hatte sie als Wache auf dem Frachter eingesetzt. Wie gut sie aufgepasst haben, seht ihr dort.« Er deutete mit dem Arm auf den Schiffsbrand, der langsam zum Erlöschen gebracht wurde.
    »Ich wurde im Schlaf überrascht«, verteidigte sich der Größere der beiden Cops, die ihre Regencapes umgehängt hatten. »Fred hatte Wache.«
    »Erzählen Sie bitte«, ich wandte mich an den Cop namens Fred, »was geschehen ist.«
    Dann erfuhr ich alles. Von den tapsenden Schritten, dem metallischen Geräusch, dem Lichtpünktchen bis zum Niederschlag.
    »Dann haben sie mich in der Koje erledigt«, mischte sich der andere Cop wieder ein.
    Ich hielt mich immer noch an Fred. Er schien der Intelligentere zu sein.
    »Es müssen doch wenigstens zwei Mann gewesen sein?«, fragte ich.
    Fred nickte. »Das nehme ich auch an. Nachdem sie uns niedergeschlagen hatten, haben sie uns gefesselt und in die Kajüte gezogen. Als wir wieder zu Bewusstsein kamen, knallte es im Schiff. Dann brach der Brand aus.«
    Perrison meinte: »Die Feuerwehr hat die beiden herausgeholt.«
    »Haben Sie niemanden erkennen können?«, fragte ich Fred.
    »Nein. Ich sagte es doch, sie schlugen uns nieder und fesselten uns.«
    »Ist Ihnen vielleicht sonst etwas aufgefallen, um wen es sich handelt? Ich meine, können Sie uns irgendwelche Anhaltspunkte geben?«
    Fred dachte einen Augenblick nach.
    »Der Mann, der mich von hinten ansprang, hatte harte, feste Hände.«
    »Sie meinen Arbeitshände?«, vergewisserte sich Phil.
    Der Cop nickte. »Im Büro arbeitet der bestimmt nicht.«
    »Sonst noch was?«
    Er überlegte wieder. »Der Geruch…«
    »Was für ein Geruch?«
    »Darüber denke ich gerade nach.«
    »Was haben Sie beim Nachdenken herausgefunden?«
    »Der Mann roch nach Ammoniak und Formalin!«
    »Ammoniak und Formalin?«, hörte ich Perrison sagen. Ich nahm an, er runzelte die Stirn. Sein Gesicht konnte ich nicht genau erkennen.
    »Ja«, sagte der zweite Cop. »Ich kann es bestätigen. Kurz bevor sie mich niederschlugen, stieg auch mir dieser Duft in die Nase.«
    »Können wir daraus auf den Beruf des Mannes schließen?« Phil sah mich fragend an.
    »Zumindest steht fest«, meinte ich, »dass der Mann mit diesen Stoffen zu tun hat.«
    »Vielleicht hilft uns das weiter, Jerry.«
    »Wir werden sehen.«
    Ein herkulischer Mann trat auf uns zu. Neben ihm ging ein kleinerer. Der Große trug auf dem Kopf einen Lederhelm mit Nackenschutz.
    Es war der Chef des Feuerwehr-Teams, das den Brand auf dem Frachter gelöscht hatte.
    »Sie können an Bord gehen, wenn Sie wollen«, wandte er sich mit tiefer Stimme an Inspektor Perrison.
    Dann blickte er den kleineren Mann neben sich an.
    Es war ein Experte für Sprengstoffe und Explosionen. Er arbeitete im Feuerwehrteam. Er gab uns sein Ermittlungsergebnis. Demnach war vom Innenraum des Schiffes ein Loch in die Bordwand gesprengt worden. Die Plastikmasse war seiner Meinung nach mit einer Zündschnur gezündet worden. Durch die Stichflamme bei der Explosion hatten die in der Nähe des Sprengherdes liegenden, leicht entzündlichen Stoffe Feuer gefangen und den Brand verursacht.
    Wir gingen die Stelling hinauf. Auf Deck räumten Feuerwehrmänner die Schläuche weg. Das Löschschiff, das bis dahin längsseits gelegen hatte, setzte sich langsam ab, um im Nebel zu verschwinden.
    Die beiden Cops erklärten uns, was auf dem Schiff passiert war, wo sich der Lichtpunkt befunden hatte und wo der eine Beamte niedergeschlagen worden war. Wir besichtigten kurz die Kajüte, in der es den zweiten erwischt hatte.
    Dann entließ Perrison die Cops.
    Wir drei stiegen nach unten und arbeiteten uns durch den nach Brand riechenden Laderaum, wo noch Tabakballen schwelten, bis zum Bug vor. Dort sahen wir das Sprengloch. Im Laderaum streiften vier Feuerwehrleute mit Schläuchen herum, die allerdings nicht in
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