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0386 - Hilfe von Sol

Titel: 0386 - Hilfe von Sol
Autoren: Unbekannt
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Raumfahrer", sagte Falcon.
    In diesem Augenblick hätte ich ihn umbringen können. Ohne ihn länger zu beachten, verließ ich seine Wohnung. Bevor ich den Lift erreichte, öffnete er seine Tür und rief mir nach.
    „Burdsal!"
    Ich tat, als hätte ich ihn nicht gehört und ging weiter.
    „Zum Teufel mit dir!" schrie er. „Ich will dich nicht zurückhalten, aber vielleicht interessiert es dich, daß soeben für dich angerufen wurde. Kem Hannings ist noch am Apparat."
    Hannings war der Beauftragte der Freihändler bei der Administration. Wenn er anrief, mußte das einen besonderen Grund haben. Außerdem war er außer Rhodan und Falcon der einzige Mensch auf der Erde, der wußte, wo ich mich aufhielt.
    Ich stellte meinen Koffer ab und machte kehrt. Vor Falcon blieb ich stehen und deutete auf die Tür.
    „Ich betrete diese Wohnung nur noch einmal, um den Anruf entgegenzunehmen", sagte ich.
    „Und ich lasse dich nur zu diesem Zweck noch einmal hinein", erklärte Falcon grinsend.
    Vom Bildschirm der Videoanlage blickte Hannings' faltiges Gesicht auf mich herab. Wenn es galt, ein Geschäft für die Freihändler zu erledigen, war Hannings der größte Lügner, den man sich vorstellen konnte. Wer ihn ansah, hielt ihn für einen gutmütigen alten Mann, aber er war weder alt noch gutmütig, sondern der gerissenste Verhandlungspartner, der Kaiser Boscyk zur Verfügung stand. Hannings war auf der Erde nicht sonderlich beließt, denn er hatte zugunsten der Freihändler einige Geschäfte gemacht, die hart an der Grenze des Betrugs gelegen hatten.
    „Hallo, Kurohara!" begrüßte er mich. „Wie ich sehe, wollten Sie ausgehen."
    „Ausziehen", verbesserte ich mit einem Seitenblick auf Falcon.
    „Was ich Ihnen zu sagen habe, ist nicht für die Ohren Dritter bestimmt", sagte Hannings. „Schicken Sie Ihren jungen Freund hinaus."
    „Würdest du mich einen Augenblick allein lassen?" wandte ich mich an Falcon.
    Er ging übertrieben langsam ins andere Zimmer hinüber. Ich wartete, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Dann nickte ich Hannings zu.
    „Es geht los", sagte Hannings. „Sie können sich darauf vorbereiten, daß Sie morgen an Bord der CREST Vin die Kleine Magellansche Wolke aufbrechen."
    „Was hat das noch für einen Sinn?" fragte ich bitter. „Was will Perry Rhodan jetzt noch erreichen, da fast vier Wochen seit meiner Ankunft auf der Erde verstrichen sind? Er hat zu lange gewartet. Wenn die FRANCIS DRAKE noch im Anchorage-System sein sollte, dann ist sie ein ausgeglühtes Wrack und liegt auf der Oberfläche von Sherrano. Von der Besatzung will ich nicht reden."
    Hannings unbestreitbarer Vorzug war, daß er seine Gesprächspartner zu Ende reden ließ. In dieser Beziehung hatte ich mit Vervpattor Falcon unangenehme Erfahrungen gemacht.
    „Ich kann verstehen, daß Sie es eilig haben", entgegnete Hannings. „Trotzdem muß ich Perry Rhodan zugestehen, daß er richtig gehandelt hat."
    Ich kniff die Augen zusammen. Hannings war der letzte, von dem ich eine solche Äußerung erwartet hatte. Normalerweise pflegte Hannings gegen den Großadministrator zu wettern und ihm alle erdenklichen schlechten Charaktereigenschaften zu unterstellen. Aber solche Polemiken waren wohl nur für die Öffentlichkeit bestimmt.
    „Ich verstehe Sie nicht", sagte ich zu Hannings. „Perry Rhodan hat die Männer der FRANCIS DRAKE im Stich gelassen. Er hat überhaupt nicht auf meinen Bericht reagiert. An seiner Stelle hätte ich sofort alle verfügbaren Schiffe in die Kleine Magellansche Wolke geschickt, um die FRANCIS DRAKE zu retten."
    „Das ist eben der Unterschied zwischen Rhodan und Ihnen, Burdsal", sagte Hannings würdevoll. „Sie sind ein verdammter Narr, und er ist ein Mann, der nachdenkt, bevor er sich in ein Abenteuer stürzt."
    „Was wollen Sie damit sagen?"
    Er seufzte. Vermutlich sprachen wir so laut, daß Falcon im Nebenraum jedes Wort verstehen konnte.
    Das war nicht schlimm, denn Falcon würde sein Wissen niemals verbreiten. In dieser Beziehung konnte man sich auf ihn verlassen.
    „Glauben Sie, daß ein paar Schiffe etwas erreicht hätten?" fragte Hannings. „So naiv können Sie doch nicht sein. Abgesehen davon hätte Rhodans Flotte auf jeden Fall ein paar Tage gebraucht, um das Anchorage-System anzufliegen. Diese Zeit genügte den Unbekannten bestimmt, um die Besatzungsmitglieder des Freihändlerschiffs gefangenzunehmen. Rhodan war sich von Anfang an darüber im klaren, daß er in der Kleinen Magellanschen Wolke nur
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