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0384 - Skylla, die Menschenschlange

0384 - Skylla, die Menschenschlange

Titel: 0384 - Skylla, die Menschenschlange
Autoren: Jason Dark
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stehenbleiben und die Gefäße festhalten.
    »Ich halte also deine Jugend in den Händen, alte Frau«, sagte Glenda.
    »Ja, ja…« Sie nickte heftig.
    »Und was befand sich in den ersten beiden Flaschen? Auch deine Jugend, Marquesa?«
    »Ja, jawohl.«
    Über diese Antwort war Glenda erstaunt. Sie hatte damit nicht gerechnet, und hob die Schultern. »Ich verstehe es nicht! Wie kann…?«
    Mit einer schroffen Handbewegung unterbrach Eleonora Frascetti sie. Die Adelige wollte aussagen und erklärte es Glenda mit leidenschaftlichen Worten.
    »Jedes Mädchen, das ich Skylla geschickt habe, gab dem Kraken einen Teil ihrer Jugend ab. Die Schönheit, die Frische, die Straffheit des Körpers und der Haut, das neue Blut, die kräftigen Haare und Nägel und zum Schluß die Kraft der Jugend. So ist es gewesen, so muß es auch weiterhin sein.«
    Glenda lächelte kalt. »Nur habe ich zwei Flaschen zerstört. Welche Eigenschaften waren es?«
    »Das neue Blut und die Frische.« Ächzend drang die Antwort aus dem Mund der Marquesa. »Sie kann ich nicht mehr zurückholen. Es gibt kein zweitesmal, der Krakenzauber ist vorbei…«
    »Dann war es nicht die Skylla aus der griechischen Sage – oder?«
    »Nein, ich habe von einem Krakenzauber gehört und gelesen. Ihn setzte ich ein. Das Monstrum wuchs zu einem Riesen heran, und es war mir dankbar. Ich gab ihm die Opfer. Es nahm ihnen die Kraft und die herrlichen Eigenschaften…«
    »Wo befindet sich Skylla?«
    Die Marquesa hatte sich aufgerichtet. Nach Glendas Frage sackte sie wieder zusammen und stützte sich mit beiden Händen auf dem Labortisch ab.
    »Hinter dir!« hauchte die alte Frau. »Genau hinter dir. Sie wird verletzt sein…«
    »Wenn ich mich umdrehe, sehe ich sie?«
    »Nein, du mußt schon in den Schacht springen.«
    Glenda lachte. »Und am Boden zerschmettert liegenbleiben, nicht wahr?«
    »Das Risiko mußt du eben eingehen…«
    Glenda wechselte das Thema. »Wieso ist sie verletzt? Wer hat ihr diese Verletzung beigebracht?«
    »Du!«
    Glenda lachte. »Das kannst du mir nicht erzählen. Wie sollte ich es geschafft haben…«
    »Du hast die beiden Gefäße zerstört. Das hat sie dir übelgenommen. Zwei ihrer Köpfe sind damit auch vernichtet worden.«
    »Wirklich?«
    »Ja.«
    Glenda begann zu lachen. »Das ist wunderbar. Wenn ich die Gefäße fallenlasse, werden wieder zwei Schädel zerstört und damit deiner Skylla noch mehr Kräfte genommen.«
    »So ist es.«
    »Danke für den Tip. Ich hätte nicht gedacht, daß mir so etwas Gutes passieren würde. Nun ja…«
    Die Marquesa hob den Kopf. »Sei dir nicht so sicher. Auch wenn du alle Gefäße zerstörst, bleibe ich am Leben. Bonzo ebenfalls und er wird dich töten…«
    »Das glaube ich nicht, denn du hängst viel zu sehr an deiner Jugend, an deinem Leben…«
    »Was willst du denn?« schrie die Marquesa. »Sag es endlich! Willst du Geld? Willst du in die Geheimnisse der Magie eingeweiht werden? Los, rede schon!«
    »Keins von beiden.«
    »Sondern?«
    »Ich möchte endlich Gerechtigkeit. Du bist eine sechsfache Mörderin. Du sollst vor einem Gericht erscheinen und abgeurteilt werden. Das ist alles.«
    »Und Skylla?«
    »Muß getötet werden.«
    Die Marquesa schüttelte den Kopf. »Das schaffst du nicht. Nein, das ist nicht möglich. So etwas kann dir nicht gelingen. Skylla wird leben, Skylla wird überleben, denn etwas hast du vergessen, kleine Glenda!«
    »Was denn?«
    »Deine beiden Freunde.«
    Natürlich hatte Glenda sie nicht vergessen. Ihr war nur daran gelegen gewesen, das Thema nicht auf Will und John kommen zu lassen, weil so etwas ins Auge gehen konnte. Innerlich wurde sie nach dieser Antwort der Adeligen unsicher, äußerlich blieb sie gelassen. »Das ist ein Bluff. Meine Freunde werden sie nicht…«
    »Du irrst dich wieder, Glenda.«
    »Und wieso?«
    »Sie befinden sich bereits in Skyllas Gewalt, denn ich stehe mit ihr in Kontakt und habe ihr auf telepathischem Weg den Befehl gegeben, sich die beiden zu schnappen. Das ist geschehen, Glenda. Sie haben keine Chance gehabt. Gegen die Kraft der Tentakel kommt kein Mensch an, auch nicht John Sinclair.«
    »Ich brauche Beweise!«
    »Die kannst du bekommen.«
    »Und wo?«
    »Dreh dich um, schaue in den Schacht und rufe die Namen deiner Begleiter.«
    Glenda zögerte. Sie warf der Marquesa einen lauernden Blick zu.
    Bluffte die Frau oder bluffte sie nicht. »Los, tritt an den Schachtrand und rufe…«
    »Nein«, erklärte Glenda entschieden. »Nicht ich. Du wirst ihren
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