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0380 - Ich und der Poltergeist

0380 - Ich und der Poltergeist

Titel: 0380 - Ich und der Poltergeist
Autoren: Jason Dark
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oder Dämonen hatten diese Bücher nichts zu tun. Es gab auch neue Literatur darunter, die Werke einiger Nobelpreisträger, Gedichtbände, Lyrik und nur hin und wieder ein Buch, dessen Inhalt sich mit übersinnlichen Dingen beschäftigte oder auf das Gebiet der Parapsychologie zurückgriff.
    Achselzuckend erhob ich mich wieder. »Keine Spur. Wenigstens keine, die wir erkennen können.«
    »Das ist für mich auch ein Rätsel.«
    Ich strich über mein Haar. »Ob wir ihn zu sehr gestört haben?« fragte ich leise.
    »Das kann sein, aber weshalb hat er die Kommode mit den Kassetten umgekippt?«
    Eine berechtigte Frage, das mußte ich zugeben. »Stimmt auch wieder.« Ich ging in die Hocke, nahm einige Filmhüllen hoch und klappte sie auf. Es waren die bekannten Grusel- und Actionstreifen, die auch in den Kinos zu sehen gewesen waren.
    Nicht diese grausamen Schocker, die in letzter Zeit eine negative Furore gemacht hatten, wollte Lady Sarah sehen, sondern spannende Filme. Und mir erging es genauso.
    »Wir haben ihn wohl gestört«, faßte Lady Sarah zusammen. »Daran glaube ich immer mehr.«
    Ich ließ die letzte Hülle fallen. »Es gibt nur eines, wir müssen auf seine Rückkehr warten und ihn selbst fragen.«
    Die Horror-Oma lachte. »Das meinst du doch nicht im Ernst, John?«
    »Doch.«
    »Aber es ist unmöglich. Ich kann meinem Geist befehlen, jetzt einfach zu kommen oder…«
    »Stimmt, er ist uns voraus. Er kann agieren, während wir reagieren müssen.«
    »Hast du denn keine Idee?«
    Ich hob die Schultern. »Leider nicht.«
    »Wir müssen noch einmal suchen«, schlug Lady Sarah vor, »und jedes einzelne Buch genau durchgehen.«
    »Das wäre nicht schlecht, würde aber mindestens die folgende Nacht in Anspruch nehmen.«
    »Wäre das sehr schlimm?« Die Horror-Oma hatte den Kopf schräg gelegt und schaute mich so bittend an, daß ich lachen mußte und einfach nicht nein sagen konnte.
    »Okay, ich bin dabei.«
    »Nicht daß du meinetwegen morgen früh etwas im Büro versäumst oder dich dein Chef zur Schnecke macht.«
    »Nein, das nicht.«
    »Zur Not rufe ich ihn auch an.«
    »Das wäre eine Idee«, erwiderte ich lächelnd. »Vor dir hat selbst Sir James Respekt.«
    »Bitte keine Übertreibungen!«
    »Und wie machen wir es?«
    »Wir ›hälften‹«, erklärte Lady Sarah. »Du eine, ich eine. Da werden wir schon irgendwann auf eine Spur stoßen. Weshalb soll dieser komische Geist schlauer sein als wir?«
    »Eine berechtigte Frage, unter Minderwertigkeitskomplexen hatte Sarah Goldwyn noch nie gelitten.«
    »Und wie sieht es mit den Filmen aus? Ich habe erst einige Hüllen durchgeschaut. Es gibt bestimmt noch Streifen darunter, die für einen Geist interessant sein können.«
    »Bis auf einige Ausnahmen sind das alles Spielfilme. Bevor es Video gab, hatte ich noch eine Schmalfilmkamera, davon sind auch noch einige Streifen vorhanden.«
    »Auch Spielfilme!«
    »Nein, Erbschaften meines letzten Mannes. Richard Emmerson Goldwyn. Er war ein Film-Freak und ist für sein Leben gern gereist. Besonders Asien hat es ihm angetan. Von jeder Reise brachte er einen Film mit. Ich habe ihn nur selten begleitet, mir aber die Filme stets angesehen, die immer interessant waren.«
    »Reine Kulturfilme?«
    »Ja.«
    »Was hat dein Mann von deinem Hobby gehalten? Du hattest dich doch schon damals damit beschäftigt.«
    »O, er akzeptierte es nicht nur, er unterstützte mich, so gut er konnte. So manch kostbares Buch hat er mir von seinen Reisen mitgebracht. Er trieb sie in Hongkong oder Tokio auf. Darin war er gut, die Zeit hat er sich auch stets genommen.«
    »Eine Verbindung zu den Büchern und dem Erscheinen des Geistes siehst du nicht?«
    »Wieso?«
    Ich hob die Arme. »Man muß eben alle Möglichkeiten ausschöpfen.«
    »Das ist mir zu weit hergeholt, obwohl es ein Motiv geben muß. Aus lauter Spaß an der Freude ist der Geist sicherlich nicht hergekommen.«
    Dem widersprach ich nicht.
    Sarah Goldwyn steckte wieder voller Aktivitäten. Sie baute sich vor mir auf und stemmte die Hände in die Hüften. »Fangen wir mit der Suche an, John?«
    »Was bleibt mir anderes übrig.«
    Sie blickte mir scharf ins Gesicht. »Jetzt tust du so, als hättest du keine Lust.«
    »Keine sehr große.«
    »Was würdest du denn lieber machen?«
    »Den Geist jagen.«
    »Ich auch«, gab die Horror-Oma zu. Sie wollte noch etwas hinzufügen, kam aber nicht dazu, denn von einem Augenblick zum anderen änderte sich die Szenerie.
    Plötzlich verlöschte das
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