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0377 - Dämonenkrieg in Frisco

0377 - Dämonenkrieg in Frisco

Titel: 0377 - Dämonenkrieg in Frisco
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seit er es geschafft hat, sich aus der Hölle freizukaufen und jetzt in Merlins Burg zu wohnen«, ergänzte Zamorra. »Daß die Höllischen jetzt hinter ihm her sind, um den Abtrünnigen zu jagen ist klar. Und daß die wahrscheinlich versuchen, über Su Ling an ihn heranzukommen, dürfte noch klarer sein. Wir hätten schon früher daran denken müssen.«
    »Wang hat bestimmt daran gedacht«, wandte Nicole ein. »Und von Caermardhin aus hat er mit der Unter-Stützung durch Sid Amos alle Möglichkeiten, Ling zu überwachen und zu schützen. Wir können uns nicht um alles und jeden zugleich kümmern, chéri. Andere Leute haben auch Gehirne zum Denken und Hände zum Handeln.«
    Er nickte.
    »Sicher, Nici. Trotzdem hatte ich plötzlich dieses Gefühl einer Bedrohung. Vielleicht sollte ich mal bei ihr anrufen, ob alles in Ordnung ist.« Er streckte die Hand nach dem Zimmertelefon aus, das neben dem Bett auf dem Nachtschränkchen stand.
    »Bist du wahnsinnig?« fragte Nicole. »Es ist mitten in der Nacht, und drüben in Frisco ist es noch zwei Stunden früher als bei uns. Sie wird sich bedanken, aus dem Schlaf gerissen zu werden…«
    Zamorra schluckte, überlegte durch die Whiskey-Wolke hindurch - und nickte. »Gut«, murmelte er. »Lassen wir es. Vielleicht kümmert sich Wang ja wirklich um sie, falls sie in Gefahr ist.«
    »Meine Rede… und jetzt sollten wir vielleicht noch ein paar Stunden Schlaf nehmen, ehe unser Flugzeug nach Miami geht…«
    ***
    Sieben Stunden später buchten, sie den Flug um.
    Es hatte ihnen beiden keine Ruhe mehr gelassen. Su Ling war eben besonders gefährdet, und so lange sie nicht völlig sicher sein konnten, daß Wang Lee sie zu schützen in der Lage war, mußten sie von der ständigen Bedrohung ausgehen. Und bislang hatte Zamorra sich - leider - immer auf seine Gefühle verlassen können…
    »Es wird am besten sein, sie vorerst auch nach Caermardhin umzusiedeln«, schlug Zamorra vor.
    »Das wirst du ihr aber beibringen müssen«, entgegnete Nicole, die Su Ling etwas näher kennengelernt hatte. »Sie ist mit ihrer Heimatstadt sehr tief verwurzelt. Ich fürchte, sie wird mit einer Zwangsumsiedelung nicht einverstanden sein.«
    Bald darauf saßen sie im Flugzeug, das sie nach San Francisco brachte. Der Besuch bei Rob Tendyke war verschoben - da sie sich bei ihm ohnehin noch nicht angemeldet hatten, machte das auch nicht sonderlich viel aus.
    Sie ahnten beide nicht, was sie in San Francisco wirklich erwartete…
    ***
    In den frühen Morgenstunden fiel Su Ling doch noch wieder in unruhigen Schlaf, der aber nicht lange anhielt. Schließlich erhob sie sich, frühstückte, kleidete sich an und telefonierte mit der hiesigen Filiale von Tendyke Enterprises Inc. Sie arbeitete als Dolmetscherin für diese Firma, die sich mit allen möglichen Branchen befaßte und überall Eisen im Feuer hatte. Aber es lagen keine Aufträge vor, die nicht zu verschieben gewesen wären. Simultan-Übersetzung wurde heute nicht verlangt, und die schriftlichen Arbeiten hatten Zeit.
    Sie konnte sich also in aller Ruhe dem Aufräumen ihrer demolierten kleinen Wohnung widmen.
    Die Tür zum Schlafzimnmer, das Bett… das würde eine Menge Geld kosten. Sie konnte es nicht als Versicherungsfall melden. Was sollte sie denn sagen? Ein Überfall mitten in der Nacht? Wer war der Täter? Und warum hatten sie es nicht der Polizei gemeldet?
    Natürlich, sie konnte zur Polizei gehen. Die würde sich dann erkundigen, wie der Einbrecher in die Wohnung gekommen war. Und vor allem -warum sie nicht schon in der Nacht, direkt nach dem Überfall, angerufen hatte!
    Das größte Problem dabei war, daß es ja überhaupt keinen Täter gab. Erstattete sie Anzeige gegen Unbekannt, bestand die theoretische Möglichkeit, daß es sich irgendwann als Schwindel herausstellte, und dann kam sie in Teufels Küche. Erzählte sie, eine Schachfigur habe sich monströs vergrößert und sie angegriffen, durch Zauberei beeinflußt, würde man sie höchstens zu einer psychiatrischen Untersuchung vorladen.
    Nein. Den Schaden mußte sie zähneknirschend selbst tragen.
    Dabei war ihre Kasse ohnehin nicht besonders gut gefüllt. Sie verdiente als Dolmetscherin nicht genug, um eine neue Tür samt Rahmen sowie ein neues Bett aus der Portokasse bezahlen zu können. San Francisco, die Stadt, in der sie geboren worden war und die sie liebte, war ein teures Pflaster, die Miete war relativ hoch - und ihr Einkommen reichte gerade, um zu leben, sich hin und wieder eine kleine
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