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0371 - Der unheimliche Dschinn

0371 - Der unheimliche Dschinn

Titel: 0371 - Der unheimliche Dschinn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Druiden Gryf ausgefochten hatten und an dessen Ende der ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN als entmachteter Todgeweihter in einer sterbenden Jenseitswelt zurückblieb, war nur kurz gewesen. Ted, der nun mit seinem Machtkristall eigentlich wieder Anspruch auf den Herrscherthron innerhalb der Dynastie hatte, taktierte aber vorsichtig. Er wollte erst abwarten und die Lage sondieren. Zu viel mochte sich in den Wochen verändert haben, in denen der neue ERHABENE die Weichen gestellt hatte, nachdem er Ted für tot hielt und die Herrschaft an sich riß.
    Aber das alles sollte nicht Zamorras Problem sein. Wichtig war, dàß sie den ERHABENEN ausgeschaltet und damit eine gewaltige Bedrohung gestoppt hatten. Zwar war dabei der Superkristall »Excaliburs« zerstört worden - aber den hatte ohnehin kaum jemand kontrollieren können.
    Kaum waren Zamorra und Nicole wieder zu Hause eingetroffen, als sie eine Nachricht aus Marokko erhielten. Ein gewisser Achmed Suleiman, Angehöriger der Universität von Rabat, hatte Zamorra um seine Hilfe gebeten. Wie Dr. Suleiman ausgerechnet auf Zamorra gestoßen war, wußte der Parapsychologe nicht, aber das würde sich klären lassen. Auf jeden Fall wollte Suleiman bei einer archäologischen Expedition am Fuß des Hohen Atlas auf etwas gestoßen sein, das sich mit dem normalen Menschenverstand nicht erklären ließ und das auf Magie beruhen mußte. Damit war es ein Fall für den Dämonenjäger Zamorra. Worum es sich konkret handelte, hatte Dr. Suleiman allerdings nicht erwähnt. Doch Zamorra hatte sein Kommen zugesichert.
    Deshalb waren er und seine Lebensgefährtin und Sekretärin jetzt hier in Marrakesch. Am Abend nach ihrer Ankunft hatten sie die Medina, die Altstadt, unsicher gemacht und auf dem Basar eingekauft. Der Abend war dann noch lang geworden, und jetzt nahmen sie ein sehr spätes Frühstück auf der Hotelterrasse des »El Andalous« ein. Ein paar Dutzend Meter weiter tummelten sich bereits ein paar Touristen am hoteleigenen Pool, einige junge Burschen und Oben-ohne-Mädchen. Nicole hatte durchaus Lust, sich zu ihnen zu gesellen, aber sie waren mit Dr. Suleiman verabredet. Sie waren beide gespannt, worauf der Archäologe aus Rabat hier in der relativen Nähe Marrakeschs gestoßen war.
    Die Frühstücksreste wurden abgeräumt. Gut eine Viertelstunde später erschien Achmed Suleiman. Zamorra brauchte nicht auf die Uhr zu sehen, um zu wissen, daß der Orientale pünktlich war. Suleiman trug die Dschellaba, den Burnus, und eine riesige Sonnenbrille, die er jetzt absetzte, als er die beiden Gäste begrüßte.
    »Allah sei mit Ihnen«, sagte er und verneigte sich erst vor Nicole, dann vor Zamorra. »Ist es gestattet, Platz zu nehmen?«
    »Natürlich«, sagte Zamorra. »Darf ich Ihnen etwas anbieten lassen?«
    Suleiman lächelte. »Selbstverständlich sind Sie Gäste der Universität«, sagte er. »Ich darf Sie fragen, wozu ich Sie einladen darf…«
    Zamorra hob die Hand. »Sie dürfen uns mit näheren Informationen dienen«, sagte er. »Worum geht es bei dem Fall, dessetwegen Sie uns herbeigezaubert haben?«
    Der etwa fünfzigjährige Araber schmunzelte. »Sie steigen direkt mit den richtigen Worten ein, ja? Gezaubert… nun, es scheint Zauberei zu sein. Sehen Sie, gut 60 Kilometer südlich von Marrakesch gibt es eine halb zerfallene Kasbah, eine Beherbergung, die schon seit einer Ewigkeit nicht mehr bewohnt wird. Wir haben archäologische Ausgrabungen dort begonnen. Aber plötzlich stießen wir in einem bestimmten Bereich dieser verlassenen Kasbah auf eine Sperre.«
    Zamorra hob die Brauen und wechselte einen schnellen Blick mit Nicole.
    Dr. Suleiman sah an ihnen vorbei zum Pool und bedachte die Oben-ohne-Schönheiten mit mißbilligendem Blick. Die Touristensitten begannen sich durchzusetzen, wurden aber noch längst nicht toleriert. Im Gegenteil, die meisten Maghrebinier hielten Frauen, die sich öffentlich entblößt zeigten, für Prostituierte und behandelten sie entsprechend.
    »Eine unsichtbare Sperre«, fuhr Suleiman fort. »Niemand von uns konnte sie durchschreiten. Wir können sehen, was sich dahinter befindet, aber wir können nicht dorthin. Sobald wir versuchen, diesen… nun, gesperrten Bereich zu betreten, verspüren wir eine starke Abneigung, die bis zu Ekel und offenkundigem Abscheu geht.«
    »Verspürt jeder aus Ihrem Team diese Empfindungen gleich stark,« fragte Zamorra.
    »Oh, nicht gezwungenermaßen gleich stark. Der eine spürt es stärker, der andere schwächer. Aber
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