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0359 - Die Korvette der Todeskandidaten

Titel: 0359 - Die Korvette der Todeskandidaten
Autoren: Unbekannt
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sich freiwillig, und sein Ersuchen wurde akzeptiert. Als Fahrzeug wählte Kulu eine mit Linearantrieb und mäßiger Bewaffnung ausgerüstete Korvette. Die Besatzung bestand außer ihm aus zwanzig Mann, deren Auswahl von der Positronik besorgt wurde. Einer der ersten unter den Auserwählten war Dr. Don Masters, Erster Assistent des großen Piao-Teh, und wie sein Vorgesetzter ein Fachmann auf dem Gebiet der Galaktopsychologie. Es war klar, warum man ihn brauchte. Die Gedankengänge eines Stützpunktingenieurs waren so undurchschaubar und verworren wie die störfeuerfreien Passagen des Pferdekopf-Nebels, und wer sie enträtseln wollte, mußte mehr mitbringen als Amateurkenntnisse der Xenopsychologie.
    Don Masters hatte, als er von der Entscheidung der Positronik hörte, lautstark protestiert. Erstens gegen das Unternehmen als solches, zweitens gegen seine Teilnahme. Es sei Verbohrtheit, erklärte er, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, in Kibosh Baiwoff plötzlich den Mann zu sehen, der sich auf ein für beide Teile befriedigendes Abkommen einlassen würde. Kibosh Baiwoff hatte in den vergangenen Monaten bewiesen, daß sein oberstes Motiv nicht die Gewinnung persönlichen Vorteils war, sondern vielmehr der alogische und daher Vernunftgründen schwer zugängliche Drang, die Terraner mitsamt den gefürchteten Bestien zu vernichten. Warum sollte er seine Anschauung so plötzlich geändert haben.
    Sein Protest drang bis zu Piao-Teh, weiter nicht. In seiner väterlichen Art machte er Masters klar, daß der Plan von den höchsten Instanzen gutgeheißen worden war und daher nicht mehr umgeworfen werden konnte.
    In diesem Falle, erwiderte Don Masters, wünsche er, von der Teilnahme an dem Unternehmen ausgeschlossen zu werden, da er es auf Grund persönlicher Überlegung für unsinnig und tödlich gefährlich hielt Das sei, antwortete Piao-Teh gelassen, ganz und gar seine private Angelegenheit. Er könne an dem Projekt teilnehmen, wie ihm befohlen worden war, oder sich wegen Befehlsverweigerung festsetzen lassen. Die Wahl liege ganz bei ihm.
    Auf solche Art und Weise war Don Masters schließlich an Bord der KC-21 geraten, zusammen mit neunzehn Mann, die ebenso wie er zu diesem Kommando verdonnert worden waren, und Tschai Kulu, der sich freiwillig gemeldet hatte.
     
    *
     
    Don Masters, hochgewachsene, breitschultrige Gestalt diente einem bunten, blitzenden Geschoß als unverfehlbares Ziel, als er sich durch die Schottöffnung in seine Kabine schob. Das Geschoß prallte ihm mit kreischendem Schrei gegen die Brust, stürzte zu Boden und rappelte sich dort halb benommen mit torkelnden Bewegungen wieder auf.
    An der Rückwand des kleinen Raumes stand Stan Szypinski, klein, massig und mit Stiernacken, und schüttelte vorwurfsvoll den runden, kahlen Schädel.
    „Sie sollten besser aufpassen, Sir", bemerkte er mit einer Stimme, die im Vergleich zu seinem massigen Körperbau unnatürlich schrill klang. „Sie wissen, daß Susi um diese Zeit Ausflug hat."
    Masters bückte sich, um Susi aufzuheben. Susi, ein buntgefiedertes Geschöpf von der Größe eines Papageis, jedoch mit dem Gesicht eines Äffchens und zwei vom Halsansatz herabbaumelnden Greifärmchen ausgestattet, hatte sich von dem anfänglichen Schock erholt und plapperte munter vor sich hin.
    „Shippi ist dumm... Shippi ist dumm..."
    Stan Szypinski, Spitzname Shippi, lauschte unbewegten Gesichtes. Er liebte Susi, und die Ausdrücke, die sich auf wenig schmeichelnde Weise mit seiner Person befaßten, hatte er ihr selbst beigebracht. Don Masters durchquerte den kleinen Raum und reichte Susi dem stiernackigen Sergeanten. Szypinski nahm die kostbare Fracht behutsam in Empfang und beförderte sie in den kleinen Käfig, dessen für er mit Sorgfalt verriegelte.
    „Ich hätte dich für klüger gehalten, als Susi mit an Bord zu bringen, Shippi", bemerkte Masters, ließ durch einen Knopfdruck seine Koje von der Wand klappen und streckte sich darauf aus. „Sie wird Anton vermissen."
    Shippi wackelte mit dem Kopf, während er sich überzeugte, daß der Käfig richtig mit seinem Untersatz verankert war.
    „Anton hin, Anton her", brummte er. „Ich bin der einzige, der weiß, wie man mit Turu-Mäusen umgeht. Und Susi braucht meine Fürsorge gerade jetzt am nötigsten. Wußten Sie schon, daß Susi etwas Kleines erwartet?"
    Masters gähnte.
    „Nein. Ich dachte, Sex wäre an Bord von Kriegsschiffen verboten."
    „Das schon", hielt Shippi einzuwenden für nötig. „Aber nicht für
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