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0352 - Hemators tödliche Welt

0352 - Hemators tödliche Welt

Titel: 0352 - Hemators tödliche Welt
Autoren: Jason Dark
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gar keine Abwehrbewegung unternahm, einfach stehenblieb und den tödlichen Hieb erwartete.
    »Hast du dich aufgegeben?« fragte der Engel.
    »Fast.«
    In dem bronzefarbenen Gesicht des Großen Alten zuckte plötzlich die Haut. Er fühlte sich ungemein sicher. In dieser Welt, die einem seiner Brüder gehörte, konnte ihn nichts mehr überraschen.
    Und er schlug zu.
    Genau auf diesen Augenblick hatte der kleine Magier gewartet. Es war auch für ihn ein Spiel mit dem Feuer gewesen. Reagierte er einen Lidschlag zu spät, würde ihn die scharfe Klinge teilen.
    Myxins Rechnung ging auf.
    Die breite Klinge befand sich bereits auf dem Weg nach unten, als sie von der gedanklichen Kraft des kleinen Magiers getroffen wurde. Myxin arbeitete mit der Telekinese, die es zuließ, daß er kraft seiner Gedanken Gegenstände bewegte.
    Wie auch dieses Schwert!
    Und nicht allein die Waffe, auch der Arm wurde in Mitleidenschaft gezogen.
    In der Bewegung stoppte die Klinge. Auf halbem Weg blieb sie stehen, wobei der Eiserne plötzlich das Gesicht verzog und mit aller Gewalt versuchte, das Schwert nach unten zu drücken und Myxins Schädel zu spalten.
    Der kleine Magier stand direkt unter der Klinge. Eine halbe Armlänge trennte seine Schädeldecke nur von der Waffe, aber der Eiserne schaffte es nicht, sein Schwert nach unten zu drücken und somit die Distanz zu überwinden.
    Nicht einmal zur Seite trat Myxin, als er in die Höhe schaute und sich ein Lächeln auf seine schmalen Lippen legte. »Das war wohl eine Fehlspekulation«, erklärte er und nickte sich selbst zu, als wollte er sich bestätigen.
    Der Eiserne ächzte. Sein Gesicht hatte sich verändert. Die Proportionen verschoben sich dabei so, daß Myxin das Gefühl bekam, als würde die Eisenhaut reißen.
    Seine linke Hand konnte er bewegen. Er nahm sie zu Hilfe, aber es gelang ihm auch nicht, mit beiden Händen das Schwert nach unten zu bewegen. Myxin blieb unverletzt.
    Er aber wollte hier in dieser Welt ein Exempel statuieren. Noch längst hatte er nicht alle Kräfte ausgeschöpft, und abermals strengte er sich an. Ein heimlicher Beobachter hätte das kurze Aufglühen in seinen Augen erkennen können. Die Pupillen wurden für die Dauer dieses geistigen Kraftaktes schockgrün, und der falsche Engel merkte, wie mächtig Telekinese sein kann.
    Er mußte sich im nächsten Augenblick vorkommen wie innerhalb des magischen Orkans nach der Zerstörung der Grenzen, denn so wuchtig hob es ihn vom Boden ab, und Myxin setzte noch einen Schub hinzu.
    Die große, starke Gestalt überschlug sich in der Luft. Zu einem Spielball war sie degradiert worden, bevor sie im freien Fall rücklings und so hart zu Boden krachte, daß die Erschütterungen fast von Myxin wahrgenommen wurden.
    Auf dem Rücken blieb er auch liegen.
    Langsam setzte sich der kleine Magier in Bewegung. Er lächelte jetzt, sein Gehen glich einem Schlendern, es tat ihm gut, endlich einmal einen Sieg errungen zu haben, und er blieb neben dem falschen Eisernen Engel stehen.
    Myxin schaute auf ihn herab.
    Noch immer hielt der Eiserne das Schwert fest. Bewußtlos war er nicht. Seine Augen standen offen, in den Pupillen erkannte Myxin Leben, und der kleine Magier nickte.
    »Was willst du?« ächzte der Eiserne.
    »Du wolltest meinen Tod«, erwiderte Myxin. »Kennst du die Gesetze der Schwarzen Magie?«
    »Ja, verdammt.«
    »Dann ist dir auch bekannt, daß die Schwarze Magie Gleiches mit Gleichem zu vergelten sucht.«
    »Du willst mich vernichten?«
    »So sehe ich es!«
    Der Eiserne lachte krächzend. »Das wagst du nicht. Nein, das wirst du nicht wagen. Nicht in einer Welt, die dir feindlich gesonnen ist. Du kannst so etwas einfach nicht. Du…«
    »Ich kann es!« Myxin hatte tonlos und ohne jegliche Emotionen gesprochen, so daß gerade diese Stimme den falschen Engel von Myxins Absichten überzeugte.
    Er schwieg in der Folgezeit und hörte auf das, was ihm Myxin zu sagen hatte.
    »Viele Dinge sind im Laufe der Zeit geschehen«, erklärte der kleine Magier. »Du weißt selbst, daß wir Feinde sind, und ich weiß auch, wie du mit deinen Feinden umgehst. Ihr, die Großen Alten, habt euch vorgestellt, die Hölle zu vernichten. Das ist euch nicht gelungen. Diesen Plan mußtet ihr vorerst verschieben, aber wie ich euch kenne, habt ihr es nicht aufgegeben, die Menschheit unter Kontrolle zu bekommen. Im alten Atlantis ward ihr eine geheimnisvolle Macht. Älter als dieser Kontinent, wurdet ihr von manch mächtigem Magier oder Zauberpriester
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