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0350 - Mörder in der Traumfabrik

0350 - Mörder in der Traumfabrik

Titel: 0350 - Mörder in der Traumfabrik
Autoren: Mörder in der Traumfabrik
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er sich. »Ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie gekommen sind, meine Herren! Ich habe da ein sehr schönes Drehbuch von Sammy — ich meine Mister Bonsel. Das FBI spielt darin eine Rolle. Mister Bonsel war ein Könner, aber einige Dinge mußte ich doch beanstanden, weil sie meiner Ansicht nach zu lahm ausgefallen sind. Ein Fachmann würde dem Drehbuch den letzten Schliff geben und manche Einzelheit besser machen! Ich denke an den .perfekten Mord. Ich weiß zwar, daß es ihn nicht gibt. Aber für den Film wollen wir ein ganz raffiniertes Verbrechen ausklügeln. Sammy war anfangs gar nicht recht damit einverstanden, daß ein Fachmann ihm Tips geben sollte — aber ich habe ihn von der Notwendigkeit überzeugen können.«
    Mit wachsender Verärgerung hatte Carter in den Papieren auf seinem Schreibtisch gewühlt.
    »Ich kann doch das Drehbuch nicht finden!« brüllte er plötzlich los. Sein Wutausbruch wurde durch das Klingeln des Telefons fast im Keim erstickt. Gereizt hab Carter den Hörer ab und lauschte.
    Ich sah, wie er die Farbe wechselte und seine Hände zitterten. »Das… das… kann doch nicht…« Er fühlte unsere Blicke und murmelte tonlos: »Sammy Bonsel ist ermordet worden!«
    ***
    »Ich möchte Parkers Gesicht sehen, wenn der uns hier sieht«, sagte Phil.
    Parker war ein sehr fähiger Mann der hiesigen Stadt-Police, den wir von früheren Besuchen in Los Angeles kannten.
    Wenn der vermeintliche Unfall ein Mord war, bestätigte sich dann nicht auch meine Ahnung von unserem Zwischenfall, als wir im Straßenkreuzer chauffiert wurden?
    Die gefährlichen Sekunden auf der Highway schienen wirklich nicht auf purem Zufall zu beruhen.
    Phil ging ins Studiogelände, er sollte ein wenig herumhorchen und sich noch einmal mit unserem schwarzen Chauffeur und seinem Straßenkreuzer beschäftigen. Vielleicht fand er etwas heraus.
    Um Mr. Carter bis zum Eintreffen Parkers abzulenken, kam ich wieder auf das Drehbuch zu sprechen.
    Der Filmkönig rief sofort seine Sekretärin — eine hübsche Blondine — und gab ihr den Auftrag, überall danach zu suchen. Dann saß er kleinlaut und mitleiderregend hinter seinem Schreibtisch und wartete mit mir auf Leutnant Parker.
    Parker kam nicht allein, er hatte zwei seiner Leute mitgebracht, die im Vorraum zurückblieben. Als er über die Schwelle trat und mich erblickte, schnitt er ein ungläubiges Gesicht. Er begrüßte mich herzlich.
    »Wollte eben meinen Augen nicht trauen, als ich Mister Decker unter den Statisten sah. Aber es scheint tatsächlich so: Sie haben sich einen ungefährlichen Job gesucht! War wirklich eine gute Idee.«
    »Da kann ich Sie beruhigen, Lieutenant«, erwiderte ich, »wir sind heute nur zu unserem Privatvergnügen da.« Parker ließ sich in einen Sessel fallen und begann mit seinem Bericht.
    »Wir dachten zunächst an einen Selbstmord, denn es sah genauso aus. Mister Bonsel stürzte mit seinem Wagen von einer Klippe, die wegen ihrer schönen Aussicht bekannt ist. Es führt nur ein schmaler, aber völlig ungefährlicher Weg dorthin. Das kleine Plateau, das sich oben befindet, wird von einem starken Zaun eingefaßt. Es erscheint also unmöglich, daß jemand aus Versehen herunterfallen kann, bisher ist dort hoch nie ein Unglück passiert.«
    »Und wenn nun ein Wagen ins Rollen kommt?« warf ich ein.
    »Dafür ist der Zaun da, er ist sogar stark genug, ein Fahrzeug aufzuhalten, das versehentlich im falschen Gang gestartet wird. Auch wer mit Vollgas anfährt, könnte noch rechtzeitig stoppen.«
    »Und warum sind Sie jetzt der Ansicht, daß es Mord war?« fragte ich. Carter beugte sich gespannt vor.
    Lieutenant Parker wischte sich umständlich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn, ich hatte den Eindruck, daß er sich seine Beweisführung genau überlegte.
    »Als meine Leute jetzt den zerschellten und teilweise ausgebrannten Wagen näher ansahen, stellten sie fest, daß die Handbremse vorschriftsmäßig angezogen war.«
    »Auch ein Selbstmörder kann das noch instinktiv im Fallen tun!« warf ich ein. »Vielleicht wollte Mister Bonsel im letzten Augenblick zurück — das soll ja Vorkommen!«
    »Daran hatte ich auch gedacht«, fuhr Parker unbeeindruckt fort. »Aber die Bremse ist nicht allein entscheidend. Wir untersuchten nämlich auch die Plattform und fanden Spuren.«
    »Spuren?« Der Filmboß kam meiner Frage zuvor.
    »Reifenspuren!« sagte Parker. »Mister Bonsels Chevrolet hatte dicht vor dem Geländer geparkt, etwa fünf Meter vom Abgrund entfernt.
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