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0350 - Die Rache der Großen Alten

0350 - Die Rache der Großen Alten

Titel: 0350 - Die Rache der Großen Alten
Autoren: Jason Dark
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wollte ich nicht daneben springen. Leila richtete sich soeben auf, winkte mir zu, und dann stieß ich mich ab.
    Der Lkw fuhr langsam. Dennoch kam es mir verdammt schnell vor, als er unter mir wegrollte. Für eine unendlich lange Sekunde befürchtete ich, hinter dem Wagen auf der Straße zu landen. Fast wäre dies auch geschehen, ich kam sehr dicht vor dem Ende der Ladefläche auf, fühlte den Stoß und fiel nach hinten.
    Glücklicherweise auf die richtige Seite und zu Leila hin, die zudem noch zugriff und mich festhielt. In den Säcken bewegte sich etwas.
    Wahrscheinlich Reis, Mais oder andere Hülsenfrüchte.
    Passiert war uns beiden nichts, deshalb mußten wir so rasch wie möglich zusehen, daß wir uns versteckten. Ich räumte einige Säcke zur Seite und schuf die Zwischenräume, die uns aufnehmen konnten. Zuerst kroch Leila hinein, ich folgte und blieb dicht neben ihr liegen, nur mehr getrennt von zwei Säcken. Einen davon packte ich und hob ihn hoch, um ihn auf meinen Körper sinken zu lassen.
    So blieb ich liegen.
    Leila hatte sich ebenso verhalten wie ich. Wir konnten nur mehr warten. Das Schicksal lag jetzt nicht in unserer Hand. Ich wußte auch nicht, ob der Fahrer von seinen beiden blinden Passagieren etwas bemerkt hatte, wahrscheinlich nicht, sonst hätte er angehalten.
    So aber rumpelte er weiter, und die Stöße der schlechten Federung übertrugen sich auch auf unsere Körper.
    Ich spürte, wie mich jeder Ruck durchschüttelte, so daß auch der auf mir liegende Sack in Bewegung geriet und allmählich ins Rutschen kam. Damit dies nicht geschah, hielt ich ihn mit beiden Händen fest und hoffte, daß dieser Kelch an mir vorüberging.
    Wir fuhren in die schmale Gasse hinein. Leider in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Noch tat sich nichts, der Wagen schaukelte, rollte auch durch Schlaglöcher, die wir ebenfalls spürten, und ich hatte das Gefühl, daß in meinem Magen eine Revolte stattfand.
    Das Knattern des Auspuffs und das Dröhnen des Motors war so laut, daß es alle anderen Geräusche übertönte. Deshalb vernahm ich auch keine Stimmen, und es kam auch niemand, um uns anzuhalten. Die Fahrt mit dem Lastwagen lief wider Erwarten gut, so daß mein Nervenflattern allmählich aufhörte.
    Genau bis zu dem Zeitpunkt, als der Wagen plötzlich stoppte. Es geschah so ruckartig, daß die übereinandergestapelten Säcke in Bewegung gerieten, verrutschten und auch der Sack, der über mir lag, nicht mehr an seinem Platz bleiben wollte.
    Ich hielt ihn soeben noch fest und wartete mit angehaltenem Atem, was weiterhin geschah.
    Zunächst einmal nichts. Der Motor tuckerte im Leerlauf, aber dazwischen vernahm ich rauhe Stimmen. Obwohl ich nichts sah, war mir klar, was geschehen war.
    Unsere Häscher hatten den Wagen angehalten.
    Würden sie ihn auch durchsuchen?
    Wie ein Toter lag ich auf dem Rücken und schickte gedankliche Stoßgebete zum Himmel…
    ***
    Superintendent Sir James Powell, bei Scotland Yard schon eine Institution und Machtfaktor, saß an seinem Schreibtisch und hatte einige Morgenzeitungen vor sich liegen.
    In einer Gazette hatte er einen Bericht gefunden, der den Themenkomplex Atlantis behandelte. Natürlich las Sir James alles, was sich um diesen Komplex drehte, auch diesen Artikel, wobei er einige Male den Kopf schüttelte.
    Nein, was die Leute sich da zusammengeschrieben hatten, war der blanke Unsinn.
    Nicht nur die Völker des Westens hatten sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Kontinent begeben, auch zwei russische Forschungsschiffe waren unterwegs. Und die hatten ein Seegebiet westlich der portugiesischen Küste abgesucht.
    Angeblich hatte man unter Wasser einen geheimnisvollen Berg gefunden und von diesem Fund auf die Existenz des Kontinents Atlantis vor der Küste Portugals geschlossen.
    Die Suche war erfolglos geblieben. Trotz modernster Geräte war es den russischen Forschern nicht gelungen, Überreste des versunkenen Kontinents zu finden.
    Für sie existierte Atlantis damit nicht mehr.
    Sir James lächelte. Diese Ignoranten, dachte er, denn er wußte es besser. Der Superintendent gehörte zu den wenigen Menschen, die es besser wußten und über die Existenz des Kontinents informiert waren.
    Man brauchte Atlantis nicht im Atlantik zu suchen. Es hatte ganz woanders gelegen, aber das behielt Sir James für sich und rief nicht die Zeitungsredaktion an, um den Bericht zu verbessern.
    Er faltete die Gazette zusammen und dachte an andere Sorgen, die er hatte.
    Es ging um John Sinclair
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