Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0350 - Die Rache der Großen Alten

0350 - Die Rache der Großen Alten

Titel: 0350 - Die Rache der Großen Alten
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Aldo.«
    Es war leider nicht der richtige Ort und auch nicht die Zeit, um dieses Thema auszudiskutieren. Zudem wollte Leila endlich weg, denn sie tauchte bereits zur Seite und war vor mir innerhalb des dunklen Rechtecks verschwunden.
    Ich blieb noch einen Moment stehen, hörte wütende Rufe und setzte mich ebenfalls in Bewegung, weil die Meute anfing zu laufen.
    Von zwei Seiten rannten sie auf uns zu.
    Etwas fuhr blitzend durch die Luft.
    Wer das Messer geschleudert hatte, konnte ich nicht sagen. Ich zog noch den Kopf ein und sah etwas Blitzendes über meine rechte Schulter huschen, das zugleich an der Hauswand entlangfuhr und ein kratzendes Geräusch hinterließ.
    Dann war auch ich verschwunden.
    In dem Flur war es fast stockfinster. Ich sah Leila erst, als ich gegen sie lief und ihren weichen Körper spürte. »Weshalb diese Annäherungen, Bulle?« girrte sie.
    Als Antwort drückte ich sie herum und stieß sie weiter, denn ich wollte tiefer in das Gebäude.
    Wir erreichten einen schmalen Gang. Vor uns klirrte ein Vorhang.
    Gleichzeitig erschien genau dort eine Lichtinsel. Ein magerer Arm wurde durch den Vorhang geschoben. Auf dem Handteller stand eine kleine Ölfunzel.
    Obwohl ich es eilig hatte, blieb ich stehen, packte den Arm und zog den Mann durch den Vorhang.
    »Wo geht es zum Dach?« zischte ich ihm zu.
    Zusammen mit der Antwort erreichte mich eine widerlich riechende Knoblauchfahne. »Oben.«
    »Die Treppe?«
    »Da.«
    Ich stieß den Mann wieder zurück, hörte sein Schimpfen und lief tiefer in den Gang.
    An der Treppe wartete Leila auf mich. Sie konnte an mir vorbeisehen und auch das Türrechteck entdecken. »Sie kommen schon, Sinclair!«
    Ich drehte mich nicht um. Zusammen mit Leila stolperte ich die Stufen hoch.
    Sie waren sehr steil, ziemlich eng und führten in mehreren Wendeln in die Höhe.
    Stolperfallen bildeten die Stufen, auch Leila merkte dies, als sie plötzlich nach vorn fiel. Ich riß sie wieder in die Höhe und hörte ihre Stimme. »Danke, Partner.«
    Eine Antwort bekam sie diesmal nicht von mir.
    Aus dem unteren Bereich des Hauses vernahmen wir Stimmen.
    Sie schrien sich an, sprachen aber leider in ihrer Heimatsprache, so daß wir von ihren Plänen nichts erfuhren.
    Eines war sicher. Sie würden uns hetzen, jagen wie zwei Schwerverbrecher und wenn es ihnen gelang, uns zu bekommen, stand uns etwas bevor, über das ich nicht nachdenken wollte.
    Wie hatte Leila noch gesagt? »Ein weiter Weg wird es bis zum Flughafen sein.«
    Sie schien recht zu behalten, und ich war auf Gedeih und Verderb mit ihr verbunden. Sollte sie tatsächlich jemanden umgebracht haben, würden die Häscher auf mich auch keine Rücksicht nehmen, denn wie sollten sie auch unterscheiden können?
    Und so liefen wir weiter.
    Bis Leila stoppte.
    Auch ich sah den Schatten, der sich vor uns aufgebaut hatte. Es war ein kompakter Kerl, der einen langen Kaftan trug, dazu einen weißen Turban auf dem Kopf, drei Stufen über uns stand und ein Gewehr in den Händen hielt.
    Die Mündung zielte auf Leila.
    Plötzlich änderte sich ihr Verhalten. Sie lachte leise, ging auf den Mann zu und öffnete gleichzeitig einige Knöpfe ihres Oberteils. Ein uralter Trick, aber äußerst wirksam, und auch der Mann über uns wurde abgelenkt. Er bekam große Augen, die Mündung der Waffe senkte sich, und eine Sekunde später erlebte ich Leila in Aktion.
    Blitzschnell griff sie nach dem Lauf, riß daran, und zog den Kerl, der sein Gewehr nicht loslassen wollte, zu sich herunter.
    Er kam wie ein kompakter Schatten und hätte Leila noch umgerissen, wäre sie nicht im letzten Augenblick zur Seite gesprungen und gegen die Wand geprallt.
    »Los, Bulle!«
    Mein Uppercut war klassisch. Er explodierte am Kinn des Kerls, als dieser sich noch in Bewegung befand. Ich spürte den Treffer ebenfalls bis in den Oberarm hinein und stellte fest, daß der andere schlapp wurde. Auf den Stufen sank er zusammen.
    Leila riß das Gewehr an sich, bevor es ihm aus den Händen rutschen konnte. »Jetzt habe ich auch etwas«, sagte sie und lachte.
    »Aber schießen Sie nicht wie ein wilder Teufel gleich drauflos«, erwiderte ich. »Wir haben genügend Ärger.«
    »Sicher.«
    Ich hetzte an dem Bewußtlosen vorbei, der das Übergewicht bekam und die Treppe bis zur nächsten Wendel hinabrollte. Es wurde Zeit, daß wir wegkamen, denn von unten her vernahmen wir Schritte. Die anderen hatten genau erkannt, wo wir uns befanden, und sie bemühten sich, die Stufen so schnell wie möglich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher