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0346 - Der Kobra-Dämon

0346 - Der Kobra-Dämon

Titel: 0346 - Der Kobra-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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transportierte?
    Alles war möglich!
    Da waren sie an Zamorras Zelle, und er hörte, wie die Riegel beiseiteflogen. Die Tür wurde aufgerissen.
    Er dachte daran, seinen Dhyarra-Kristall einzusetzen, aber wieder kam seine Reaktion zu spät. Er hatte sich zu lange vom Anblick des Abenteurers Tendyke verblüffen lassen.
    Vier Kapuzenmänner, die wie Schlangen zischten, warfen sich auf Zamorra und rissen ihn einfach mit sich, ehe er sich wehren konnte. Auch er wurde zum Mittelpunkt der Höhle geschleppt.. Vergeblich versuchte er, am Boden oder an der hoch über ihm befindlichen Decke etwas zu, erkennen, was auf ein Weltentor oder einen Transmitter hinwies. Aber da war nichts. Statt dessen wurde er wieder durch die Schwärze geschickt und kam in der sonnenüberfluteten Landschaft vor dem Tempel an, der weißblau leuchtete.
    In einer Nische im Hintergrund der Plattform, die nach Zamorras Schätzung für irgendwelche teuflischen Zeremonien diente, sah er Rob Tendyke wieder. Unverwechselbar der Mann, der in seiner ledernen Westernkleidung steckte und auch den unvermeidlichen ledernen Stetson auf dem Kopf trug. Den hatte er nicht mal bei seinem Kampf verloren. Genauso unverkennbar mußte für Tendyke aber auch Zamorra in seinem weißen Leinenanzug sein, mit dem offenen roten Hemd, unter dem das Amulett funkelte.
    Auch Zamorra wurde in eine Nische gestoßen, unweit von Tendyke, und war ebenfalls nicht mehr in der Lage, diese Nische zu verlassen. Aber waren die Steinverliese mit ihren Gittertüren schalldicht gewesen - das Kampfgetümmel hatte Zamorra trotz der Gitteröffnung nur gesehen, nicht aber hören können! - so ließen die unsichtbaren Barrieren der Nischen eine Unterhaltung zu.
    »Wie kommst du denn hierher?«
    Beide hatten gleichzeitig dieselbe Frage gestellt und mußten trotz ihrer ernsten Lage schmunzeln. Beide setzten auch gleichzeitig zu einer Erklärung an, aber dann sprach doch keiner von beiden, weil sie sahen, wie der nächste Gefangene gebracht wurde.
    Und dann sahen sie nur noch stumm zu, wie einer nach dem anderen in den Nischen Platz fand. Gryf, Nicole, Teri, sogar der Wolf - und dann noch ein Mann, den Zamorra nie zuvor gesehen hatte und der aussah wie ein Südländer. Dann wurde niemand mehr gebracht.
    »Der Mann dort ist ein Mexikaner«, sagte Tendyke bitter. »Ein verliebter Gockel, der von Teri träumt und bei einer Charterfirma am Flughafen Mexico City arbeitet… jetzt wird mir auch klar, wo sie Teri erwischt haben, aber wie zum Teufel kommen Nicole und du hierher?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, murmelte Zamorra und erging sich in Stichworten. Tendyke berichtete seinerseits, dann schalteten sich Gryf, Teri und Nicole ein… nur Silvio, der Mexikaner, schwieg sich aus. Er war nicht in der Lage, das Geschehen geistig zu verarbeiten.
    Zamorra mußte wieder an die gezischte Ankündigung eines Schlangen-Menschen denken. In ein paar Stunden bist du einer von uns, gehaßter Feind!
    Mit den Schlangen-Menschen hatte er nie zuvor zu tun gehabt. Wer also steckte dahinter?
    Und was hatten sie wirklich vor? Wie wollten sie ihn und die anderen zu Schlangen-Menschen machen? Langsam glitt seine Hand in die Tasche, um den Dhyarra-Kristall zu umfassen.
    Eiskalt überlief es den Parapsychologen.
    Der Dhyarra-Kristall war fort!
    ***
    Pascal hatte sich an Zamorras Aufforderung gehalten und den Cadillac heimwärts gelenkt. Die Kühlerfigur machte sich nicht weiter bemerkbar. Zumindest spürte er nichts, was aber auch nicht viel bedeutete. Sie konnte ihn trotzdem unter ihrer hypnotischen Kontrolle haben, ohne daß es ihm bewußt wurde…
    Ruhig bildete die Messingschlange eine Peilmarke vorn auf der Motorhaube. Pascal überlegte, ob es nicht irgend eine Möglichkeit gab, das verflixte Ding wieder loszuwerden. Erst war er begeistert davon gewesen. Aber jetzt, nachdem er erlebt hatte, welche magische Macht darin verborgen war, wünschte er sich, alles rückgängig machen zu können.
    Aber das konnte er eben nicht…
    Er stoppte vor dem Haus, in dem er eine kleine Wohnung hatte. Eine Garage hätte er auch gern gehabt, aber erstens war die im Mietvertrag nicht vorgesehen, und zweitens wäre sie auch gar nicht vorhanden gewesen. Er mußte den Prunkschlitten also im Freien stehen lassen. Für den Winter mußte er sich dabei noch eine Menge überlegen. Als Cabriolet war der Cadillac eigentlich ein reines Sommerfahrzeug. Aber vielleicht überließ ihm einer der Bauern ein Plätzchen in einer Scheune, oder er konnte den
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