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0346 - Der Kobra-Dämon

0346 - Der Kobra-Dämon

Titel: 0346 - Der Kobra-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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waren.
    Hinter welcher Zellentür mochte Gryf stecken?
    Tendyke näherte sich der ersten Tür. Im selben Moment kamen die Schlangen-Menschen!
    Und mit ihnen sanken die erhofften Chancen wieder auf null. Tendyke hatte nicht gesehen, wie sie auftauchten. Sie waren plötzlich da, als hätte das Nichts sie ausgespien. Und drei, vier von ihnen, die wieder die dunklen Kutten mit den Kapuzen trugen, warfen sich sofort auf ihn.
    Zwei konnte er mit Faustschlägen zurücktreiben. Aber sie schienen keine Schmerzen zu verspüren und auch über Bärenkräfte zu verfügen. Sofort waren sie wieder da. Und sie bekamen immer noch Verstärkung aus dem Nichts, wie in einem Alptraum. Tendykes Befreiungsschläge halfen ihm nicht, auch nicht sein Kung-Fu-Können. Die Übermacht erdrückte ihn schier, nahm ihm jede Bewegungsfreiheit. Und dazu dieses häßliche Schlangenzischen, mit dem sie sich untereinander verständigten!
    Sie zerrten ihn mit sich. Er sah noch, wie andere sich den restlichen Türen näherten, dann drehte man ihn so, daß ihm entging, was sich hinter ihm abspielte. Er wurde zum geometrischen Mittelpunkt der Felsenhalle gebracht.
    Da war plötzlich Schwärze, die seine Bezwinger und ihn aufnahm - und sofort wieder ausspie. Er befand sich auf einer freien Fläche.
    Vor ihm ein Bauwerk, das an einen Tempel erinnerte! Hoch aufragende Säulen, ein Überdach - und steinerne Statuen rechts und links an einer Plattform. Statuen, die Kobras darstellten. Riesige, mehrere Meter hoch aufragende Königskobras mit aufgerissenen Mäulern. Den Götzenaltar allerdings vermißte Tendyke bei seiner kurzen Betrachtung.
    Die Schlangen-Menschen schleppten ihn mit sich. An einer Seitenwand, die hinter dem Überdach aufragte, befanden sich Nischen. In einer von ihnen fand er sich wieder, und als seine Bezwinger ihn losließen, versuchte er sofort, selbst anzugreifen. Aber er prallte gegen eine unsichtbare Wand!
    Er war in der Nische gefangen! Magie hielt ihn fest!
    Er konnte sich in seinem kleinen Gefängnis drehen und bewegen, er konnte sich hinsetzen oder wie eine Statue hinstellen - bloß kam er nicht durch die unsichtbare Wand. Von seiner Nische aus aber hatte er einen hervorragenden Ausblick über die Plattform und das freie Gelände davor. Eine im Sonnenlicht glänzende Landschaft, weiter hinten ein graubraunes Burggemäuer. Die Landschaft sah so friedlich aus… und paßte gar nicht zu dem Auftreten der Schlangen-Menschen. Die nächste Gruppe mit ihrem Gefangenen kam.
    Tendyke fielen fast die Augen aus dem Kopf. Unwillkürlich sank er in sich zuammen.
    Wenn sie selbst diesen Mann erwischt hatten, gab es keine Hoffnung auf Entkommen mehr…
    ***
    Zamorra blieb mit seinem Versuch, mittels seines Amuletts die Umgebung zu erkunden, erfolglos. Zwar war Merlins Stern aktiv, und Zamorra spürte, wie die unsichtbaren Kräfte zu tasten versuchten. Aber es kam keine Reaktion. Weder in Zamorras Bewußtsein noch in dem zuweilen bildschirmartig arbeitenden Drudenfuß im Zentrum der handtellergroßen Silberscheibe zeichnete sich ein Bild der Umgebung ab. Statt dessen fühlte Zamorra aber, wie etwas das Amulett förmlich umging und ihm selbst Kraft entziehen wollte.
    Da gab er den Versuch wieder auf.
    »Es ist zum Mäusemelken«, murmelte er im Selbstgespräch. In letzter Zeit hatte er mit dem Amulett fast nur Pech. Eine Weile war es unter der Kontrolle einer Hexe abgeschaltet, blockiert gewesen. Jetzt funktionierte es wieder fehlerfrei, aber es war einfach nicht in der Lage, etwas zu erfassen und darauf einzuwirken, was mit dieser Königskobra zu tun hatte.
    Zamorra trat wieder ans Gitterfenster in der Tür. Sekundenlang sah er draußen einen Mann herumgeistern, den er kannte. Das war doch Tendyke? Aber wie, bei Merlins hohlem Backenzahn, kam der hierher?
    Was hatte er mit der Königskobra und den Kuttenträgern zu schaffen, die sich mittels Schlangenzischen verständigten?
    Aber noch ehe Zamorra weiterdenken konnte, kamen sie aus dem Nichts. Plötzlich wimmelte es in der düsteren Felsenhöhle von Kuttenträgern, die sich auf Tendyke warfen. Er kämpfte, war aber nicht in der Lage, sie zu besiegen. Sie schleppten ihn zum Mittelpunkt der Halle, während immer mehr Kuttenträger erschienen, und verschwanden spurlos mit ihm.
    Teleportation? Zeitloser Sprung, wie die Druiden es nannten? Oder befand sich dort im Zentrum der Höhle ein Weltentor oder ein Materie-Transmitter, der seine Benutzer innerhalb einer Tausendstelsekunde an einen anderen Ort
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