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0346 - Der Kobra-Dämon

0346 - Der Kobra-Dämon

Titel: 0346 - Der Kobra-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schiefgehen.
    Bald… bald war es soweit.
    Ssacah war gespannt darauf, wie der gefürchtete Zamorra sich verhalten würde. Und ein wenig auch, ob es ihm gelingen konnte, dem ihm zugedachten Schicksal zu entgehen. Es war eine Art sportlichen Spiels, fand Ssacah. Denn wenn Zamorra wider Erwarten eine Möglichkeit fand, der Umwandlung zu entgehen, würde er dennoch in den Tod laufen.
    Denn aus dem Herrschaftsbereich der Großen Schlange gab es kein Entkommen. Die Opferstätte befand sich nicht in der Welt der Menschen, sondern in einer anderen, abgetrennten Dimension.
    Und es gab nur ein einziges Tor, nur eine Verbindung zur Welt der Menschen.
    Sscah selbst…
    ***
    Rob Tendyke hatten sie zuletzt erwischt, nur ahnte er nicht, daß die anderen ebenfalls in Gefangenschaft der Schlangen-Menschen geraten waren. Von Gryf und Fenrir wußte er es, weil er ihren Spuren gefolgt war, aber daß es Teri auch erwischt hatte, war ihm unbekannt. Er hatte sie nach Mexico City geschickt, um nachzuspüren, wer die Bombe in den Hubschrauber gelegt hatte, der über der Tempelstadt explodiert war.
    Über der Stadt, die Augenblicke später nicht mehr existiert hatte! Die spurlos im Nichts verschwunden war…
    Und von Zamorra und Nicole wußte er schon gar nichts.
    Seinen Navy-Colt und den Patronengurt hatten sie ihm abgenommen. Sie schienen genau gewußt zu haben, wie gefährlich ihnen die Silberkugeln werden konnten, die offenbar nicht nur gut, gegen Werwölfe, sondern auch gegen Werschlangen waren. Aber damit war Rob Tendyke längst nicht zur Untätigkeit verurteilt.
    Seine Gürtelschließe mit dem Südstaatenemblem ließ sich vom Ledergurt lösen. Die Schließe war aus Edelstahl gefertigt und besaß eine scharfe Kante. Die steckte Tendyke in einen schmalen Spalt zwischen der Tür und dem Stein. Die Schließe, eine handtellergroße, ovale Scheibe, paßte gut einen Millimeter tief in den Spalt. Tendyke bog jetzt ein wenig daran.
    Stahl ist härter als Holz. Er konnte die Schließe etwas herumbiegen, wobei nicht das Metall sich bog, sondern das Holz der massiven Tür eine Kleinigkeit eingedrückt wurde.
    Tendyke zog den rechten Stiefel aus. Den Absatz benutzte er als Hammer. Auf Lautlosigkeit seines Vorgehens legte er dabei keinen Wert. Entweder er war schnell draußen, oder es funktionierte ohnehin nicht.
    Alle Kraft legte er in die Schläge und trieb die Gürtelschließe wie einen Keil immer weiter zwischen Holz und Stein. Genau an der Stelle, wo sich draußen der eiserne Riegel befinden mußte.
    Das Material gab nach, lockerte sich. Tendyke schmunzelte, zerrte die Schließe wieder heraus und betrachtete zufrieden den schmalen Spalt. Die Tür war jetzt zumindest an der Riegel-Seite locker.
    Der Abenteurer wandte sich der anderen Seite zu, wo die Scharniere sitzen mußten. Hier wiederholte er sein Spiel.
    Durch die Schläge und den »Keil« saß alles jetzt nicht mehr so fest, wie es eigentlich hätte sein müssen. Tendyke stieg wieder in seinen Tausend-Dollar-Stiefel, der unter dieser ungewöhnlichen Beanspruchung dank hervorragender Qualität nicht gelitten hatte, befestigte die Schließe wieder am verzierten Gürtel und nahm dann Anlauf.
    Er rammte nicht die Schulter gegen die Tür. Das klappte in Fernseh-Krimis prima, in der Praxis aber ergibt so etwas allenfalls blaue Flecken oder gar Schlüsselbeinbrüche.
    Tendyke wandte an, was er in der Kung-Fu-Schule gelernt hatte. Er schnellte sich hoch. Mit beiden Füßen voran schmetterte er sich wuchtig gegen die Tür und hatte sich dabei so gedreht, daß er beim Zurückprallen sicher auf Finger- und Zehenspitzen landen konnte.
    Federnd kam er auf.
    Die Tür gab nach. Jetzt war der Spalt schon fingerbreit.
    »Der Riegel ist garantiert auch keine Wertarbeit«, murmelte Tendyke und wiederholte seinen Vorstoß. Diesmal flog die Tür krachend nach außen weg, kippte flach auf den Boden, weil nichts sie mehr halten konnte, und Tendyke flog hinterher, um auf der Holzplatte zu landen. Sofort warf er sich zur Seite, rollte sich herum und kam hoch wie ein Stehauf-Männchen. Blitzschnell sah er sich um.
    Er befand sich in der großen Felsenhalle! Die war düster und leer. Einen Ausgang gab’s nicht, dafür aber eine Reihe von ebenfalls mit Gitter-Gucklöchern versehenen Türen.
    Steckten andere Gefangene darin? Wenn ja, galt es, sie zu befreien. Vielleicht fanden sie gemeinsam einen versteckten Ausgang. Auf jeden Fall aber waren ihre Chancen zu entkommen um so höher, je mehr Personen sie
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