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0346 - Der Kobra-Dämon

0346 - Der Kobra-Dämon

Titel: 0346 - Der Kobra-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Antarktis… Den Analysen zufolge sollten diese Städte vor rund 40 000 Jahren von Unbekannten erbaut worden sein. Meist bargen sie ein magisches Geheimnis.
    Hier also befand sich eine weitere Blaue Stadt. Für Gryf war inzwischen klar, daß diese Tempelstadt bislang nicht entdeckt worden war - Blaue Städte vermochten sich zu tarnen und wurden nur durch Zufälle gefunden. Unklar war aber, warum sich Unbekannte die Mühe gemacht hatten, jede einzelne Mauer innen wie außen, sogar jede Bruchstelle, an der Steine herausgebröckelt waren, und diese Steine selbst zu weißein. Was steckte dahinter?
    Gryf wußte nicht, wann er die Antwort darauf erhalten würde. Der Überfall der Schlangen-Menschen war erfolgt, und sie hatten sowohl ihn als auch den Wolf verschleppt.
    Hierher.
    Und das verdammte Holz wollte immer noch nicht brennen, aber Gryf konnte das Feuerzeug nicht länger in Betrieb halten. Widerwillig mußte er seinen Versuch aufgeben.
    Er erhob sich und lehnte sich an den Türrahmen, der aus kleineren Steinen gemauert war. Draußen herrschte düsteres Zwielicht in einer großen Felsenhalle. Gryf fragte sich, warum man ihn hierher verschleppt hatte. Sollte er in einem heidnischen Ritual einem Schlangengötzen geopfert werden?
    Wenn man ihn nur einfach so zur Schlange umwandeln wollte, hätte man es einfach gehabt. Die Unheimlichen, die sich in Königskobras verwandeln konnten, hatten an Paquero vorgeführt, wie schnell das ging. Ein einziger Schlangenbiß hatte gereicht, den Keim zu übertragen und die Metamorphose einzuleiten. Auch Paquero war zur Schlange geworden. Dabei waren sein Körper und seine Seele bereits tot.
    Aber demnach mußten alle, die Schlangen-Menschen waren, tot sein!
    Gryf seufzte.
    »Ich muß irgendwie hier raus«, murmelte er. »Fenrir finden, falls der Wolf noch lebt, und dann so schnell wie möglich verschwinden…«
    Der Gedanke, allein gegen die Schlangen-Menschen vorzugehen, kam ihm erst gar nicht. Seine Druiden-Fähigkeiten konnte er nicht ausspielen. Sie wurden blockiert. Aber vielleicht konnte er Zamorra alarmieren und hierher holen. Oder Merlin mochte Rat wissen, der alte Zauberer und Weltenbewacher…
    Bloß gab es keine Möglichkeit dazu…
    ***
    Ssacah reckte seinen Körper im heißen Sonnenlicht. Die Wärme tat ihm wohl. Seine gespaltene Zunge nahm angenehme Gerüche auf und verstärkte sein Wohlbehagen. Die feinen Schuppen bewegten sich leicht gegeneinander, als Ssacah seine Lage veränderte.
    Er brauchte diese Wärme-Dusche nach der Unterhaltung mit Magnus Friedensreich Eysenbeiß.
    Eysenbeiß hatte ihm erlaubt, seinen Kobra-Kult über die ganze Welt zu verbreiten, entgegen den uralten Verträgen, welche die Kobra an Indien bannten. Eysenbeiß hatte damit aber auch einen Zweck verfolgt. Eysenbeißens Feinde sollten aufmerksam werden und in eine Falle gehen.
    Das war geschehen. Professor Zamorra, Nicole Duval, Gryf ap Llandrysgryf, Teri Rheken, Robert Tendyke und jener intelligente, telepathische Wolf, der von den Dienern nur für ein Tier gehalten wurde, waren gefangengenommen und hierher gebracht worden.
    Eysenbeiß hatte Ssacah gelobt, aber auch gewarnt. »Sei dir niemals deiner Sache zu sicher«, hatte er gesagt. »Schon mancher glaubte, Zamorra vernichten zu können, und wurde selbst von ihm vernichtet. Auch du bist nicht unsterblich, Kobra.«
    »Herr der Hölle, es ist doch nicht meine Absicht, Zamorra zu vernichten. Er wird umgewandelt werden zu einem meiner Diener…«
    »Alle diese Kreaturen umzuwandeln und zu unseren Dienern zu machen«, hatte Satans Ministerpräsident gesagt, »wäre ein großer Schlag, ein Sieg über unsere Feinde. Du wirst erhöht werden, und ich werde dir schier unermeßliche Macht geben, wenn es dir gelingt. Doch wenn du versagst, Kobra, erwartet dich die schlimmste aller Strafen! Dann kannst du froh sein, wenn Zamorra dich gnädig tötet.«
    Dann war er gegangen, verschwunden in dem Unwetter, welches über das Felsenplateau tobte. Er hatte Ssacah, die Kobra, zurückgelassen.
    Ssacah war aber sicher, vorsichtig zu sein. Die Gefangenen hatten so gut wie keine Chance.
    Das Zeitgefühl sagte dem Dämon, daß es bald soweit war. Die große Zeremonie würde beginnen. Die Diener und Priester versammelten sich. Ssacah hatte kein Interesse daran, die Vorbereitungen zu verfolgen. Der Kobra-Dämon würde sich, wie üblich, rufen lassen, wenn alles bereit war. Das reichte völlig. Seine Priester und Diener wären unter seiner Kontrolle. Nichts konnte
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