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0343 - Planet der tausend Freuden

Titel: 0343 - Planet der tausend Freuden
Autoren: Unbekannt
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Marshall zum Mittelpunkt des Kommandoraums.
    Marshalls Gesicht war nicht zu entnehmen, wie die Abstimmung ausgegangen war.
    Danton machte Halt. Er nickte würdevoll in alle Richtungen und faltete ein großes Papier auseinander.
    „Halt!" rief eine schrille Stimme. „Das Ergebnis ist ungültig."
    Captain Atara Kawinati, der an den Navigationskontrollen saß, blickte sich um und beobachtete, wie Gucky mit empört hochgestreckten Armen auf Danton und Marshall zugewatschelt kam.
    Danton nahm den Dreispitz vom Kopf und klemmte ihn unter den linken Oberarm. Ärgerlich schnippte er mit den Fingern.
    „Wie kommst du dazu, den Ausgang der Abstimmung anzufechten?" wollte er wissen.
    Gucky war völlig außer Atem.
    Eine Stimme fehlt", krächzte er.
    „Wessen Stimme?" erkundigte Danton sich gereizt.
    „Meine!" stieß Gucky hervor. Er hatte Marshall und Danton erreicht.
    „Deine Stimme kann das Ergebnis nicht mehr beeinflussen", sagte Danton. „Außerdem bist du meiner Ansicht nach überhaupt nicht wahlberechtigt."
    „Was?" schrie Gucky. Er wandte sich zu Rhodan und den beiden Halutern um, als wollte er sie zu Zeugen für diese ungeheuerliche Mißachtung aufrufen.
    „In den Wahlbestimmungen, die für terranische Schiffe maßgebend sind, steht nichts von der Wahlberechtigung eines Mausbibers", erklärte Danton. „Wir müßten ein Grundsatzurteil fällen, ob du die geistige Reife besitzt, um an einer solchen Abstimmung teilzunehmen."
    „Grundsatzurteil?" stammelte der Ilt. „Geistige Reife?"
    „Ja, ja", sagte Danton ungeduldig. Er rückte seine Perücke zurecht, die von der ständigen Benutzung immer unansehnlicher wurde. Zu Dantons' Kummer blieben auch seine Wadenstrümpfe und andere Kleidungsgegenstände von diesen Zerfallserscheinungen nicht verschont. Er hatte nicht damit gerechnet, daß er für so lange Zeit immer die gleiche Kleidung tragen würde. Noch immer weigerte er sich, die an Bord der CREST IV übliche Uniform anzulegen. Wenn seine Kleider gewaschen wurden, hielt er sich ein paar Stunden in seiner Kabine auf. Die Besatzung des Flaggschiffes wurde nicht müde, über diesen Zustand immer wieder neue Witze und Gerüchte in Umlauf zu bringen.
    „Die Abstimmung ist ungültig", sagte Gucky. „Ich werde das Ergebnis nicht anerkennen."
    „John", sagte Rhodan, „verlesen Sie das Ergebnis."
    Danton wollte John Marshall das Papier übergeben, als Gucky seine telekinetischen Kräfte einschaltete. Das Blatt segelte bis zur Decke empor und blieb dort hängen.
    „Das macht nichts", sagte Marshall ruhig. „Ich kenne das Ergebnis auswendig. Nur vierundachtzig 'Besatzungsmitglieder haben den Wunsch ausgesprochen, daß Tolot und Teik uns verlassen sollen.
    Dreiundzwanzig Stimmen sind ungültig. Alle anderen Raumfahrer sind für eine weitere Zusammenarbeit mit den beiden Halutern."
    „Die Abstimmung ist undemokratisch!" rief Gucky. „Ich bestehe darauf, ebenfalls meine Stimme abgeben zu dürfen."
    „Also gut", seufzte Marshall. „Dazu hast du jetzt Gelegenheit. Entscheide dich. Möchtest du, daß Tolot und Teik uns verlassen, oder ist es dir lieber, wenn sie bei uns bleiben?"
    Gucky blickte lauernd in Tolots und Teiks Richtung.
    „Wieviel Karotten ist es euch wert, wenn ich für euch stimme?" fragte er. „Bedenkt welches Gewicht meine Stimme besitzt."
    „Bestechung!" rief jemand. „Betrug!"
    „Mit deiner Forderung hast du dich außerhalb des Bordgesetzes gestellt, sagte Roi Danton. „Deine Stimme ist auf jeden Fall ungültig. Ich empfehle der Schiffsführung, dich zu einer Freiheitsstrafe von mindestens fünf Tagen zu verurteilen.
    Guckys Augen schienen aus dem Kopf zu treten.
    „Du Puderquastenträger!" schrie er Danton an. „Du Eulenkopf! Was fällt dir ein, über meine Freiheit zu verfügen?"
    Roi Danton deutete eine Verbeugung an.
    „Messieurs", sagte er mit schwachem Lächeln, „ich habe meine Aufgabe erfüllt. Zu meiner Zeit wären Rebellen wie der Mausbiber unter die Guillotine gekommen."
    Er führte den Dreispitz zum Kopf und stieß dabei fast seine Perücke herunter. Mit einer unnachahmlichen Bewegung drehte er sich um und stolzierte hinaus.
    Gucky griff sich ans Ohr und kratzte sich.
    „Kann mir jemand sagen, was eine Guillotine ist?" fragte er.
    John Marshall fuhr sich mit dem Zeigefinger über den Nacken.
    „Ein Fallbeil", erklärte er. „Früher wurden damit Todesstrafen vollzogen."
    Gucky schien plötzlich keine Luft mehr zu bekommen. Einen Augenblick schwankte er hin und her, dann wurde
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