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0341 - Keiner kennt die Todesstunde

0341 - Keiner kennt die Todesstunde

Titel: 0341 - Keiner kennt die Todesstunde
Autoren: Keiner kennt die Todesstunde
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Zeug. Es gibt eine Menge Leute, die sich sehr dafür interessieren werden, wo die Lieferung geblieben ist.«
    »Welche Leute denn zum Beispiel?« fragte ich.
    »Das werdet ihr schon merken!«
    »Hoffentlich«, sagte Phil. »Auf die warten wir nämlich sowieso. Und jetzt wollen wir uns mal in Bewegung setzen, Edwards. Unser Wagen steht eine halbe Meile entfernt auf dem Parkplatz.«
    Joe Edwards hielt uns offensichtlich für Gangster. Er wich einen Schritt zurück und stemmte sich breitbeinig gegen die braune Holzwand. Sein Blick huschte unruhig über den Pier. Ich glaubte, er suchte nach einer Fluchtmöglichkeit, und ließ ihn deshalb nicht aus den Augen. Es wäre besser gewesen, wir hätten uns ebenfalls mehr für unsere Umgebung interessiert.
    »Ich gehe nicht mit«, knurrte Edwards. »Um keinen Preis! Ihr müßt mich schon hier abknallen. Aber dann hören es die Leute auf meinem Schiff. Sie würden euch sehen, wenn ihr abhaut. Und eine gute Beschreibung ist was wert für die Polizei!«
    »Mann, geben Sie es doch endlich auf«, erwiderte Phil ungeduldig und zog seinen Ausweis. »Ich bin Phil Decker vom FBI. Das ist Jerry Cotton.«
    »Und hier ist der Haftbefehl«, ergänzte ich, während ich das Formular aus der Manteltasche zog. »Ihrem Leben, Edwards, droht also keine Gefahr. Wir sind keine Gangster und keine Rauschgifthändler. Wir bringen Leute nicht um, weder mit einer Pistole in einer Sekunde, noch mit Rauschgift in Monaten oder Jahren. Aber wir interessieren uns .brennend für Leute solchen Schlages.«
    Es war eine echte Überraschung für ihn. Offenbar hatte er uns tatsächlich für Konkurrenz gehalten. Eine Weile starrte er uns sprachlos an. Dann leckte er mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen.
    »FBI!« wiederholte er überrascht. »FBI!«
    »Ja. Und nun spannen Sie meine Geduld nicht endlos auf die Folter. Kommen Sie jetzt. Aber ich warne Sie noch einmal, Edwards. Wir werden unangenehm, wenn Sie zu fliehen versuchen.«
    »Wer hat mich verpfiffen?« fragte er gepreßt.
    Ich schüttelte den Kopf, während Phil ihn am rechten Oberarm packte. Gerade wollten wir uns in Bewegung setzen, als plötzlich irgendwo vor uns ein helles, peitschendes Geräusch laut wurde. Edwards zuckte zusammen und blieb reglos stehen.
    Ich versuchte, Nebel und Morgendunst zu durchdringen. Aber es war kein Mensch zu sehen. Plötzlich stieß mich jemand hart an. Ich wandte den Kopf.
    Joe Edwards sackte dicht neben mir zusammen. Er hatte einen kleinen, dunklen, häßlichen Fleck auf der Stirn, dicht über der linken Braue.
    ***
    »Was ist los?« fragte Rod Blaine am Telefon und gähnte. »Es ist noch nicht einmal halb fünf Uhr früh. Was, zum Teufel, wollen Sie? Wer sind Sie?«
    Ein leises, unverkennbar weibliches Lachen drang durch die Leitung. Und dann kam die alarmierende Frage: »Wollen Sie sich zehntausend Dollar verdienen, Mr. Blaine?«
    Rod Blaines Müdigkeit war wie weggeblasen. Er nahm den Hörer in die andere Hand, räusperte sich und fragte ungläubig:
    »Zehntausend?«
    »Ja. Sie sind doch Rod Blaine? Der Mann, der früher Privatdetektiv war? Dem die Lizenz entzogen wurde?«
    »Wenn Sie es schon so genau wissen, warum sollte ich es dann bestreiten?« murmelte Blaine.
    »Sie sind vielleicht der richtige Mann für mich«, sagte die Frau. »Also wie ist es? Wollen Sie?«
    Rod Blaine holte tief Luft. Es war ihm völlig ernst, als er die Antwort gab:
    »Für zehntausend verzehre ich den Teufel selber, gesotten und gebraten, ganz wie Sie es wünschen, Madam.«
    ***
    »Hauptquartier?« rief Harry Easton in den Hörer des Sprechfunkgerätes. »Hier spricht Easton von der vierten Mordkommission Manhattan-Ost. Bitte, rufen Sie alle Streifenwagen! Fragen Sie, ob jemand in der Nähe der 99. Straße Ost einen hellen Wagen gesehen hat. Personenwagen, Farbe weiß oder gelb. Das ist alles, was ich von dem Fahrzeug weiß.«
    »Ja, Sir«, kam zögernd die Antwort aus dem Hörer. »Aber in New York —«
    »Verkehren vermutlich ein paar Millionen Autos, ich weiß«, fiel ihm Easton ungeduldig ins Wort. »Nur werden nicht gerade neunzig Prozent Sonntag nacht um halb fünf unterwegs sein, nicht wahr? Und der Wagen fuhr wahrscheinlich mit stark überhöhter Geschwindigkeit.«
    »Ich werde alle Streifenwagen rufen. Was ist, wenn der Wagen gesichtet wird?«
    »Nicht aus den Augen lassen! Kennzeichen feststellen und in sicherem Abstand folgen, während ich verständigt werde.«
    »Okay, Sir. Wie erreichen wir Sie?«
    »Mein Office weiß
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