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0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

Titel: 0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod
Autoren: Jason Dark
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nicht. In seinem Kopf fuhren die Gedanken Karussell, so daß er große Mühe hatte, sie in einer klaren Linie zu ordnen.
    Daniel Ricon war auf dem Weg zu seinem Flugzeug, das, von geheimnisvollen Kräften geleitet, während eines Flugs von Paris nach London entführt worden war.
    Er, der auf dem Pilotensessel gehockt hatte, war nicht in der Lage gewesen, es zu verhindern. Da versagte die Steuerung, die Instrumente spielten plötzlich verrückt. Es stimmten weder Kurs, Höhe, noch Geschwindigkeit. Die andere Macht war stärker.
    Ricon und seine Passagiere ergaben sich in ihr Schicksal. Himmel, welch eine schreckliche Angst hatte er vor der Landung gehabt.
    Seltsamerweise war sie butterweich erfolgt, dazu in einem Gelände, das für eine landende Maschine absolut ungeeignet gewesen wäre.
    Hier hatte alles geklappt!
    Nun befand sich Ricon auf dem Weg zur Maschine, um das zu bewachen, was von Paris nach London hatte überführt werden sollen.
    Eine Tote!
    Wenigstens für Ricon, jedoch Sinclair und Suko wollten nicht daran glauben, obwohl dieser Frau, es war Jane Collins, das Herz aus dem Leibe genommen war. Eigentlich hätte sie tot sein müssen.
    Die Männer vom Yard glaubten nicht daran. Es war ihre Sache.
    Daniel Ricon hoffte nur, das unerklärliche und seltsame Abenteuer so rasch wie möglich hinter sich bringen zu können, um wieder einzutreten in den für ihn normalen Kreislauf des Lebens.
    Fast fluchtartig hatte er sein Ziel verlassen und wagte es erst nach einer Weile, sich umzudrehen. Noch befand er sich hoch genug, um das auf ihn jetzt unheimlich wirkende Schloß sehen zu können, in dem die seltsame Familie Canotti wohnte.
    Mit denen stimmte etwas nicht, da gab er diesem englischen Oberinspektor recht. Sie gaben sich wie Aristokraten, in Wirklichkeit aber glaubte Ricon daran, daß es sich dabei nur um Tünche handelte.
    Tatsächlich verbarg sich hinter diesen Masken etwas anderes, für das Ricon keinerlei Erklärung hatte.
    Noch brannte Licht im Schloß.
    Die hellen, gelblich schimmernden Vierecke inmitten des düsteren Mauerwerks wirkten auf den Piloten wie gefährliche Augen, die ihn nicht aus dem Blick lassen wollten. Auch aus dieser Entfernung fühlte er sich beobachtet, und seine eigene Phantasie gaukelte ihm die wildesten Dinge vor. Er sah das Gemäuer plötzlich als verzerrte Fratze, die in ihrem Zentrum den Abdruck des Teufelsgesichts zeigte, und die Züge des Piloten verzerrten sich.
    Er wischte sich über die Augen, schaute noch einmal hin und erkannte, daß alles normal war. Seine Phantasie hatte ihm einen gehörigen Streich gespielt.
    Tief atmete er durch. »Du darfst dich nur nicht verrückt machen lassen«, sprach er zu sich selbst. »Behalte du wenigstens die Nerven, dann läuft alles wieder normal.«
    Psychologisch so gestärkt, setzte er seinen Weg fort. Er verließ damit die Höhe und tauchte ein zwischen den Weinbergen, wo an den Rebstöcken die dicken Trauben hingen und darauf warteten, in einigen Wochen gelesen zu werden.
    Die Weinberge in der Umgebung gehörten den Canottis. Gleichzeitig war die Familie noch Besitzer einer Eisfabrik, und damit machten sie ihr eigentliches Geld, denn das Speiseeis der Canottis wurde nicht allein in Italien verkauft, sondern auch exportiert, sogar nach Übersee.
    Alles nur Fassade, alles nur Tünche, dachte der Pilot. In Wirklichkeit sind sie viel schlimmer.
    Begegnet war ihm kein Mensch. Beim Marsch zum Schloß hin nicht, und auch jetzt nicht.
    Er fühlte sich sehr verlassen. Trotz der nächtlichen Kühle schwitzte er.
    Dies nicht nur allein vom schnellen Laufen, sondern auch von der inneren Angst her, die ihn umklammert hielt.
    Er gab ehrlich zu, daß er Angst hatte, auch vor der Aufgabe, die ihm zugeteilt worden war.
    Er sollte die Tote bewachen.
    Die angebliche Tote, und da begann das große Problem, über das er nicht nachdenken wollte. Allerdings war ihm etwas anderes eingefallen.
    Mußte er überhaupt zurück zum Flugzeug? Im Prinzip nicht, denn die Maschine würde schon nicht gestohlen.
    Er dachte wieder an die beiden Yard-Beamten und daran, wie loyal sie sich ihm gegenüber gezeigt hatten. Nein, er wollte die Männer doch nicht enttäuschen. Zudem war eine Zeit vereinbart worden, die er einhalten mußte. Wenn die beiden sich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht gemeldet hatten, sollte der Pilot Alarm schlagen und versuchen, vom nächst größeren Ort aus eine bestimmte Nummer in London anzurufen.
    Wo dieser Ort, das Dorf oder die kleine Stadt
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