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0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

Titel: 0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod
Autoren: Jason Dark
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schwieg in den nächsten Sekunden. Der immer noch gespannt wartenden Glenda schickte er ein knappes Lächeln zu, das sie einigermaßen beruhigen sollte. Danach fragte er weiter. »Sie haben keine Erklärung, Signore di Conti?«
    »Nein, überhaupt keine. Das ist mir rätselhaft. Nicht nur mir, auch den Piloten. Die Sache hat natürlich Wellen geschlagen. Man hat das Militär alarmiert. Eine Spezialtruppe wird in diesem Augenblick starten. Die kommen mit Hubschraubern…«
    »Wo war es denn genau?«
    »In der Toscana. Gar nicht weit von der Küste entfernt. Eine schöne Gegend, wirklich.«
    »Kann ich mir vorstellen«, sagte Sir James. »Nur haben wir davon nichts. Ich frage mich, was wir noch unternehmen können.«
    »Die Hubschrauber reichen erst mal.«
    Obwohl di Conti es nicht sehen konnte, schüttelte der Superintendent den Kopf. »Nein, sie werden nicht reichen. Ihnen muß doch klar sein, daß die Landung nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Technisch unmöglich, sagen die Fachleute.«
    »Das stimmt.«
    »Dann können wir davon ausgehen, daß es einen anderen Grund gibt. Und der hat einen Namen.«
    »Welchen?«
    »Vielleicht werden Sie mich auslachen, Signore di Conti, ich nenne ihn trotzdem. Schwarze Magie.«
    Der Italiener lachte nicht. Statt dessen ließ er ein Geräusch hören, das sehr an ein Schnauben erinnerte. Nach einer Weile meinte er:
    »Wenn Sie das sagen, Sir.«
    »Glauben Sie mir. Was dort geschehen ist, paßt in keine Schublade.«
    »Das werden die Soldaten ja feststellen.«
    »Glücklich bin ich darüber nicht.«
    »Wieso? Ich dachte, Sie wollten eine Aufklärung bekommen.«
    »Das schon. Aber die Soldaten werden es unter Umständen sehr schwer haben, dort etwas zu erreichen, das will ich Ihnen gleich sagen, Signore di Conti.«
    »Immerhin sind es Spezialisten.«
    »Trotzdem. Schwarze Magie reagiert anders. Aber davon einmal abgesehen. Sie werden den Einsatz kaum abblasen können, deshalb gebe ich Ihnen den Rat, vorsichtig zu sein. Schärfen Sie dies der Truppe ein. Sie soll nichts überstürzen. Sehr leicht kann so etwas ins Auge gehen.«
    »Ich verspreche es Ihnen. Und Sie bleiben im Hause?«
    »Worauf Sie sich verlassen können«, erwiderte der Superintendent.
    »Ich werde bleiben.«
    »Dann hören wir wieder voneinander. Und drücken wir uns gegenseitig die Daumen.« Mit diesen Worten legte di Conti auf. Sir James drehte sich auf seinem Stuhl um.
    »Lebt John?« fragte Glenda. Ihre Stimme klang belegt.
    »Ich nehme es an. Das Flugzeug jedenfalls ist nicht zerstört. Es ist in einem Gebiet gelandet, wo es eigentlich unmöglich ist, aufzusetzen, aber das soll uns nicht weiter stören. Menschen sind wohl auf den Fotos, die man schoß, nicht entdeckt worden. Das läßt uns natürlich für John Sinclair hoffen.«
    Glenda Perkins quälte sich ein Lächeln ab. »So habe ich es eigentlich nicht gesehen, aber Sie haben recht, Sir. Das läßt uns wirklich hoffen. Nur finde ich schade, daß wir nichts unternehmen können. Wir sitzen hier und warten ab.«
    Der Superintendent hob die Schultern. »Es ist nun mal das Los eines Mannes, der hinter den Linien steht und den Einsatz leitet. Manchmal bin ich froh, in diesem Falle jedoch nicht. Ich war gern in Italien und hätte mich selbst um die Dinge gekümmert. Soldaten reagieren so, wie man sie ausgebildet hat. Und das kann ins Auge gehen.«
    »Meine ich auch«, erwiderte Glenda. Sie wollte noch etwas hinzufügen, als sie ein Geräusch vernahm.
    Es war ein leises Klopfen gewesen, und auch Sir James hatte es gehört. Beide wußten auch, wo es aufgeklungen war, und zwar dort, wo sich das Fenster befand.
    Sie standen auf.
    Sir James war schneller als Glenda. Zudem hatte er näher an der Scheibe gesessen.
    Davor lauerte die Dunkelheit. Doch der Superintendent glaubte auch, daß sich innerhalb der dunkelblauen Schwärze etwas bewegte.
    Ein Schatten.
    Das Fenster war normal nicht zu öffnen. Es besaß keinen Griff.
    Aber zur Not ließ es sich kippen. Dabei drehte es sich in der Mitte um die eigene Achse.
    Sir James fand den Kontakt, drückte gegen die Rahmen, und das Fenster kippte nach außen.
    Frische Luft strömte in den Raum. Nicht nur sie, ein Gesicht war vor der Scheibe zu erkennen. Es gehörte demjenigen, der in der Luft schwebte und Einlaß begehrte.
    Glenda sprach den Namen mit erstickt klingender Stimme aus.
    »Der Eiserne Engel…«
    ***
    Fünf Sekunden standen Suko zur Verfügung. Verdammt wenig, aber gleichzeitig auch viel, wenn er normal reagieren
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