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0335 - Zentaurenfluch

0335 - Zentaurenfluch

Titel: 0335 - Zentaurenfluch
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einem Bann. Der Zufall wollte es, daß es Roa, die Sängerin war, aber das spielte für ihn keine Rolle mehr. Roa floh nicht mehr, sie starrte Eysenbeiß nur hilflos an, stand stocksteif da.
    »Sie hätten euch damals wirklich einen stabileren Verstand geben sollen, als sie euch schufen«, murmelte Eysenbeiß. »Aber nun ja - nicht jedes Experiment kann gelingen, und das mit euch ist nun mal gründlich schiefgegangen. Laß mich aufsitzen.«
    Roa gehorchte willenlos.
    Eysenbeiß verstaute das Amulett wieder unter seiner Kutte, nachdem er sich auf den Pferderücken der Zentaurin geschwungen hatte. Er mußte jetzt ein geringes Risiko eingehen, aber das war es ihm wert. Schließlich besaß er noch eine Verbündete, von der weder Zamorra noch seine Gefährtin etwas ahnten.
    »Nun los, Mädchen«, befahl Eysenbeiß. »Zeig, wie schnell du galoppieren kannst. Zurück und über die Lichtung, so schnell du kannst. Wir greifen an!«
    Und Roa hetzte los. Innerhalb weniger Augenblicke erreichte sie die Lichtung. Da standen Zamorra, Nicole und Monica Peters. Sie blickten auf, als sie den schnellen Hufschlag hörten, und sahen Roa mit Eysenbeiß auf dem Rücken heranpreschen.
    »Eysenbeiß!« schrie Zamorra auf. »Fahr zur Hölle!«
    Er wollte Eysenbeiß anspringen. Doch der Maskenträger riß Roa herum. Die hochwirbelnden Hufe der Zentaurin trafen den Parapsychologen und schleuderten ihn durch die Luft. Zamorra krümmte sich aufstöhnend zusammen und schlug auf den Boden. Nicole wich zurück und griff zum Amulett, das sie wie den Ju-Ju-Stab immer noch trug. Eysenbeiß lachte höhnisch. Mit Merlins Stern konnte ihm niemand gefährlich werden, solange Leonardo ihn abgeschaltet hatte.
    Da griff Monica Peters ein.
    Als sie in der Laubhütte gefangenlag, hatte Eysenbeiß ihr einen hypnotischen Befehl eingeprägt. Jetzt handelte das blonde Mädchen entsprechend. Monica entriß Nicole den Ju-Ju-Stab, schleuderte ihn durch die Luft zu Eysenbeiß - und der fing ihn auf!
    »Moni!« schrie Nicole entgeistert.
    Eysenbeiß trieb die Hacken brutal in die Flanken der Zentaurin. Roa schrie auf und schnellte sich vorwärts. Nicole schleuderte das Amulett. Das Silberkettchen verging sich in den Hinterläufen der Zentaurin. Mit einem gellenden Aufschrei stürzte sie und überschlug sich. Eysenbeiß wurde von ihrem Rücken katapultiert und flog durch die Luft. Er schaffte es knapp, seinen Sturz aufzufangen, ließ aber den Ju-Ju-Stab nicht los. Er sprang sofort wieder auf und begann zu rennen. Nicole wollte ihm folgen, aber Monica Peters verhinderte es. Sie warf sich auf Nicole und hielt sie lange genug fest, daß Eysenbeiß sein privates Weltentor erreichen konnte, das ihn direkt in die Höllen-Tiefen zurück führte, aus denen er hierher gekommen war.
    Hinter sich versiegelte er das Tor mit Hilfe seines Amuletts, das er dann sorgfältig wieder verbarg.
    Ebenso sorgfältig wie den Ju-Ju-Stab, seine Beute. Der wirkte tödlich auf jeden Dämon, und in der Hölle gab’s genug davon. Mit dem Stab hatte Eysenbeiß einen unschätzbaren Trumpf gewonnen. Eine unbezahlbare Waffe, die ihm gerade in dieser Umgebung Macht verschaffen konnte wie niemandem sonst…
    Er hatte nun schließlich doch noch den Erfolg errungen, den er beabsichtigt hatte…
    ***
    »Verdammt, wie konnte das passieren?« schrie Zamorra entsetzt. »Monica, hast du den Verstand verloren?«
    Monica Peters sah ihn und Nicole bestürzt an. »Was - was habe ich getan? Nicole, Zamorra… ich begreife das nicht. Was war mit mir los?«
    »Oh, verdammt«, murmelte der Professor und stapfte heran. Er rieb sich die schmerzenden Stellen, wo die Zentaurenhufe ihn getroffen hatten. »Du hast unserem größten Gegner eine unserer stärksten Waffen geschenkt… Eysenbeiß und Leonardo gehören zusammen wie das Ei zum Huhn.«
    »Ich wollte es nicht«, sagte Monica. »Ich wollte es bestimmt nicht. Ich verstehe nicht, wie es dazu kommen konnte.«
    »Vielleicht war sie unter einem hypnotischen Bann, so wie ich«, sagte Nicole. »Vielleicht haben die Zentauren oder Eysenbeiß selbst sie präpariert. Dabei können wir noch froh sein, daß es dabei keine solchen Nebeneffekte gegeben hat wie bei mir, als mich dieser Zentaur hypnotisierte und entführte. Daß ausgerechnet dadurch das Erbe des Dunklen Lords geweckt werden konnte, begreife ich auch noch nicht so richtig…«
    »Und Eysenbeiß ist verschwunden«, knurrte Zamorra finster. »Mitsamt dem Stab. Den sehen wir so schnell nicht wieder…«
    »Dafür haben
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