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0335 - Zentaurenfluch

0335 - Zentaurenfluch

Titel: 0335 - Zentaurenfluch
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hinten in Bildmitte im Dunkeln zwischen den Bäumen verlor. Auf den Stufen lag welkes Laub, die Blätter an den Bäumen waren ebenfalls herbstlich bunt gefärbt, und irgendwo lugte ein Fuchs verschmitzt hinter einem Baumstamm hervor.
    »Muß sich sehr gut machen. Bist du sicher, daß der Schrank nichts davon verdeckt?« wollte Monica wissen.
    »Der Schrank kommt dort in die Ecke. Das Bild bleibt völlig frei. Ich will auch nichts haben, was davorsteht, kein Tisch und kein Stuhl«, erklärte Tony. »Komm, das schaffen wir noch, bis Uschi das Essen fertig hat.«
    Sie machten sich an die Arbeit.
    Eine halbe Stunde später klebten die vier Teile des Bildes sauber an der Wand. Die letzte Lücke im Schlafzimmer war geschlossen. Der herbstliche Wald sah unglaublich realistisch aus.
    »Toll«, gestand Monica.
    Uschi steckte den Kopf zur Tür herein.
    »Ihr wart ja fleißig. Übrigens könnt ihr kommen, die Suppe ist schon wieder fast kalt.«
    »Suppe?« maulte Monica. »Bist du irre?«
    Uschi grinste lausbubenhaft. »Laßt euch überraschen…«
    Monica lauschte in sich hinein. Das Gefühl, beobachtet zu werden, war verschwunden.
    Als Tony schon vorausging und in der kleinen Küche verschwand, griff Monica nach dem Arm ihrer Schwester. »Sag mal«, raunte sie, »hattest du vorhin auch dieses seltsame Gefühl?«
    »Nein. Aber ich habe gefühlt, daß bei dir etwas war. Du bist beobachtet worden, nicht wahr?«
    »Vielleicht sollten wir versuchen, die Gedanken des Beobachters zu lesen.«
    »Meinst du, das bringt etwas?« zweifelte Uschi. »Vielleicht war es nur eine Sinnestäuschung. Das kommt manchmal vor. Oder du hast die Empfindungen von jemandem aufgefangen, der sich beobachtet fühlte?«
    »Nein…«
    »Nun gut. Vielleicht sollten wir es erst einmal dabei belassen. Es ist wieder verschwunden, und wenn es wieder auftaucht, können wir uns immernoch unsere Gedanken darüber machen. Einverstanden?«
    Monica nickte. »Lassen wir Tony nicht solange warten. Er fragt sich sonst noch, was wir hier zu tuscheln haben…«
    ***
    Der rotgeschuppte Drache hatte das Zimmer nicht erreichen können. Das Weltentor, durch das er schauen konnte und das ihm jenen begrenzten fremden Raum zeigte, war geschlossen. Er prallte gegen eine massive Wand wie gegen gepanzertes Glas.
    Ein grollender Laut entrang sich der Kehle der roten Echse. Der Aufprall war schmerzhaft. Die Echse wurde zurückgeworfen und landete zwischen zwei Bäumen. Krallen rissen tiefe Furchen in den harten Boden, zerschnitten kriechende Baumwurzeln einfach.
    Der Drache raffte sich auf.
    Plötzlich spürte er das Mensch-Pferd wieder in der Nähe. Gefahr drohte!
    Der Rotgeschuppte wirbelte blitzschnell herum. Er bewegte sich viel rascher, als man es ihm seiner Größe wegen zugetraut hatte. Er verschwand zwischen den raschelnden Sträuchern und brechenden Ästen. Er floh von dieser Stelle. Als der Hufschlag des Mensch-Pferdes aufklang, war die Echse bereits weit fort.
    Sie suchte fieberhaft nach einem Weg, das Weltentor zu öffnen.
    ***
    Das Flugzeug mit Professor Zamorra und Nicole Duval setzte zum Landeanflug an. Die Sonne hing als roter Feuerball im Westen und sank langsam tiefer. Der Abend kam. Mit einem leichten Druck setzte das Flugzeug auf, federte schwach durch und rollte dann aus. Zamorra und Nicole verließen die Maschine. Das Flughafengelände brauchten sie nicht zu verlassen, weil die Anschlußmaschine bereits in einer halben Stunde startete und sie dann direkt einsteigen konnten.
    Um ihr Gepäck, das ausnahmsweise recht sparsam ausgefallen war, brauchten sie sich nicht zu kümmern.
    »Ich werde die Pause nutzen und mal in Leicester anrufen«, beschloß Zamorra. »Ich möchte erfahren, wie es Ted Ewigk geht.«
    Nicole nickte. In einem der kleinen Restaurants orderte sie für Zamorra und sich Kaffee, während der Professor nach einer freien Telefonzelle suchte. Mit der Verbindung nach England dauerte es. Ungeduldig sah der Professor immer wieder auf die Uhr und sah, wie die Digitalziffern für seinen Geschmack fiel zu schnell wechselten. Die alte Rivalität zwischen England und Frankreich schien sich auch wieder einmal auf die Telefonverbindungen niederzuschlagen.
    Nach dreizehn Minuten Wartezeit hatte er endlich das Hospital in Leicester in der gleichnamigen Grafschaft in Mittelengland erreicht und erkundigte sich nach Ted Ewigk.
    »Mister Ewigk geht es den Umständen entsprechend einigermaßen gut«, kam die kaum verständliche Antwort.
    »Können Sie das Gespräch in
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