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0335 - Das Säure-Attentat

0335 - Das Säure-Attentat

Titel: 0335 - Das Säure-Attentat
Autoren: Das Säure-Attentat
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Überwachungsabteilung einen Mann hinschicken.«
    »Danke, Chef. Außerdem brauchen wir einen Mann vom Spurensicherungsdienst hier. Die Adresse ist Front Street, Hausnummer - Augenblick…«
    Ich drehte mich um und sah die Frau fragend an. Sie nannte mir die Hausnummer, und ich gab sie an den Chef durch. Er sagte mir auch das zu, fragte aber anschließend: »Wie ist es, Jerry? Handelt es sich bei dem verletzten Mann um einen Reporter oder nicht?«
    Ein bisschen kleinlaut gestand ich, dass wir diese Frage noch nicht gestellt hatten.
    »Warten Sie einen Augenblick, Chef«, bat ich. »Das lässt sich sofort klären. - Mrs. Wing, welchen Beruf übt Ihr Mann eigentlich aus?«
    »Er ist Chefreporter bei der neuen amerikanisch-chinesischen Tageszeitung«, erwiderte die Frau.
    »Chef«, sagte ich- »es ist ein FBI-Fall.«
    »Dann übernehmen Sie und Phil die Sache. Sie erhalten jede Unterstützung, die Sie brauchen, Jerry. Ich möchte, dass mit solchen Praktiken wie Säureattentaten in dieser Stadt radikal aufgeräumt wird.«
    »Sie können sich auf uns verlassen, Chef«, sagte ich leise und sah dabei die kleine, blasse, ängstliche Frau an, die hilflos inmitten einer Verwüstung stand, die einmal eine nette Wohnung gewesen war. »Wenn noch ein paar Leute aus unseren Bereitschaften abkömmlich sind, Chef«, fügte ich hinzu, »dann könnten Sie sie zusammen mit dem Experten vom Spurensicherungsdienst herschicken.«
    »Wird gemacht«, versprach Mr. High. »Viel Erfolg, Jerry!«
    »Danke, Chef.«
    Ich legte den Hörer auf. Das Telefon stand auf dem Fußboden neben einem umgekippten Tischchen. Daneben lagen die Scherben einer kleinen chinesischen Vase. Ich betrachtete ein Stück des fast durchsichtigen, dünnen Porzellans. Zwei Menschen hatten viele Jahre gearbeitet, um sich ein nettes Zuhause zu schaffen, und dann kamen drei Gangster und demolierten das alles in einigen Stunden. Ich hatte die Porzellanscherbe noch in der Hand, als das Telefon klingelte. Ich gab Mrs. Wing rasch einen Wink und nahm den Hörer.
    »Bei Familie Wing«, sagte ich.
    »Großartig«, krächzte eine Männerstimme. »Gleich einer von den Schnüfflern der Stadtpolizei am Apparat! Hör zu, Bulle! Wir haben gesehen, wie ein uniformierter Lieutenant mit drei Zivilisten in das Haus gegangen ist, wo die Wings wohnen. Wir geben euch einen guten Rat! Verschwindet dort und steckt eure dummen Nasen in andere Sachen! Sonst geht es der ganzen Familie Wing an den Kragen. Und das liegt doch wahrscheinlich nicht in eurem Interesse, oder?«
    »Ihr werdet bald merken, was in unserem Interesse liegt«, sagte ich und legte den Hörer auf.
    Ich informierte die anderen vom Inhalt des kurzen Gesprächs. Mrs. Wing war erschrocken. Sie presste die Hände vor der Brust zusammen und stöhnte: »Lieber Gott, was hat das nur zu bedeuten? Wir haben doch niemandem etwas zuleide getan.«
    »Hinter dieser Sache steckt viel mehr als etwa ein persönlicher Racheakt«, sagte Phil ernst.
    »Ich möchte nicht in Ihre Ermittlungen eingreifen«, schaltete sich der Lieutenant ein. »Aber ich muss zurück ins Office. Können wir nicht erst einmal klären, wie das nun mit dem Mann ist?«
    Ich nickte.
    »Selbstverständlich, Lieutenant. Mrs. Wing, ich fürchte, ich habe eine schlechte Nachricht für Sie…«
    Die Augen der kleinen Frau weiteten sich entsetzt. Ihre linke Hand fuhr zum Mund. Der Name ihres Mannes kam leise, zaghaft und kaum vernehmbar über ihre Lippen.
    Ich ballte die Fäuste. Es gab angenehmere Dinge, als einer kleinen, verschüchterten Frau beizubringen, dass auf ihren Mann ein Säureattentat verübt wurde. Sergeant Hackery fing urplötzlich an, in einer Ecke die Scherben eines kristallenen Gefäßes zusammenzusuchen. Und Lieutenant Snackford interessierte sich auf einmal für den Betrieb auf der Straße. Er starrte jedenfalls zum Fenster hinaus, als gäbe es draußen die Sensation des Jahres.
    »Ist Robert tot?«
    Die Frau stand mit herabhängenden Armen vor mir. Ihre mandelförmigen, dunklen Augen waren unnatürlich groß. Mir war, als könne sie mir bis in den letzten Winkel meines Gehirns blicken.
    »Nein«, knurrte ich. »Er ist nicht tot.«
    Ich wollte sagen, dass alles davon abhinge, ob der Verletzte im Hospital auch wirklich ihr Mann sei und ob er nicht gestorben sei, seit wir im Hospital gewesen waren, aber irgendwas schnürte mir die Kehle zu.
    Ihre Brust hob sich in einem langen, tiefen Atemzug. Ihre Stimme bekam wieder Klang, als sie fragte: »Wo ist er?«
    Ich
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