Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0333 - Drei Herzen aus Eis

0333 - Drei Herzen aus Eis

Titel: 0333 - Drei Herzen aus Eis
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
verschieden deuten.«
    »Klar, sie hat es ganz gern gehabt, wenn ihr Männer nachschauten.«
    »Ach so.« Die Tür vor uns schwang auf. Mein Bentley stand auf dem Außenparkplatz, weil er gewaschen worden war. Der Tankwart hatte ihn hergebracht.
    »Dann war diese Sabrina kein Kind von Traurigkeit.«
    »Den Eindruck hatte Shao.«
    »Und was hätte das Motiv sein können? Vielleicht Eifersucht, wenn ich deine Erklärungen mal interpretieren darf.«
    »Das könnte tatsächlich einer der Gründe gewesen sein.«
    Ich hob die Schultern. »Es tut mir verdammt leid um dieses Mädchen. Nur ist dieser Mord nicht unser Fall.«
    Suko wiegte den Kopf. Er war an der Beifahrerseite stehengeblieben und hatte eine Hand auf das Dach gelegt. »Das will ich nicht so direkt sagen, John. Shao hat die Kleine gekannt. Sollten die anderen Kollegen nicht weiterkommen und wir Zeit genug finden, könnten wir doch den Leuten eine kleine Hilfestellung geben.«
    Ich schloß auf und lachte. »Sie werden sich bedanken.«
    »War nur ein Vorschlag.«
    Während der Fahrt hatte ich einen sehr schweigsamen Partner neben mir sitzen. Suko knackte gewissermaßen an dem Mordfall. Er überlegte, grübelte, dachte nach, vielleicht zog er auch Verbindungen oder suchte nach Parallelen.
    »Der Fall spukt dir im Kopf herum, wie?«
    »Ja, das tut er.«
    »Warte erst ab, mit welchen Überraschungen Sir James noch auf uns zukommen wird.«
    Zunächst einmal überraschte uns Glenda Perkins. Auch sie sprach uns auf den Mordfall an, denn sie hatte natürlich den Bericht auch schon gelesen. »Ist das nicht schrecklich?«
    »Du sagst es«, erwiderte ich.
    »Können wir nichts tun, John?«
    »Wohl kaum.«
    »Man hat sie mit einem Messer umgebracht.«
    »Das stand aber nicht in der Zeitung«, sagte Suko.
    »Nein, ich las es im Bericht. Das Rundschreiben ging an alle Dienststellen. Es liegt auf eurem Schreibtisch.«
    »Okay, danke.« Ich lächelte Glenda zu. Schick sah sie wieder aus in ihrer hellblauen Leinenbluse und dem weißen Wickelrock. Nun ja, wir hatten Juli, das Wetter war entsprechend, da lief man eben leichter bekleidet umher.
    Den Bericht lasen Suko und ich gemeinsam. Dabei blickte ich meinem Freund über die Schulter.
    Eine erste Untersuchung hatte ergeben, daß der Mörder sein Messer mehrmals benutzte und sich mit dem Tod dieser jungen Frau an sich nicht zufrieden gegeben hatte. Was das andere gewesen war, darin stand nichts in dem ersten, knapp gehaltenen Bericht.
    »Immer noch kein Fall für uns?« fragte Suko.
    »Kaum.«
    Das Telefon meldete sich. Suko saß näher, er hob ab, wünschte unserem Chef einen guten Morgen und versprach, daß wir so schnell wie möglich erscheinen würden.
    »Worum geht es denn?« wollte ich wissen.
    »Keine Ahnung. Werden wir aber gleich wissen.«
    »Wie klang denn seine Stimme?«
    »Ziemlich ernst.«
    Ich hob die Schultern. »Klar, spaßig ist kein Job, den wir auszuführen haben. Wahrhaftig nicht.«
    Sir James stand, als wir sein Büro betraten, am Fenster und schaute in die Sonne. Mein Blick fiel nicht nur auf seinen Rücken, sondern auch auf den Schreibtisch, wo eine Zeitung ausgebreitet lag.
    Es war die gleiche Gazette, die Suko und ich gelesen hatten, und der Bericht über den Mord war aufgeschlagen.
    Allmählich bekam ich ein komisches Gefühl und dachte daran, daß wir uns wahrscheinlich doch um die Sache zu kümmern hatten.
    Nach der Begrüßung bot uns Sir James einen Platz an. Dann setzte er sich hinter den Schreibtisch.
    »Geht es um die Tote?« fragte ich.
    »Genau.« Sir James rückte seine Brille zurecht. »Wenn Sie so fragen, haben Sie bestimmt den Bericht schon gelesen.«
    »In der Tat.«
    »Und was ist Ihre Meinung?«
    »Bisher war ich der Ansicht, daß uns dieser Fall nichts angeht. Aber ich scheine falsch zu liegen, Sir.«
    »Das liegen Sie in der Tat, John.«
    »Und weshalb sollen wir uns um die Tote kümmern?«
    Der Superintendent nahm die Zeitung und faltete sie mit der ihm eigenen Sorgfalt zusammen. »Ich möchte den Gerichtsmedizinern nicht vorgreifen, aus diesem Grunde werden wir gemeinsam in den Keller fahren.«
    Der Keller war praktisch unsere wissenschaftliche Abteilung. Unser Labor, die Auswertestelle und einiges mehr, denn in den Räumen war auch die EDV untergebracht.
    Der Lift schoß uns in die Tiefe. Im Sommer bewege ich mich gern durch diese Räume, denn im Keller herrschen stets gleiche Temperaturen. Sehr angenehm, sehr kühl. Man konnte sich einfach wohl fühlen.
    Nur nicht in der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher