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0308 - GrÃŒner Mond ÃŒber Jelly-City

Titel: 0308 - GrÃŒner Mond ÃŒber Jelly-City
Autoren: Unbekannt
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den Bergen, aber sie hatten sich seit Wochen nicht mehr darum gekümmert, da sie keine Gelegenheit hatten, ihre Funde in der Siedlung zu verkaufen.
    Keegan nahm die Zeltplane von dem kleinen Allzweckfahrzeug, das neben der Hütte parkte und faltete sie ordnungsgemäß zusammen. Menchos verstaute das kleine Funkgerät in seiner Bereitschaftstasche und kletterte auf den Beifahrersitz. Ein spinnenähnliches Tier, das innerhalb des Fahrzeugs sein Lager aufgeschlagen hatte, flüchtete hastig ins Freie. Menchos stülpte seinen kleinen Lederhut auf den Kopf, bog die Krempe in die Stirn und ließ sich zurücksinken.
    Er hörte Keegan am hinteren Teil des Wagens rumoren. Endlich ließ sich der Ingenieur auf dem Fahrersitz nieder. Jelly-City war zwölf Kilometer entfernt.
    „Vielleicht kommen wir nicht wieder", sagte Keegan und umklammerte unschlüssig die Steuerung.
    „Warum warten wir nicht einfach ab, bis alles vorbei ist, Squart?"
    Menchos scharrte ungeduldig mit den Füßen auf der Gummimatte am Boden des Wagens. Er warf dem jüngeren Mann einen schnellen Seitenblick zu.
    „Könntest du das, Grange? Einfach dasitzen und warten? Vielleicht gelingt es niemals, OLD MAN zu vernichten und die Bewohner von Jelly-City aus ihrem unheilvollen Traum zu befreien. Dann sitzen wir zeit unseres Lebens hier und warten. Willst du das wirklich?"
    Keegan spuckte über den Windfang des Wagens hinweg auf die von Sandstürmen und Regen farblos gewordene Karosserie. „Ich sterbe nicht gern für irgend etwas, was mich nichts angeht."
    „Wer redet vom Sterben? Wir waren schon oft in der Stadt, ohne daß uns etwas geschah."
    „Diesmal ist es anders", beharrte Keegan. „Wir gehen nicht nach Jelly-City, um zu beobachten. Wir haben vor, uns in diese Auseinandersetzung einzumischen."
    „Wir haben uns schon längst eingemischt", behauptete Menchos. „Allein die Tatsache, daß wir nicht von den Hypnosendungen der Kristalle beeinflußt werden, macht uns zur Gegenpartei. Wenn wir nichts unternehmen, wird man uns eines Tages aufspüren und liquidieren."
    „Ich bin ein Prospektor", sagte Keegan mürrisch. „Ich habe mich noch nie in Angelegenheiten gemischt, die mich nichts angingen."
    Menchos sagte leise: „Jetzt redest du Unsinn, Grange. Und du weißt es."
    „Ich habe einfach keine Lust, den Helden zu spielen", versetzte Keegan. „Früher oder später wird Perry Rhodan eine Möglichkeit finden, um die Bewohner von New Luna zu retten. Warum sollten wir vorher unser Leben aufs Spiel setzen?"
    „Rhodan war schon hier und hat versucht, Jelly-City zu befreien", erinnerte Menchos. „Du weißt, wie es ausgegangen ist."
    Keegan beugte sich nach vorn und ließ den Motor anspringen. Schweigend steuerte er das Fahrzeug von der hochgelegenen Hütte in das Flachland hinab. Geduldig ertrugen die beiden Männer die Erschütterungen, wenn der Wagen über einen Stein fuhr oder über welligen Boden rollte. Menchos wußte, daß Keegan nicht aus innerer Überzeugung gegen ihr Vorgehen protestierte. Der Ingenieur war ein Mann, der alles anzweifelte. Oft genug hatte er eine Sache verworfen, die er kurz zuvor noch gutgeheißen hatte, nur um in Opposition zu stehen. Längst hatte Keegan vergessen, daß er diese Angewohnheit nur angenommen hatte, um die Langeweile zu besiegen, die die beiden Männer während ihrer einsamen Arbeit oft befiel.
    Der Motor begann zu stottern, und Keegan hielt an.
    „Was ist passiert?" erkundigte sich Menchos.
    „Die Batterie muß nachgeladen werden", sagte Keegan. „Du weißt, daß es zu riskant ist, mit dem Wagen bis nach Jelly-City zu fahren."
    Menchos schätzte, daß sie etwa ein Drittel des Weges zurückgelegt hatten.
    „Wir lassen den Wagen stehen und gehen zu Fuß weiter", entschied er. „Das ist in jedem Fall sicherer."
    „Noch sicherer wäre es, wenn wir zur Hütte zurückkehrten", meinte Keegan und sprang aus dem Fahrzeug.
    Sie gingen in Richtung der Stadt weiter. Es war jetzt so hell geworden, daß die Prospektoren den Stadtrand von Jelly-City erkennen konnten.
    „Vielleicht können wir in der Stadt eine Austauschbatterie stehlen", hoffte Keegan. „Ich halte es für wichtig, den Wagen fahrbereit zu machen. Vielleicht brauchen wir ihn noch."
    Keegans Gang wirkte schwerfällig, aber Menchos wußte, daß sein Freund in diesem seltsamen Trott kilometerweit gehen konnte, ohne Ermüdungserscheinungen zu zeigen. Menchos selbst war trotz seines Alters zäh und energiegeladen. Er war nie ernsthaft krank gewesen, wenn man von
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