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0308 - GrÃŒner Mond ÃŒber Jelly-City

Titel: 0308 - GrÃŒner Mond ÃŒber Jelly-City
Autoren: Unbekannt
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Menchos' Gedanken: „Ich gehe in die Hütte und ziehe etwas an, Squart."
    Er schüttete den Rest seines Wassers auf den Boden und verschwand. Menchos beobachtete, wie OLD MAN über den Himmel wanderte. Aus der Ferne hörte er das Knattern eines Motors. In Jelly-City wurde gearbeitet.
    Menchos wandte sich ab und ging in die Hütte zurück. Keegan war damit beschäftigt, sein zerschlissenes Hemd zuzuknöpfen.
    „Willst du nicht mehr schlafen?" erkundigte sich Menchos.
    „Jetzt, da ich weiß, daß wir nach Jelly-City gehen, bin ich zu nervös", erklärte er. „Ich müßte immerzu daran denken, wie wir uns verhalten müssen. Dabei könnte ich nicht einschlafen."
    Menchos grinste. Er trat an den niedrigen Schrank heran, klappte den Frischhalteteil auf und entnahm ihm eine Fleischbohne. Er suchte ein Messer und säbelte sich ein Stück von der kopfgroßen Frucht ab.
    „Du solltest auch etwas essen", sagte er zu Keegan.
    Der Ingenieur stand am Wasserbehälter und wusch sich oberflächlich. Dann schmierte er eine Enthaarungssalbe auf das Gesicht, wartete, bis sie trocken war, und wischte sie dann zusammen mit den Bartstoppeln ab.
    Menchos reinigte seine fettigen Hände an seiner Cordhose. Unwillkürlich mußte er daran denken, wie schwer Keegan und er es haben würden, sich wieder an ein zivilisiertes Leben in vornehmen Hotels zu gewöhnen, wenn sie ihre Arbeit aufgaben.
    „Die Sandalpen sind heute nacht besonders laut", bemerkte Keegan. „Sie fühlen, daß irgend etwas in der Luft liegt."
    „Unsinn", widersprach Menchos. „Das kommt dir nur so vor."
    Keegan krümmte seinen hageren Körper und versuchte, mit den Händen seine Zehenspitzen zu erreichen. Diese gymnastischen Übungen waren eine Marotte von ihm. Er redete sich ein, daß er solche Verrenkungen in regelmäßigen Abständen wiederholen müßte, um seine Wirbelsäule elastisch zu halten.
    Keegan ächzte, als er sich wieder aufrichtete. Er kam zum Tisch und verschlang die mundgerechten Stücke, die Menchos ihm von der Fleischbohne abgeschnitten hatte.
    „Soll ich Kaffee kochen?" erkundigte sich Menchos.
    „Sicher", sagte Grange Keegan schmatzend. „Aber nicht diese durchsichtige Brühe, mit der du seither meinen Geschmack beleidigt hast. Ich habe das Gefühl, daß ich heute etwas Starkes brauche."
    Das Ritual des Kaffeekochens begann. Es hatte sich auch nach den katastrophalen Ereignissen auf New Luna nicht verändert. Keegan setzte sich auf die Bank vor dem Tisch und stützte seine Arme auf die polierte Tischplatte. Menchos füllte den kleinen Kessel mit Wasser und setzte ihn auf den Kocher, der von einer Atombatterie betrieben wurde.
    Schweigend warteten, die beiden Prospektoren, bis der Kessel zu summen begann und grauen Dampf gegen die Hüttendecke wirbelte. Menchos füllte Kaffeepulver in ihre Becher und goß Wasser nach. Der Geruch des heißen Getränks füllte den Raum. Grange Keegan atmete tief ein und streckte sich behaglich. Dann inspizierte er seinen Becher.
    „Na?" erkundigte sich Squart Menchos nicht ohne Stolz.
    Mit der Miene des Kenners sog Keegan schnuppernd die Luft ein. Dann nippte er behutsam und kaute auf der winzigen Menge Kaffee, die er dem Becher entnommen hatte, angestrengt herum.
    „Das ist keine Weinprobe!" entrüstete sich Menchos.
    Menchos und Keegan hatten die Arbeit nach ihren Fähigkeiten aufgeteilt. Squart Menchos fungierte als Koch und kümmerte sich um Wäsche und Nahrung. Keegan ging auf Jagd, sofern es auf dem Planeten, auf dem die beiden Männer sich aufhielten, etwas zu jagen gab. Außerdem erledigte Keegan die kaufmännischen Aufgaben.
    So ergänzten sie sich gegenseitig, und jeder ertrug tolerant die kleinen Schwächen des anderen. Ihre erfolgreiche Zusammenarbeit hatte sie im Kreis der galaktischen Prospektoren schnell bekannt werden lassen, und sie galten überall als die unzertrennlichen „Schürf-Zwillinge".
    Als Squart Menchos und Grange Keegan aufbrachen, war OLD MAN bereits hinter den Bergen verschwunden. Jellicos Stern schickte sein erstes Licht über den Horizont und tauchte das Land in milchiges Grau. Die Sandalpen verschwanden in ihren Bodenhöhlen, und die gelben Blüten der Dehnbüsche reckten sich erwartungsvoll dem Licht des neuen Tages entgegen. Blüten, die sich zu früh entfalteten, waren zum Tode verurteilt. Sie fielen ab und bedeckten den Boden mit einer Humusschicht.
    Squart Menchos zog die Tür der kleinen Hütte hinter sich zu. Die Schürfstelle der beiden Prospektoren lag weiter oben in
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